Project Three Racing war ein britischer Motorsport-Rennstall, der 1975 in der Formel-2-Europameisterschaft antrat. Gründer des Teams war Ron Dennis, der bereits seit den frühen 1970er-Jahren als Teamchef im internationalen Motorsport tätig war. Das kurzlebige Project Three war nach Rondel Racing und dem Ortega Ecuador Marlboro Team das dritte von insgesamt vier Formel-2-Projekten von Ron Dennis. Es war zugleich der Vorläufer von Project Four Racing, das sich von 1976 bis 1980 an der Formel-2-Meisterschaft beteiligte und im Herbst 1980 mit dem Formel-1-Team McLaren fusionierte.

Hintergrund

Ron Dennis war in den 1960er-Jahren als Mechaniker für Cooper und Brabham in der Formel 1 tätig gewesen. Von 1971 bis 1973 betrieb er zusammen mit Neil Trundle das Formel-2-Team Rondel Racing, das von Motul unterstützt wurde und für die Saison 1974 den Aufstieg in die Formel 1 plante. Das Unternehmen scheiterte, als sich Motul Ende 1973 nach dem Beginn der Ölkrise kurzfristig zurückzog. Im folgenden Jahr organisierte Dennis den Formel-2-Einsatz zweier ecuadorianischer Rennfahrer, die von Philip Morris bzw. Marlboro unterstützt wurden. Mit den Einnahmen aus diesem sportlich erfolglosen, wirtschaftlich aber einträglichen Unternehmen gründete Dennis 1975 erneut einen eigenen Rennstall, den er Project Three nannte. Das Team war in Dennis’ Heimatgemeinde Woking ansässig und verfügte über drei March-752-Rennwagen, die vornehmlich für italienische Piloten eingesetzt wurden. Auch dieses Projekt endete nach nur einem Jahr. 1976 setzte Dennis sein Motorsportengagement mit dem neu gegründeten Team Project Four fort, das länger Bestand hatte.

Renneinsätze

Project Three nahm an 13 von 14 Läufen der Formel-2-Meisterschaft 1975 teil. Nur das Auftaktrennen in Estoril wurde ausgelassen. Stammfahrer waren Sandro Cinotti und Bruno Pescia, die neun- bzw. siebenmal gemeldet wurden. Bei sechs Rennen trat außerdem Vittorio Brambilla für Project Three an, der, obwohl er bereits über Formel-1-Erfahrung verfügte, 1975 noch nicht zu den sogenannten Graded Drivers gehörte, die keine Punkte in der Formel-2-Meisterschaft sammeln konnten. Der „Gorilla von Monza“ erreichte das beste Ergebnis für das Team: Er gewann den letzten Lauf des Jahres auf dem Autodromo Vallelunga, nachdem er zuvor vielmal ausgefallen war. Cinotti und Pescia waren weniger erfolgreich: Cinotti kam nur einmal in den Punkterängen ins Ziel, Pescia gar nicht. Neben den Wagen für die italienischen Fahrer setzte Dennis häufig ein drittes Auto für wechselnde Piloten ein. Einige von ihnen wie Patrick Depailler, Ronnie Peterson oder Tim Schenken waren bereits etablierte Piloten mit Formel-1-Erfahrung, andere wie Masami Kuwashima oder Maurizio Flammini mussten sich noch einen Namen machen.

Rennergebnisse

Saison Chassis Fahrer 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Punkte Rang
1975 March 752-BMW EST
THR
HO1
NÜR
PAU
HO2
SAL
ROU
MUG
PER
SLV
ZOL
NOG
VAL
 S. Cinotti 5 DNF DNF 8 DNF DNF DNF 11 DNF 2 25
 B. Pescia DNQ DNF DNF DNF 11 DNF DNF 0
 V. Brambilla DNF DNF 12 DNF DNF 1 9 13
 R. Peterson DNF 0
 P. Depailler 3 0
 M. Kuwashima 12 0
 T. Schenken DNF 0
 J.-P. Jaussaud 4 3 18
 M. Flammini 12 0 6
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Literatur

  • Hartmut Lehbrink, Rainer W. Schlegelmilch: McLaren Formula 1. Könemann Verlagsgesellschaft Köln 1999. ISBN 3-8290-0945-3
  • Simon Taylor: Lunch with Ron Dennis. MotorSport, Heft 11/2012.
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