Chapare

Basisdaten
Staat Bolivien
Departamento Cochabamba
Sitz Sacaba
Fläche 12.445 km²
Einwohner 262.239 (2012)
Dichte 21 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 BO-C
Koordinaten: 16° 50′ S, 66° 10′ W

Chapare ist eine Provinz im nördlichen Teil des bolivianischen Departamento Cochabamba.

Die Provinz liegt im tropischen Tiefland und ist größtenteils von Urwald bedeckt. Chapare ist landschaftlich reizvoll und wenig erschlossen.

Lage im Nahraum

Die Provinz ist eine von sechzehn Provinzen im Departamento Cochabamba. Sie erstreckt sich etwa zwischen 15° 48' und 17° 30' südlicher Breite und 65° 12' und 66° 48' westlicher Länge, ihre Ausdehnung von Westen nach Osten beträgt 150 Kilometer, von Norden nach Süden 80 Kilometer.

Nachbarprovinzen: Die Provinz grenzt im Westen an die Provinz Ayopaya, im Südwesten an die Provinz Quillacollo und die Provinz Cercado, im Süden an die Provinz Esteban Arce, die Provinz Germán Jordán und die Provinz Punata, im Südosten an die Provinz Tiraque, im Nordosten an die Provinz Carrasco, und im Norden an das Departamento Beni.

Bevölkerung

Die Einwohnerzahl der Provinz Chapare ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten auf das Doppelte angestiegen:

Jahr Einwohner Quelle
1992 131.727 Volkszählung
2001 187.358 Volkszählung
2012 262.239 Volkszählung

41,5 Prozent der Bevölkerung sind jünger als 15 Jahre, der Alphabetisierungsgrad in der Provinz beträgt 80,6 Prozent. (1992)

82,4 Prozent der Bevölkerung sprechen Spanisch, 84,4 Prozent Quechua, 4,8 Prozent Aymara, und 0,5 Prozent andere indigene Sprachen. (1992)

63,2 Prozent der Bevölkerung haben keinen Zugang zu Elektrizität, 56,4 Prozent leben ohne sanitäre Einrichtung (1992).

85,8 Prozent der Einwohner sind katholisch, 11,5 Prozent sind evangelisch (1992).

Wirtschaft

Seit den 1980er Jahren haben sich im Chapare zunehmend indigene Minenarbeiter (Mineros) und Kleinbauern (Campesinos) angesiedelt, die im Hochland (Altiplano) keine Lebensgrundlage mehr sahen.

Seit dieser Zeit hatte sich der Chapare zu einem Zentrum des Anbaus von Koka entwickelt. Durch staatliche Programme gegen den Kokaanbau ist es in den darauffolgenden Jahrzehnten immer wieder zu gewaltsamen Konfrontationen zwischen der Staatsgewalt und den Kokabauern gekommen. Die Spannungen entluden sich wiederholt in massiven sozialen Unruhen, in deren Verlauf es regelmäßig zu Blockaden der wichtigen Ost-West-Straßenverbindung CochabambaSanta Cruz gekommen ist, die durch die Unruheprovinz verläuft.

Evo Morales, Anführer der bolivianischen Kokapflanzer-Bewegung und ab 2006 amtierender Präsident Boliviens, ist der Sohn eines jener Bauern, die aus dem Hochland um Oruro in den Chapare auswanderten, um sich u. a. durch den Anbau von Koka eine Lebensgrundlage zu schaffen. Auch das Ende seiner Präsidentschaft erfolgte von der integrierten Region Chapare-Chimoré aus, als er am 12. November 2019 auf dramatische Weise mit einem Flugzeug der mexikanischen Luftwaffe von Chimoré nach Mexiko vor gewalttätigen Oppositionellen flüchtete (siehe auch Präsidentschaftswahl in Bolivien 2019).

Gliederung

Die Provinz Chapare gliederte sich bei der letzten Volkszählung von 2012 in die folgenden drei Municipios:

Ortschaften in der Provinz Chapare

Einzelnachweise

  1. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 1992
  2. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 2001
  3. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 2012 (Memento des Originals vom 2. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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