Ptolemäer (altgriechisch Πτολεμαῖοι Ptolemaíoi) sind die Mitglieder der makedonisch-griechischen Dynastie, die seit dem frühen Hellenismus bis zur Eroberung durch das Römische Reich fast 300 Jahre lang über Ägypten sowie längere Zeit auch über angrenzende Besitzungen wie Kyrene, Syrien, Zypern, Sinai und im Ägäisraum herrschte. Ihren Namen erhielten sie nach dem Dynastiegründer, König Ptolemaios I. (deshalb ist die genauere Schreibung Ptolemaier). In Anlehnung an dessen Vater Lagos werden sie auch als Lagiden (Λαγίδαι Lagídai) bezeichnet. In einer Einteilung der Geschichte Ägyptens gehören sie zur Epoche der griechisch-römischen Zeit.
Geschichte
Anfänge
Die makedonische Phase Ägyptens beginnt mit der Eroberung durch Alexander den Großen 332 v. Chr., der die Herrschaft der Perser in Ägypten beendete. Nach seinem Tod 323 v. Chr. war die Zukunft des von ihm erschaffenen makedonisch-persischen Großreiches ungewiss. Einige Fraktionen sprachen sich für dessen vereinte Zukunft unter einem Statthalter als Vormund für die unmündigen Erben aus, andere setzten sich für eine Aufteilung des Reiches in Satrapien unter der Verwaltung seiner Generäle ein. „Den entscheidenden Impuls für die Auseinandersetzungen der folgenden Jahre, die Diadochenkriege, lieferte die Spannung zwischen der Idee der Erhaltung des zentral beherrschten Großreiches und dem Bestreben einiger Diadochen, den eigenen Bereich völlig selbständig zu regieren und womöglich territorial auszuweiten.“ Man kann die Diadochenkriege allerdings auch als Bürgerkrieg um die Alexandernachfolge deuten, in dem es letztlich keinem der Prätendenten gelang, das Gesamtreich unter seine Kontrolle zu bringen, was stattdessen zur Etablierung der hellenistischen Staatenwelt führte, zu der auch das Ptolemäerreich zählte.
Der Aristokrat Ptolemaios I., Sohn des Lagos, einer von Alexanders Generälen, übernahm Ägypten 323 v. Chr. als Satrapie und nutzte diese Machtbasis während der folgenden Wirren geschickt aus. Der Grieche Kleomenes von Naukratis, den Alexander als Sachwalter eingesetzt hatte, wurde von Ptolemaios 322 beseitigt. Als Perdikkas 321 Ägypten angriff, konnte sich Ptolemaios erfolgreich verteidigen. Im Jahr 306 v. Chr. nahm er dann ebenso wie die meisten seiner Rivalen den Titel eines Basileus an, was einerseits seinen Anspruch auf Unabhängigkeit festigte und nach Ansicht mancher Forscher auf eine faktische Abkehr von der Idee des Großreiches hindeutete; während andere Gelehrte die Übernahme des Königstitels hingegen im Gegenteil gerade als Ausdruck eines Anspruchs auf die Alexandernachfolge deuten. Ob Ptolemaios ernsthafte Ambitionen hegte, Alexanders Nachfolge anzutreten, ist in jedem Fall ungeklärt und umstritten. Dafür spricht zumindest sein erfolgreiches Werben um die Hand von Kleopatra von Makedonien, der Vollschwester Alexanders des Großen und von den überlebenden Nachkommen des makedonischen Königshauses diejenige mit dem größten legitimen Anspruch. Die Hochzeit wurde aber durch Antigonos Monophthalmos verhindert, der seine Macht in Gefahr sah. Kleopatra wurde auf seinen Befehl hin ermordet.
An der entscheidenden Schlacht von Ipsos (301 v. Chr.), in der Antigonos fiel, nahm Ptolemaios nicht teil; er nutzte aber die günstige Gelegenheit, um in Syrien und im Ägäisraum strategisch und ökonomisch wichtige Positionen zu besetzen, was zu jahrzehntelangen Konflikten mit Seleukiden und (in geringerem Maße) Antigoniden führte. In der Folgezeit etablierte sich Ägypten als eines der wichtigsten und einflussreichsten Diadochenreiche, was nicht zuletzt an der günstigen Lage und dem enormen Reichtum des Nils lag. Die folgenden 14 Herrscher trugen alle den Namen Ptolemaios, gefolgt von einem griechischen Beinamen (der keinen der bekannten pharaonischen Namen ersetzte, sondern als Zusatz diente, um die Könige voneinander zu unterscheiden). In der Folgezeit wurden Heiratsbündnisse mit den anderen Diadochen und Epigonen getroffen; die Geschwisterehe von Ptolemaios II. und Arsinoë II. bildete zunächst noch eine skandalumwobene Ausnahme; erst später wurde derlei üblich.
Hochphase
Die Ptolemäer machten Alexandria zu einem Zentrum der Kultur und des Fortschritts. Alexandria war die beste Ausbildungsstätte für Ärzte und verfügte über eine umfangreiche Bibliothek. Am Hof des Königs wurden Philosophen, Dichter und vor allem Naturwissenschaftler gefördert. Die ersten vier Ptolemäer verfolgten dabei eine sehr aktive Politik im ganzen östlichen Mittelmeerraum und bemühten sich nicht nur um die Verteidigung der reichen Besitzungen in der Levante, sondern besaßen auch wichtige Stützpunkte im Ägäisraum. Ägypten führte daher häufig Kriege mit den anderen Diadochenreichen, denn die Könige erhoben durchaus auch auf andere Teile des einstigen Alexanderreiches weiterhin Ansprüche und beschränkten sich mitnichten auf das Nilland. Die Besitzungen in der Kyrenaika, in Syrien, in Kleinasien und in der Ägäis waren daher integrale Bestandteil des Reiches. Ptolemaios II. versuchte im Chremonideischen Krieg vergeblich, Griechenland unter seine Kontrolle zu bringen, und sein Sohn Ptolemaios III. nannte sich selbst „Großkönig“ und führte sein Heer gegen das Seleukidenreich bis nach Mesopotamien. Allerdings wurden seine Truppen durch die Revolte von 243 v. Chr., bei der Hungersnöte eine Rolle spielten, zum Rückzug gezwungen. Ein Team von Klimaforschern und Vulkanologen führt die offenbar zunehmenden Ernteausfälle der Ptolemäerzeit auf das Ausbleiben der Nilflut als Folge der Verbreitung von Aerosolen in der Atmosphäre nach Vulkanausbrüchen zurück.
Die alexandrinische Bevölkerung rebellierte einige Male gegen die Herrschaft (einmal wegen Ermordung einer ptolemäischen Prinzessin, die beim Volk beliebt gewesen war), etwas, was unter den ägyptischen Pharaonen wohl undenkbar gewesen wäre. Das Volk hatte sich, soweit man weiß, nie gegen einen Pharao erhoben; dies ist ein Punkt, wo man Unterschiede zu der ägyptischen Herrschaft feststellen kann. Allerdings hatte die Stadt Alexandria einen hohen makedonisch-griechischen Bevölkerungsanteil, der für seine Streitlust bekannt war, so dass man unterscheiden muss zwischen Aufruhr der Griechen in den großen Städten und Rebellionen der alteingesessenen ägyptischen Bevölkerung auf dem Land. Diese hatten in der von Makedoniern und Griechen dominierten Bevölkerung den niedrigsten Stand und wurden nach Ausweis der Quellen oft schlecht behandelt, schafften es jedoch bei Beherrschen der Amtssprachen Griechisch oder Demotisch in Verwaltungsämter. Später gelangten sie auch in den Heeresdienst. Viele von ihnen trugen sowohl einen griechischen bzw. makedonischen als auch einen ägyptischen Namen; doch die für Militärdienste im Gegenzug zu vergebenden Ländereien wurden im Laufe der Zeit immer kleiner und waren z. T. verödet, so dass die Unzufriedenheit auch bei den zum Militärdienst verpflichteten Bauernsoldaten wuchs.
Spätphase
Im Kleomeneskrieg scheiterte um 222 v. Chr. ein letzter Versuch der Ptolemäer, eine Hegemonie über Südgriechenland zu errichten. Bald darauf trat wieder der Konflikt mit den Seleukiden in den Vordergrund: In der siegreichen Schlacht von Raphia wurden 217 v. Chr. neben den makedonischen, griechischen, keltischen und jüdischen Söldnern erstmals Ägypter eingesetzt. Doch die militärische Ausbildung erwies sich laut Polybios später als Bumerang, da die Ägypter ihr Wissen genutzt hätten, um gegen die makedonische Oberherrschaft zu rebellieren. Diese Behauptung wird in der neueren Forschung zwar bezweifelt; gewiss ist aber, dass es in Ägypten zu Aufständen kam, die wohl ökonomische Ursachen hatten. Seit Ptolemaios V. kam es immer öfter zu Thronstreitigkeiten, und im 2. Jahrhundert verlor das Reich die meisten seiner Außenbesitzungen in Syrien und im Ägäisraum. 168 v. Chr. unterlag man den Seleukiden, und nur eine römische Intervention hinderte Antiochos IV. daran, das Ptolemäerreich zu annektieren. Die Niederlagen verschärften wirtschaftliche Probleme. Um die Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. wuchs die Unzufriedenheit. 165/64 und 132/31 v. Chr. kam es zu schweren Revolten. Ptolemaios VIII. soll innenpolitisch derart bedrängt gewesen sein, dass er 155 testamentarisch bestimmt haben soll, im Falle seines gewaltsamen Todes solle sein Reich an die Römer fallen. Landflucht und Reduzierung der Anbauflächen führten zu einem Rückgang des Steueraufkommens. Eine zunehmende Geldentwertung und Teuerung führte zu wachsender Unzufriedenheit. Gegen Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. brach das System der königlichen Wirtschaft, wie es von den ersten Ptolemäern erschaffen wurde, offenbar weitgehend zusammen.
Michael Rostovtzeff sah die wichtigsten Gründe für den Niedergang des Ptolemäerreichs seit dem 2. Jahrhundert weder in der Unfähigkeit der späten Herrscher der Dynastie noch in der Einflussnahme des Römischen Reichs, sondern vor allem im Widerspruch zwischen dem wirtschaftlichen Druck auf die arbeitenden unteren (nicht-hellenisierten) Klassen, die von der Regierung hauptsächlich als Einkommensquelle benutzt worden seien, und den Privilegien einer Oberschicht, die weitgehend aus Fremden bestand. Diese Antinomie fand ihm zufolge ihren Ausdruck im „Nebeneinander zweier Formen des wirtschaftlichen Lebens, […] deren eine auf einem gewissen Maß an Freiheit und Initiative beruhte, während die andere von oben bestimmt und einer weitgehenden Staatskontrolle unterworfen wurde“ – und zwar durch ein starres bürokratisches System, das zunehmend repressiver wurde und zur Entvölkerung der Dörfer und Vermehrung des unbestellten Ödlandes führte, was wiederum wegen des Geldmangels der Herrscher, die freilich immer noch sagenhaft reich waren, eine Steigerung der Abgabenlast nach sich zog. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass in der aktuellen Forschung zunehmend davon Abstand genommen wird, die spätere Ptolemäerzeit als eine reine Niedergangsepoche zu begreifen.
Die Zahl der Einwohner Ägyptens von Beginn bis zum Ende der ptolemäischen Epoche wird auf 7 bis 7,5 Millionen geschätzt; die Bevölkerung Alexandrias von über 300.000 ist darin nicht eingeschlossen.
Um 80 v. Chr. hatte Ägypten ebenso wie die übrigen hellenistischen Monarchien seine Unabhängigkeit zu einem Großteil eingebüßt und stand faktisch unter der Hegemonie des Römischen Reiches, dessen Kornversorgung sich zunehmend auf Ägypten stützte. Nach dem Ende der Seleukiden 63 v. Chr. blieb als letztes der Diadochenreiche schließlich nur Ägypten als de iure unabhängige Macht neben Rom übrig. Zuletzt standen die ptolemäischen Herrscher im Schuldnerverhältnis zu den Römern. Ptolemaios XII. Neos Dionysos gelang es nur deshalb, sein Testament wahrzumachen und seine Tochter Kleopatra VII. krönen zu lassen, weil die Römer sich zu dessen Durchsetzung verpflichteten. Das Ende der Dynastie, die Kämpfe zwischen Kleopatra und den Beratern (vor allem Potheinos und Achillas) ihres unmündigen Bruders Ptolemaios XIII. und ihrer jüngeren Schwester Arsinoë IV., wurden maßgeblich von den Römern bestimmt und von Julius Caesar für Kleopatra entschieden. Durch ihr Verhältnis mit ihrem zweiten berühmten Liebhaber, dem Triumvirn Marcus Antonius, führte Kleopatra das Ptolemäerreich noch einmal ins Zentrum der antiken Weltpolitik. Mit den von Antonius vorgenommenen Schenkungen von Alexandria wäre vielleicht sogar das ägyptische Großreich wieder erstanden. Doch 31 v. Chr. unterlagen die beiden dem späteren Kaiser Augustus in der Schlacht von Actium und begingen im darauffolgenden Jahr Selbstmord. Ab 30 v. Chr. wurde Ägypten zunächst als römisches Protektorat regiert; unter Augustus wurde es in das Imperium Romanum integriert und einem praefectus Aegypti unterstellt. Mit dem Untergang des Reiches lässt man gemeinhin die Epoche des Hellenismus enden.
Bedeutung
Recht und Verwaltung
Die ersten Ptolemäer waren hervorragende Organisatoren und reorganisierten die Verwaltung des von Kriegen darniederliegenden Landes. Die Hafenstadt Alexandria wurde zu ihrer Residenz, eine Reverenz an Alexander den Großen, der die makedonisch-griechische Herrschaft über Ägypten begründete. Abgesehen von der Gewährung der Polis-Rechte an drei Städte (Alexandria, Naukratis, Ptolemais) wurde am ägyptischen Föderalsystem nichts geändert: Nach wie vor gab es die Einteilung in Gaue. Der den Gau befehligende strategos war ein militärischer Befehlshaber. Die zentralistisch organisierte Wirtschaftsverwaltung folgte dem Modell und Vorbild der pharaonischen Bürokratie, mit der die gesamte Ökonomie gelenkt und kontrolliert wurde. Das galt für die Landwirtschaft und das Gewerbe gleichermaßen, denn es wurden Monopole geschaffen und das Vergaberecht von Konzessionen oblag allein der Zentralführung. Hinter dem als Gott verehrten König stand als oberster Zivilbeamter der dioiketes. Sofern nicht der König die Strafgerichtsbarkeit ausübte, oblag diese ebenfalls dem dioiketes. Die Rechtsforschung geht vornehmlich davon aus, dass das Land dem König gehörte.
Die Amtssprache war Griechisch, und Griechen und Makedonen erhielten auch die besseren Posten; sie wurden fast überall den wenigen Griechisch sprechenden Ägyptern vorgezogen. Disparität bestand auch im zivilen Gerichtswesen. Ägyptische Priester urteilten nach ägyptischem Recht über die einheimische Bevölkerung laokritisch, wohingegen Griechen ihrer eigenen Gerichtsbarkeit unterlagen. Stritten Einheimische mit Griechen, war das Koinodikion, das Gemeinschaftsgericht zuständig. Königliche Sondergerichte waren die Chrematisten. Ursprünglich unter königlichem Vorbehalt, verdrängten sie zunehmend die anderen Gerichtstypen.
In den Reichsteilen außerhalb von Ägypten ähnelte die Politik der Ptolemäer stärker der der anderen Diadochen und stützte sich auf lokale Eliten. Allerdings scheinen sie früher als etwa die Seleukiden von den griechischen Poleis in ihrem Machtbereich (insbesondere in Kleinasien und auf den Ägäisinseln) die Einführung eines Dynastiekultes gefordert zu haben.
Baukunst
- Alexandria
Die Hafenstadt mit ihrem typischen hellenistischen Rastermuster war der erste große Bau der Ptolemäer. Der künstliche Hafen mit dem Pharos von Alexandria war der bedeutendste des östlichen Mittelmeers.
- Heiligtümer
Die Ptolemäer ließen wichtige Heiligtümer errichten, unter anderem in
Daneben restaurierten und erweiterten sie schon bestehende Heiligtümer und richteten kleinere Plätze für einen eigenen Königskult in Alexandria ein.
Dynastie
Liste der ptolemäischen Herrscher
Ptolemaios ist der griechische Name, Ptolemaeus die latinisierte und Ptolemäus die eingedeutschte Form. Alle Ptolemäer haben vor der Zeitenwende regiert.
Die Jahreszahlen in Klammern sind Regierungsdaten. Die Ptolemäerkönige regierten später oft gemeinsam mit ihren Frauen, die manchmal auch ihre Schwestern waren. Einige Königinnen hatten königliche Vollmachten, die berühmteste unter ihnen war Kleopatra VII. (51 v. Chr.–30 v. Chr.), nacheinander mit ihren beiden Brüdern und ihrem Sohn als Mitregenten.
- Ptolemaios I. Sotêr (304 v. Chr.–282 v. Chr.) ⚭ Eurydike, dann Berenike I.; er versuchte Kleopatra von Makedonien, die Schwester von Alexander dem Großen, zu heiraten; sie wurde jedoch zuvor auf Befehl des Diadochen Antigonos I. Monophthalmos ermordet
- Ptolemaios II. Philadelphos (284 v. Chr.–246 v. Chr.) ⚭ Arsinoë I., dann Arsinoë II. Philadelphos; regierte gemeinsam mit Ptolemaios dem Sohn (267 v. Chr.–259 v. Chr.)
- Ptolemaios III. Euergetes I. (246 v. Chr.–221 v. Chr.) ⚭ Berenike II.
- Ptolemaios IV. Philopater (221 v. Chr.–205 v. Chr.) ⚭ Arsinoë III.
- Ptolemaios V. Epiphanes (205 v. Chr.–180 v. Chr.) ⚭ Kleopatra I.
- Ptolemaios VI. Philometor (180 v. Chr.–164 v. Chr., 163 v. Chr.–145 v. Chr.) ⚭ Kleopatra II.
- Ptolemaios VII. Neos Philopater (145 v. Chr., regierte jedoch nicht)
- Ptolemaios VIII. (170 v. Chr.–163 v. Chr., 145 v. Chr.–116 v. Chr.) Euergetes II. (Physcon) ⚭ Kleopatra II., dann Kleopatra III. (Kokke)
- Kleopatra II. (132 v. Chr.–124 v. Chr.) Philometora Soteira, in Opposition zu Ptolemaios VIII.
- Ptolemaios IX. Philometor Sotêr II. (Lathyros) (116 v. Chr.–107 v. Chr., 88 v. Chr.–81 v. Chr.) ⚭ Kleopatra IV., dann Kleopatra V. Selene; regierte in seiner ersten Regierung gemeinsam mit Kleopatra III.
- Ptolemaios X. Alexander I. (107 v. Chr.–88 v. Chr.) ⚭ Kleopatra V. Selene, dann Kleopatra Berenike III.; regierte gemeinsam mit Kleopatra III. bis 101 v. Chr.
- Kleopatra Berenike III. (81 v. Chr.–80 v. Chr.)
- Ptolemaios XI. Alexander II. (80 v. Chr.) ⚭ und regierte gemeinsam mit Berenike III.
- Ptolemaios XII. Neos Dionysos (Auletes) (80 v. Chr.–58 v. Chr., 55 v. Chr.–51 v. Chr.) und Kleopatra VI. Tryphaena
- Kleopatra VI. Tryphaena (58 v. Chr.–57 v. Chr.) regierte gemeinsam mit Berenike IV. (58 v. Chr.–55 v. Chr.)
- Kleopatra VII. (51 v. Chr.–30 v. Chr.) regierte gemeinsam mit Ptolemaios XIII. (51 v. Chr.–47 v. Chr.), dann Arsinoë IV. (49 v. Chr.–41 v. Chr.); regierte Teile der ptolemäischen Länder und ⚭ ihre Brüder Ptolemaios XIII. und Ptolemaios XIV. (47 v. Chr.–44 v. Chr.). Mutter des Mitregenten und daher Königs Ptolemaios XV. (44 v. Chr.–30 v. Chr.)
Stammbaum
Siehe auch
Literatur
Gesamtdarstellungen
- Marco Frenschkowski: Ptolemäer. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 7, Bautz, Herzberg 1994, ISBN 3-88309-048-4, Sp. 1019–1024.
- Günther Hölbl: Geschichte des Ptolemäerreiches. Politik, Ideologie und religiöse Kultur von Alexander dem Großen bis zur römischen Eroberung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994, ISBN 3-534-10422-6.
- Werner Huß: Ägypten in hellenistischer Zeit 332–30 v. Chr. Beck, München 2001, ISBN 3-406-47154-4.
- Werner Huß: Die Verwaltung des ptolemaiischen Reichs (= Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte. Heft 104). Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62915-0.
- Werner Huß: Die Wirtschaft Ägyptens in hellenistischer Zeit (= Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte. Heft 105). Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-64088-9.
- Joseph Gilbert Manning: The Last Pharaohs. Egypt Under the Ptolemies, 305–30 BC. Princeton University Press, Princeton 2010, ISBN 978-0-691-14262-3.
- Alexandra Neuhauser: Geschichte und Verwaltung der außerägyptischen Besitzungen des Ptolemäerreiches. Diplomarbeit, Universität Wien, 2008 (Online-Version; PDF; 13 MB).
- Stefan Pfeiffer: Die Ptolemäer. Im Reich der Kleopatra. Kohlhammer, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-1702-1657-0.
- Graham Shipley: The Greek World After Alexander. 323–30 BC. Routledge, London 2000, ISBN 0-203-52308-3.
- Volker Michael Strocka, Herwig Maehler: Das ptolemäische Ägypten. Akten des internationalen Symposions 27. – 29. September 1976 in Berlin. von Zabern, Mainz 1978, ISBN 3-8053-0362-9.
- Peter Thonemann: The Hellenistic Age. A Very Short Introduction. Oxford University Press, Oxford 2018, ISBN 978-0-19-180874-6.
Militär
- Edmond Van't Dack: Ptolemaica selecta. Études sur l'armée et l'administration lagides (= Studia hellenistica. Band 29). Löwen 1988.
- Christelle Fischer-Bovet: Army and society in Ptolemaic Egypt (= Armies of the ancient world.) Cambridge University Press, Cambridge [u. a.] 2014, ISBN 978-1-139-03523-1.
- Jean Lesquier: Les institutions militaires de l'Egypte sous les Lagides. Paris 1911.
- Sandra Scheuble-Reiter: Die Katökenreiter im ptolemäischen Ägypten (= Vestigia. Band 64). München 2012.
- Nick Sekunda: Hellenistic infantry reform in the 160's BC (= Studies on the history of ancient and medieval art of warfare. Band 5). Lodz 2001.
- Fritz Uebel: Die Kleruchen Ägyptens unter den ersten sechs Ptolemäern (= Abhandlungen der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Klasse für Sprachen, Literatur und Kunst. Jahrgang 1968, Nr. 3). Berlin 1968.
Weblinks
- E. R. Bevan, The House of Ptolemy verfügbar bei LacusCurtius
- Jona Lendering: Ptolemies. In: Livius.org (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Günther Hölbl: Geschichte des Ptolemäerreiches. Darmstadt 1994, S. 14.
- ↑ Joseph G. Manning, Francis Ludlow, Alexander R. Stine et al.: Volcanic suppression of Nile summer flooding triggers revolt and constrains interstate conflict in ancient Egypt. In: Nature Communications. Band 8, 2017 (Online)
- ↑ Stefan Pfeiffer: Die Ptolemäer. Stuttgart 2017, S. 112 ff.
- ↑ Laut einer griechischen Inschrift, die angeblich das Testament des Königs wiedergibt, soll Ptolemaios Rom zumindest in der Kyrenaika als Erben eingesetzt haben, falls er kinderlos sterben sollte, was aber ansonsten von keiner schriftlichen Quelle erwähnt wird; siehe SEG 9,7. Es ist seit langer Zeit umstritten, ob es sich bei diesem Testament möglicherweise um eine spätere Fälschung handelt, die die Annexion der Kyrenaika durch Rom im 1. Jahrhundert rechtfertigen sollte. Gegen die Echtheit argumentiert etwa L. Criscuolo: I due testamenti di Tolomeo VIII Evergete II. In: A. Jördens, J. F. Quack (Hrsg.): Ägypten zwischen innerem Zwist und äußerem Druck. Die Zeit Ptolemaios' VI. bis VIII. Internationales Symposion Heidelberg 16.-19. 9. 2007, Wiesbaden 2011, S. 123–150.
- ↑ Michael Rostovtzeff: Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte der hellenistischen Welt. Band 2. Darmstadt 1998, S. 565–580; 690 ff.
- ↑ Michael Rostovtzeff: Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte der hellenistischen Welt. Band 2. Darmstadt 1998, S. 720.
- ↑ Christelle Fischer-Bovet: A challenge to the concept of decline for understanding Hellenistic Egypt. From Polybius to the twenty-first century. In: Topoi. Band 20, 2015, S. 209 ff.
- ↑ Michael Rostovtzeff: Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte der hellenistischen Welt. Band 2. Darmstadt 1998, S. 908.
- ↑ Uwe Wesel: Geschichte des Rechts. Von den Frühformen bis zur Gegenwart. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Beck, München 2006, ISBN 3-406-47543-4. Randnummer 160.
- 1 2 Uwe Wesel: Geschichte des Rechts. Von den Frühformen bis zur Gegenwart. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Beck, München 2006, ISBN 3-406-47543-4. Randnummer 161.
- ↑ So Uwe Wesel unter Verweis auf Wolfgang Kunkel, Ulrich Wilcken, Friedrich Preisigke, Johannes Herrmann (Randnummer 163).
- ↑ Franz Kugler: Geschichte der Baukunst: Erster Band. Nachdruck des Originals von 1856, Nikosia 2017, S. 59 ff.