Publius Memmius Regulus († 61) war ein römischer Politiker und Senator des 1. Jahrhunderts n. Chr.
Regulus galt als Inbegriff der Kaisertreue: Im Jahr 31 fiel ihm beim Sturz des Prätorianerpräfekten Seianus und somit bei der Rettung des Tiberius vor dessen Verschwörung eine entscheidende Rolle zu; an Caligula trat er, entsprechend dem Wunsch des Kaisers, seine Frau Lollia Paulina ab. Unter Caligula und Claudius diente er als Statthalter der wichtigsten Provinzen. Nero sagte während einer schweren Erkrankung, er könne ruhig sterben, denn Regulus sei da und werde die res publica beschützen. Als absolut verlässlichen Mann beschrieb ihn Cassius Dio.
Regulus war ein homo novus und stammte aus Ruscino in der Provinz Gallia Narbonensis. Als Kandidat des Kaisers Tiberius kam er zur Quästur und Prätur. Tiberius bestimmte ihn im Jahr 31 zum Konsulat, als ihm Seianus verdächtig wurde. Am 18. Oktober übergab der Prätorianerpräfekt Macro dem amtsführenden Regulus das Schreiben des Tiberius über Seianus. Dieser fragte nur einen Senator um seine Meinung über den Gestürzten und führte dann Seianus persönlich in den Kerker, wo er hingerichtet wurde.
Im Jahr 35 wurde Regulus Statthalter über Moesia, Makedonien und Achaia. Er verwaltete die Balkanhalbinsel bis 44 gewissenhaft, wie zahlreiche Inschriften zeigen. Von der Ausführung des Befehls, den Zeus des Phidias von Olympia nach Rom zu schaffen, entband ihn der Tod Caligulas. Um 48/49 wurde Regulus Prokonsul der Provinz Asia. Regulus war Mitglied in den Priesterschaften der Septemviri epulonum, frates Arvales und sodales Augustales.
Literatur
- Rudolf Hanslik: Memmius II 3. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 3, Stuttgart 1969, Sp. 1188 f.
- Prosopographia Imperii Romani (PIR) ² M 468