Punktierte Segge

Punktierte Segge (Carex punctata), Illustration

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung: Seggen (Carex)
Art: Punktierte Segge
Wissenschaftlicher Name
Carex punctata
Gaudin

Die Punktierte Segge (Carex punctata) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seggen (Carex) innerhalb der Familie Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Sie ist in Europa und Nordafrika verbreitet.

Beschreibung

Die Punktierte Segge ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 40 Zentimetern erreicht. Sie bildet kurze Ausläufer und wächst daher dichtrasig. Die aufrechten bis aufsteigenden Stängel sind glatt und stumpf dreikantig. Die Laubblätter sind 5, selten bis zu 8 Millimeter breit, von grüner bis gelbgrüner Farbe, flach bis leicht rinnig und am Rand rau. Die bauchige Blattscheidenwand hat ein trockenhäutiges Anhängsel. Die grundständigen Blattscheiden sind dunkelbraun.

Die Stängel sind nicht von den Hüllblättern umschlossen. Die Hüllblätter haben lange Scheiden und sind etwa gleich lang wie der Blütenstand. Die breit eiförmigen Tragblätter sind grünlich, haben einen grünen Mittelstreifen und einen weißlichen Hautrand; sie enden in einer Stachelspitze und sind kürzer als die Frucht. Die Punktierte Segge ist eine verschiedenährige Segge. Es gibt ein männliches und drei weibliche Ährchen. Die weiblichen Ährchen sind gestielt, aufrecht oder nickend und maximal fünfmal so lang wie breit. Der Griffel endet in drei Narben.

Die glänzende, blassgrüne, kahle Frucht ist 3 bis 4 Millimeter lang, bikonvex, aufgeblasen und hat zwei Randadern. Der Schnabel ist kurz und deutlich zweizähnig, am Rand glatt und kahl.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 68.

Vorkommen

Die Punktierte Segge ist hauptsächlich im Mittelmeerraum und von Europa und Nordafrika bis zur Türkei und auch in Makaronesien verbreitet. Sie ist ein meridional-montanes bis temperates, euozeanisches Florenelement.

Sie kommt in Deutschland in Dünentälern einiger der Ostfriesischen Inseln (rezent noch auf Langeoog zerstreut, und in kleinen Beständen wachsend vor. Auf Borkum, Juist, Wangerooge und Spiekeroog) ist sie sehr selten. Sie kommt auch in Österreich und der Schweiz vor. Vereinzelt findet man sie am Alpenfuß, im Wallis und am Oberlauf des Vorderrheins.

Sie besiedelt in Mitteleuropa Quellhorizonte und Austrittsstellen von Hangdruckwasser, sie gedeiht nur in Lagen, in denen die Winter relativ mild sind. Da sie auch Trockenheit recht gut erträgt, besiedelt sie im Mittelmeerraum sogar die Garigue. Die Punktierte Segge gedeiht am besten auf lockeren, gut durchlüfteten Böden, die sickerfeucht und kalifrei oder sehr kalkarm sein sollten. Sie wächst in Gesellschaften der Verbände Armerion maritimae, Violion caninae und Caricion davallianae.

Systematik

Man kann folgende Varietäten unterscheiden:

  • Carex punctata var. laevicaulis (Hochst. ex Seub.) Boott: Sie kommt auf den Azoren und auf Madeira vor.
  • Carex punctata var. punctata: Sie kommt von Europa bis zur Türkei und in Nordafrika vor.

Belege

Literatur

  • Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin (DDR) 1987, ISBN 3-06-012539-2 (Areal).
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 190.
  2. 1 2 3 4 Carex punctata. In: Plants of the World Online. Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 24. Oktober 2016.
  3. Eckhard Garve: Atlas der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen (= Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen. Band 30). 1994, ISBN 3-922321-68-2 (Nr. 1).
  4. 1 2 3 Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 5: Schwanenblumengewächse bis Wasserlinsengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X, S. 303.
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