Quintus Aelius Tubero war ein römischer Senator, der im 1. Jahrhundert v. Chr. lebte. Seine genauen Geburts- und Todesdaten sind nicht bekannt, vermutlich wurde er um die Mitte des Jahrhunderts geboren.
Er war der Sohn des gleichnamigen Juristen und Historikers Quintus Aelius Tubero, der als Parteigänger Caesars im Jahr 46 v. Chr. die Anklage wegen Hochverrats (perduellio) gegen Quintus Ligarius führte und an Cicero, der die Verteidigung übernommen hatte, gescheitert war.
Während der unter Augustus im Jahr 17 v. Chr. abgehaltenen Säkularfeier ist der Nachkomme des vorgenannten Rechtsgelehrten als Quindecimvir sacris faciundis bezeugt und war somit Mitglied eines der vier höchsten römischen Priesterkollegien.
Im Jahr 11 v. Chr. amtierte er zusammen mit seinem Kollegen Paullus Fabius Maximus als ordentlicher Konsul.
In seine Amtszeit fielen umfangreiche Bauprojekte und gesetzliche Reformen hinsichtlich der inner- und außerstädtischen Wasserversorgung. Zusammen mit seinem Kollegen war er mit der baulichen Zustands- und Bestandserfassung der öffentlichen Leitungen und Brunnen betraut. Zusätzlich veranlassten die Konsuln eine Überprüfung der Verbraucherstellen auf nicht gestattete, übermäßige Wasserentnahmen. Diese Erhebungen wurden als Grundlage für die Beschlussverfahren (senatus consulta) herangezogen.
Seine Mutter Sulpicia war eine Tochter des bedeutenden Juristen Servius Sulpicius Rufus, seine Schwester war die Mutter der Konsuln des Jahres 30, Gaius und Lucius Cassius Longinus. Der Konsul des Jahres 4 n. Chr., Sextus Aelius Catus, war möglicherweise sein Bruder.
Literatur
- Hans Georg Gundel: Aelius I.19. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 1, Stuttgart 1964, Sp. 88.
- Paul von Rohden: Aelius 157. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 538.
Anmerkungen
- ↑ Ronald Syme: The Augustan Aristocracy. Clarendon Press, Oxford 1986, ISBN 0-19-814859-3, S. 307: ca. 44 v. Chr.; Jörg Rüpke: Fasti sacerdotum. Prosopographie der stadtrömischen Priesterschaften römischer, griechischer, orientalischer und jüdisch-christlicher Kulte bis 499 n. Chr. Band 2. Franz Steiner, Stuttgart 2005, ISBN 3-515-07456-2, S. 734 Nr. 489: Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr.
- ↑ CIL 6, 32323; Jörg Rüpke: Fasti sacerdotum. Prosopographie der stadtrömischen Priesterschaften römischer, griechischer, orientalischer und jüdisch-christlicher Kulte bis 499 n. Chr. Band 2. Franz Steiner, Stuttgart 2005, S. 734 Nr. 489.
- ↑ Cassius Dio, Römische Geschichte 54,32,3 (online).
- ↑ Frontinus, De Aquis 2, 99.100.104.106.108.125.127 (online).
- ↑ Ronald Syme: The Augustan Aristocracy. Clarendon Press, Oxford 1986, S. 306 f.; Jörg Rüpke: Fasti sacerdotum. Prosopographie der stadtrömischen Priesterschaften römischer, griechischer, orientalischer und jüdisch-christlicher Kulte bis 499 n. Chr. Band 2. Franz Steiner, Stuttgart 2005, S. 734 Anm. 2.