Quintus Iunius Rusticus war ein römischer Politiker und Senator des 2. Jahrhunderts.

Leben und Karriere

Rusticus war der Sohn des Quintus Iunius Arulenus Rusticus, der 92 Suffektkonsul gewesen und im folgenden Jahr der Stoikerverfolgung unter Kaiser Domitian zum Opfer gefallen war. Er war wie sein Vater Stoiker. Durch Militärdiplome, die z. T. auf den 2. Juli 133 datiert sind, ist belegt, dass er 133 zusammen mit Quintus Flavius Tertullus Suffektkonsul war; die beiden übten dieses Amt vermutlich vom 1. Juli bis zum 30. September aus. Das Konsulnpaar ist auch in einer Inschrift aufgeführt. Durch die Analyse einer schon 1970 entdeckten Inschrift kann belegt werden, dass Quintus Iunius Rusticus sein Proconsulat nach 133 in Hispania Citerior verbrachte. Wann genau, konnte bisher nicht ermittelt werden. Als Lehrer und Freund Kaisers Mark Aurel erhielt Rusticus im Jahr 162 ein ordentliches Konsulat. Wohl noch im gleichen Jahr wurde er zum Stadtpräfekten ernannt und blieb es bis 167 oder 168. In seiner Amtszeit fand 165 das Martyrium des Iustinus statt.

Historische Einordnung

Quintus Iunius Rusticus stellte nicht nur den Höhepunkt der politischen Bedeutung der Familie der Iunii Rustici dar, sondern auch den politischen Wandel in der Einschätzung des Stoizismus. Seine Vorfahren Quintus Iunius Arulenus Rusticus und Iunius Mauricus gehörten unter Domitian noch zu den Märtyrern und Opfern der Verfolgung des Stoizismus, während er als stoischer Lehrer und Berater zur Karriere des Philosophen auf dem Kaiserthron beitrug.

Siehe auch

Commons: Quintus Iunius Rusticus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Einzelnachweise

  1. Militärdiplome des Jahres 133 (CIL 16, 76, RMD 1, 35, ZPE-152-249, ZPE-171-242).
  2. CIL 6, 858
  3. Werner Eck, Andreas Pangerl: Neue Konsulndaten in neuen Diplomen In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik, Band 152 (2005), S. 229–262, hier S. 249 (Online).
  4. Jorge Sánchez-Lafuente Pérez: Quintus Iunius Rusticus. Gobernador de Hispnia Citerior bajo Antonino Pio. In: J. M. Nieto (Hrsg.): Lógos Hellenikós. Universidad de León, León 2003, S. 557563.
  5. Mark Aurel: Selbstbetrachtungen. Hrsg.: Heinrich Schmidt. Alfred Kröner Verlag, Leipzig 1909, S. 2.
  6. Jörg Fündling: Marc Aurel. In: Manfred Clauss (Hrsg.): Gestalten der Antike. WBG, Darmstadt 2008, S. 45 f.,53,159.
  7. Jürgen Malitz: Philosophie und Politik im frühen Prinzipat. In: H. W. Schmidt, P. Wülfing (Hrsg.): Antike Denken - Moderne Schule, Beiträge zu den antiken Grundlagen unseres Denkens. Heidelberg 1988, S. 151179.
  8. Jörg Fündling: Marc Aurel. In: Manfred Clauss (Hrsg.): Gestalten der Antike. WBG, Darmstadt 2008, S. 45.
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