Das am 13. März 1965 auf dem britischen Brands Hatch Circuit abgehaltene Daily Mail Race of Champions war ein Automobilrennen, das nach dem Reglement der Formel 1 abgehalten wurde, das aber als sogenanntes Non Championship Race nicht zur Formel-1-Weltmeisterschaft zählte. Es war das erste von insgesamt 14 Rennen, die bis 1983 unter dieser Bezeichnung abgehalten wurden. Erster Gesamtsieger des Race of Champions war der britische Rennfahrer Mike Spence, der für das Team Lotus antrat.

Bericht

In seinem ersten Jahr wurde das Race of Champions von der Zeitschrift Daily Mail unterstützt, die Namensgeber wurde.

Meldungen und Qualifying

Zu dem Rennen im März 1965 meldeten sich alle an der Formel-1-Weltmeisterschaft beteiligten Werksteams. Hinzu kamen die etablierten Kundenteams Rob Walker Racing, Reg Parnell Racing und die Scuderia Centro Sud. Sie stellten zusammen mehr als die Hälfte des Starterfeldes. Hinzu kam eine Reihe von kleineren Kundenteams und Privatfahrern, die zum Teil veraltete Chassis und leistungsschwache Motoren einsetzten.

Zugelassen waren 22 Fahrer. Hinzu kamen Rodney Bloor, Paul Hawkins und John Rhodes, die als Reservefahrer gemeldet waren.

Im Qualifikationstraining dominierte Jim Clark, der Formel-1-Weltmeister des Jahres 1963, der für das Lotus-Werksteam fuhr. Er erreichte die Pole-Position mit einer halben Sekunde Vorsprung vor Graham Hill im Werks-BRM, dem Vizeweltmeister der Formel-1-Saison 1964.

Rennen

Das Race of Champions wurde in zwei getrennten Läufen zu jeweils 40 Runden durchgeführt. Für die Gesamtwertung wurden die Zeiten der beiden Läufe addiert.

Die Privatfahrer Ludovico Scarfiotti und Jo Schlesser wurden im ersten Lauf wegen Inanspruchnahme fremder Hilfe disqualifiziert; sie durften am zweiten Lauf nicht teilnehmen. Wegen technischer Probleme an seinem Auto verzichtete zudem Masten Gregory auf eine Teilnahme am zweiten Lauf. An ihrer Stelle fuhren die Ersatzfahrer Rodney Bloor, Paul Hawkins und John Rhodes, die am ersten Lauf nicht teilgenommen hatten.

Jim Clark gewann den ersten Lauf mit 20 Sekunden Vorsprung vor dem Amerikaner Dan Gurney, der im Werks-Brabham antrat. Dritter wurde Clarks Teamgefährte Mike Spence.

Im zweiten Lauf schied Jim Clark, dessen erneuter Sieg erwartet wurde, nach einer Kollision mit Gurney aus. Gurney konnte zunächst weiterfahren, erlitt dann aber einen Motordefekt und musste vor Rennende aufgeben. Den zweiten Lauf gewann der Lotus-Werksfahrer Mike Spence, der nach einer Addition seiner Zeiten aus beiden Läufen als Gesamtsieger gewertet wurde. Das Race of Champions war das einzige Formel-1-Rennen, das Spence 1965 gewinnen konnte. Bei den Weltmeisterschaftsläufen des Jahres 1965 war der sechste Platz beim Großen Preis von Mexiko sein bestes Ergebnis.

Meldeliste

Team Nr. Fahrer Chassis Motor
 Ferrari 1  John Surtees Ferrari 158 Ferrari V8
2  Lorenzo Bandini
 Owen Racing Organisation 3  Graham Hill BRM P261 BRM V8
4  Jackie Stewart
 Team Lotus 5  Jim Clark Lotus 33 Climax FWMV V8
6  Mike Spence
 Brabham Racing Organisation 7  Dan Gurney Brabham BT11 Climax FWMV V8
8  Jack Brabham
 Cooper Car Company 9  Bruce McLaren Cooper T77 Climax FWMV V8
10  Jochen Rindt
 Rob Walker Racing 11  Jo Siffert Brabham BT11 Climax FWMV V8
12  Joakim Bonnier Brabham BT7
 Scuderia Centro Sud 14  Masten Gregory BRM P57 BRM V8
15  Ludovico Scarfiotti
 Reg Parnell Racing 16  Richard Attwood Lotus 25 BRM V8
17  Mike Hailwood
 John Willment Automobiles 18  Frank Gardner Brabham BT11 BRM V8
19  Jo Schlesser Lola T55 Cosworth SCA
 DW Racing Enterprises 20  Bob Anderson Brabham BT11 Climax FWMV V8
25  Paul Hawkins Lotus 33
 Ian Raby Racing 21  Ian Raby Brabham BT3 BRM V8
 Gerard Racing 22  John Taylor Cooper T60 Climax FWMV V8
26  John Rhodes Cooper T71 Ford 105E R4
 Sports Motors Manchester 23  Rodney Bloor Brabham BT14 Ford E105 R4
 Roy Winkelmann Racing 24  Alan Rees Lola T55 Cosworth SCA

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit
1  Jim Clark  Lotus-Climax 1:34,9
2  Graham Hill  BRM 1:35,6
3  Mike Spence  Lotus-Climax 1:36,1
4  Joakim Bonnier  Brabham-Climax 1:36,5
5  Jack Brabham  Brabham-Climax 1:36,5
6  Jackie Stewart  Lotus-Climax 1:36,7
7  John Surtees  Ferrari 1:37,3
8  Bob Anderson  Brabham-Climax 1:37,4
9  Jochen Rindt  Cooper-Climax 1:37,7
10  Bruce McLaren  Cooper-Climax 1:38,0
11  Richard Attwood  Lotus-BRM 1:38,1
12  Jo Siffert  Brabham-BRM 1:38,1
13  Dan Gurney  Brabham-Climax 1:38,1
14  Mike Hailwood  Lotus-BRM 1:38,8
15  Frank Gardner  Brabham-BRM 1:39,0
16  Ian Raby  Brabham-BRM 1:40,4
17  John Taylor  Cooper-Climax 1:40,6
18  Ludovico Scarfiotti  BRM 1:41,3
19  Masten Gregory  BRM 1:41,4
20  Jo Schlesser  Lola-Cosworth 1:44,0
DNA  Alan Rees  Lola-Ford --

Kumuliertes Rennergebnis

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Zeit Position 1. Lauf Position 2. Lauf Ausfallgrund
1  Mike Spence  Lotus-Climax 80 2:11,42,0 3 1
2  Jackie Stewart  BRM 80 2:12,41,6 7 4
3  Joakim Bonnier  Brabham-Climax 79 8 2
4  Frank Gardner  Brabham-B.R.M. 79 9 3
5  Bruce McLaren  Cooper-Climax 79 12 5
6  Jo Siffert  Brabham-B.R.M. 79 11 6
7  Jochen Rindt  Cooper-Climax 78 13 7
8  John Taylor  Cooper-Climax 77 14 8
9  Ian Raby  Brabham-B.R.M. 75 15 9
10  Paul Hawkins  Lotus-Climax 37 DNS 10
11  John Rhodes  Cooper-Ford 31 DNS 11
-  Jack Brabham  Brabham-Climax 4 DNF Ölleck
-  Richard Attwood  Lotus-BRM 10 DNF Wasserleck
-  Rodney Bloor  Brabham-Ford DNS DNF Lenkungsdefekt
-  Graham Hill  BRM 5 DNF Motor überhitzt
-  Dan Gurney  Brabham-Climax 2 DNF Zündung
-  Jim Clark  Lotus-Climax 1 DNF Kollision mit Gurney
-  Mike Hailwood  Lotus-BRM DNF DNF Unfälle in beiden Läufen
-  John Surtees  Ferrari 6 DNF Defekte Benzineinspritzung
-  Bob Anderson  Brabham-Climax DNF DNF Unfall (Lauf 1), Gaszug (Lauf 2)
-  Ludovico Scarfiotti  BRM DQ DNS
-  Jo Schlesser  Lola-Ford DQ DNS
-  Masten Gregory  BRM DNF DNS Kraftübertragung

Literatur

  • Adriano Cimarosti: Das Jahrhundert des Rennsports. 1. Auflage. Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9.
  • Übersicht über das Race of Champions 1965 auf der Internetseite www.silhouet.com (abgerufen am 19. September 2012).

Siehe auch

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