Rakowski ist der Name eines altpolnischen in Posen und den Regionen von Podolien, Kiew und Wohlhynien vorkommenden Adelsgeschlechts.
Geschichte
Der Familienname und der Ursprung der Geschlechts ist noch nicht geklärt, liegt aber wahrscheinlich in einem von mehreren Orten namens Rakow in Polen, was die Langusten auf dem Wappen des Adelsgeschlechts erklären würde, da Rak auf polnisch Krebs bedeutet. Die Familie spaltete sich schon früh in mehrere Linien. Eine davon ließ sich in der russischen Teilung nieder. Davon Insbesondere in den Regionen Podolien, Wolhynien und Kiew. Zu der Familie gehörte unter anderem Murat Rakowsky, der um 1573 als Opritschnik unter Iwan dem Schrecklichen diente, sowie Dmitry Rakovskaya, der um 1608 als Woiwode in Belaja genannt wurde. 1837 wurde Alexander Rakowsky in den erblichen Adel der Woiwodschaft Podolsk aufgenommen. Außerdem wurden mehrere Vertreter der Familie im Kiewer Gouvernement erwähnt. Der polnische Zweig hingegen ließ sich in Wielkopolska nieder, wo Adalbert von Rakowski 1847 Erbe von Gütern in den Dörfern Kosaczkowo und Stanisawka im Bezirk Szubin war. Mitglieder des polnischen Familienzweiges standen in preußischen Staatsdiensten oder dienten in der Armee.
Wappen
Das Wappen der polnischen Familie zeigt eine von einem Schwert durchbohrte, invertierte Mondsichel auf rotem Hintergrund. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ist eine ebenso rote Languste zu sehen, während die russische Familie der Wappengemeinschaft Trzwdar angehörte. Das Schwert und der Mond im Wappen der polnischen Linie könnte bedeuten, dass die Familie an einem oder mehreren Kreuzzügen teilgenommen hat.
Einzelnachweise
- ↑ Alfred Znamierowski, Paweł Dudziński: Wielka księga heraldyki. Warszawa 2008, ISBN 978-83-247-0100-1, S. 104–108.
- ↑ A. Bobrynski: Adelige Familien im allgemeinen Wappen des Allrussischen Reiches T. 1 (bis zum Ende des XVI. Jahrhunderts). Hrsg.: M.M. Stasyulevich. Petersburg 1890.
- ↑ Liste der Oprichniks von Iwan dem Schrecklichen. St. Petersburg, 2003. Izd.: Liste der Oprichniks von Iwan dem Schrecklichen. Hrsg.: Russische Nationalbibliothek. St. Petersburg 2003.
- ↑ Andrew M. Verner, Margareta Mommsen: Hilf mir, mein Recht zu finden. Russische Bittschriften von Iwan dem Schrecklichen bis Gorbatschow. In: Russian Review. Band 50, Nr. 4, Oktober 1991, ISSN 0036-0341, S. 500, doi:10.2307/131030.
- ↑ A.P. Barsukov (1839 - 1914).: Verzeichnisse der Stadtwoiwoden und anderer Personen der Woiwodschaftsverwaltung des Moskauer Staates des XVII. Jahrhunderts nach den gedruckten Regierungsakten. ISBN 978-5-4241-6209-1, S. 553.
- ↑ Kamenets-Podolskiy: Izd. Podolsker Adelsabgeordnetenversammlung: Liste der im Stammbuch der Provinz Podolsk eingetragenen Adligen. Hrsg.: Kamenets-Podolskiy. Podolsker Adelsabgeordnetenversammlung, 1897, S. 302–377.
- ↑ Seweryn Uruski: Rodzina. Herbarz szlachty polskiej: Rodzina. Herbarz szlachty polskiej. Hrsg.: Gebethner i Wolff. Warszawa 1907, S. 162.
- 1 2 Johann Siebmacher: Siebmachers großes und allgemeines Wappenbuch. In: Das Münchner Boten- und Wappenbuch vom Arlberg. Peter Lang, 1857, S. 315, doi:10.3726/978-3-653-06986-0.