Der Raschig-Hooker-Prozess ist ein großtechnisches Verfahren zur Herstellung von Phenol. Er wurde erstmals 1939 von Fritz Raschig publiziert und stellte eine Alternative zum Sulfosäureverfahren und der Chlorbenzoldruckverseifung dar.
Der Prozess
Im ersten Schritt wird Benzol zu Chlorbenzol chloriert. Dies geschieht bei Temperaturen um 250 °C im salzsauren Milieu in Anwesenheit von Sauerstoff. Als Katalysator wird Kupfer(II)-chlorid zusammen mit Aluminiumhydroxid eingesetzt. Das in diesem Schritt entstandene Chlorbenzol wird im zweiten Schritt durch saure Hydrolyse in Phenol überführt, wodurch Chlorwasserstoff zurückgebildet wird.
In die Nettoreaktion gehen somit nur Benzol und Sauerstoff ein.
Der Katalysator Kupfer(II)-chlorid wird im Verlauf der Reaktion zu Kupfer(I)-chlorid reduziert und später wieder oxidiert.
Die Ausnutzung der eingesetzten Salzsäure zur Chlorierung ist temperaturabhängig und besitzt ein Maximum etwa bei 250 °C. Es können hierbei Umsätze von 99,5 % erzielt werden. Als Nebenprodukte entstehen höher chlorierte Benzolderivate. Den Hauptanteil besitzen hierbei die Isomere des Dichlorbenzols. Auch Tri-, Tetra-, Penta- und Hexachlorbenzol entstehen in geringen Mengen in absteigender Menge.
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 W. Mathes, F. Raschig: Das Raschig-Verfahren zur Herstellung von Phenol, in: Angew. Chem. 1939, 52, 591–598.