Das Hildesheimer Rathaus auf der Ostseite des historischen Marktplatzes ist Sitz der Hildesheimer Stadtverwaltung. Der denkmalgeschützte, gotische Sandsteinbau mit seinem zentralaufragenden Stufengiebel ist in seinem Kern um das Jahr 1325 entstanden. Das heute vorhandene Gebäude mit der Adresse Markt 1 wurde 1954 wiederaufgebaut, nachdem das Rathaus im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört wurde.

Geschichte

An Stelle des heutigen Rathauses befand sich möglicherweise bereits im 13. Jahrhundert ein Vorgängerbau. Das spätere Gebäude wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtet und in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts umfassend umgebaut. Auch in den Jahren 1883 bis 1892 fanden Umbauten unter dem Hildesheimer Stadtbaumeister Gustav Schwartz statt.

Während der Luftangriffe auf Hildesheim im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude ein Opfer der Fliegerbomben der Alliierten.

Beschreibung

Der Bau aus Quader- und Bruchsteinmauerwerk weist auf der Westseite Maßwerkfenster und durchgehende Arkaden auf.

In der Nachkriegszeit wurde die zum Platz An der Lilie gerichtete Ostseite mit einer Glasfassade geschlossen, die von zwei fast ohne Kriegsschäden erhaltenen Türmen eingerahmt wird.

1954 stiftete die Industrie- und Handelskammer Süd-Hannover Hildesheim für das Rathaus eine Arbeit des Bildhauers und Keramik-Künstlers Otto Hohlt, signiert „Werkstatt Hohlt“, mit einer meterhohen Majolika des Knochenhaueramtshauses.

Nördlich wurde im Jahr 1959 nach Plänen des Architekten Gerhard Graubner ein Erweiterungsbau angegliedert, der bei der Rekonstruktion der historischen Fassaden in den 1980er Jahren umgestaltet wurde.

Hauptverwaltungsbeamte (Auswahl)

Commons: Rathaus Hildesheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 Anke Twachtmann-Schlichter (Bearb.) u. a.: Altstädter Rathaus. In: Christiane Segers-Glocke, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen. Band 14,1: Stadt Hildesheim: mit den Stadtteilen Achtum, Bavenstedt, Drispenstedt, Einum, Himmelsthür, Itzum, Marienburg, Marienrode, Neuhof, Ochtersum, Sorsum, Steuerwald und Uppen. CW Niemeyer Buchverlage, Hameln 2007, ISBN 978-3-8271-8262-3, S. 116–118. (Online-Digitalisat über die Universitätsbibliothek Heidelberg)
  2. Foto der Stiftertafel neben der Knochenhaueramtshaus-Keramik
  3. Gisela Reineking von Bock, Carl-Wolfgang Schümann: Keramik. Vom Historismus bis zur Gegenwart. Sammlung Gertrud und Dr. Karl Funke-Kaiser ( = Kataloge des Kunstgewerbemuseums Köln. Bd. 7). Kunstgewerbemuseum, Köln 1975, S. 108, 110f., 292. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  4. „Werkstatt Hohlt“, Fotografie mit der Künstlersignatur und dem Logo der Werkstatt
  5. Keramikwand mit dem Knochenhaueramtshaus am Eingang auf der Ostseite des Rathauses
  6. 1 2 3 4 Christine Wulf: Brandis, Henning. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. Band 11, 2. Auflage. De Gruyter, 2010, ISBN 978-3-11-022248-7, S. 279. (books.google.de)
  7. Matthias Bollmeyer: Lateinisches Welfenland. Eine literaturgeschichtliche Kartographie zur lateinischen Gelegenheitsdichtung im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg im 16. und 17. Jahrhundert ( = Noctes Neolatinae. Band 20). Olms, Hildesheim/ Zürich/ New York 2014, ISBN 978-3-487-15113-7, Anmerkung 221 auf S. 217. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  8. Rudolf Zoder: Brandis, Henning. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 525 (Digitalisat).
  9. Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 16. Januar 2012 (Memento des Originals vom 23. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 7. November 2013.

Koordinaten: 52° 9′ 9,9″ N,  57′ 8,1″ O

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