Realitätsverlust beschreibt den geistigen Zustand einer Person, welche nicht (mehr) in der Lage ist, die Situation, in der sie sich befindet, zu begreifen.

Ursachen und Definition

Auslöser können traumatisierende Erlebnisse, Schock, Drogenmissbrauch oder Alkoholmissbrauch, aber auch der Beginn schwerer psychischer Erkrankungen wie Schizophrenie und organische Psychose sein. Auch Gefangenschaft in gleichbleibender Dunkelheit, bestimmte Stoffwechselstörungen, Flüssigkeitsmangel oder allmähliches Verhungern bewirken unter anderem Realitätsverlust.

Als Zeitlicher Realitätsverlust wird das Fehlen eines Bewusstseins „eines zeitlichen Kontinuums“, bei dem das Leben nur „im Augenblick“ stattfindet, bezeichnet.

In Auseinandersetzungen wird der Begriff als Vorwurf oft synonym für Uneinsichtigkeit verwendet.

Literatur

  • Sigmund Freud: Der Realitätsverlust bei Neurose und Psychose. 1924.

Einzelnachweise

  1. Michael Erdmann: Psychosomatische Medizin Und Psychotherapie: Ein Lehrbuch auf psychoanalytischer Grundlage. W. Kohlhammer, 2007, S. 148 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Praxishandbuch Drogen und Drogenprävention: Handlungsfelder. S. 137 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Alkohol und Schuldfähigkeit: Entscheidungshilfen für Ärzte und Juristen. S. 26 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Einführung in die Psychologie und Pädagogik. S. 137 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Allgemeine Psychopathologie: Eine Einführung. S. 123 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Syrien: Syrische Opposition wirft Russland Realitätsverlust vor. In: Zeit Online. 20. April 2013, archiviert vom Original am 29. Dezember 2014.
  7. Kohl muss unter Realitätsverlust leiden. In: Spiegel Online. 20. Januar 2000, abgerufen am 29. November 2014.
Wiktionary: Realitätsverlust – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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