Die reformierte Kirche Muri ist ein reformiertes Kirchengebäude in Muri im Schweizer Kanton Aargau. Sie wurde 1955 erbaut und gehört der reformierten Kirchgemeinde Muri. Zur Reformierten Kirchgemeinde Muri gehören die Reformierten aus den Gemeinden Abtwil, Aristau, Auw, Beinwil (Freiamt), Besenbüren, Boswil, Bünzen, Buttwil, Dietwil, Geltwil, Kallern, Merenschwand, Mühlau, Muri, Oberrüti und Sins. Im August 2010 hatte sie 4480 Mitglieder, was 12–15 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Die Kirchgemeinde gehört zum Dekanat Lenzburg der Reformierten Landeskirche Aargau.

Vorgeschichte

Bereits in der Reformationszeit gab es im Freiamt Reformierte. So traten 1529 neun Freiämter Gemeinden zur Reformation über, darunter Boswil und Bünzen. Nach der Niederlage der Zürcher gegen die Innerschweizer in der Schlacht bei Kappel und den Bedingungen des Friedensschlusses nach dem Zweiten Kappelerkrieg 1531, mussten diese wieder zum alten Glauben zurückkehren. In den nächsten dreihundert Jahren gab es keine Reformierten mehr im Freiamt. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert und der Aufhebung des Klosters Muri 1841, entstand eine kleine reformierte Diaspora, die zunächst zum Gottesdienst in den Kanton Zürich reisen musste. Der erste reformierte Gottesdienst fand im Jahre 1887 in der Pflegeanstalt Muri statt, die jedoch 1889 abbrannte. Im Jahre 1894 gründeten 150 Reformierte die «Reformierte Genossenschaft Muri und Umgebung», die mit den Jahren immer mehr Mitglieder bekam und 1938 ihren ersten eigenen Pfarrer wählen konnte. Bevor die Kirche 1955 gebaut wurde, feierte die Kirchgemeinde ihre Gottesdienste im Singsaal der Bezirksschule. Da diese Situation für die wachsende Gemeinde nicht zufriedenstellend war, wurde bereits seit Mitte der 1930er Jahre Geld in einem Kirchenbaufonds gesammelt. Im Jahr 1960 erhielt die Genossenschaft das Recht Kirchensteuern einzuziehen und seit 1961 ist sie als Kirchgemeinde organisiert.

Bau der Kirche

Die Idee, eine eigene Kirche zu errichten, erhielt Auftrieb durch einen in Aussicht gestellten, geschenkten Bauplatz durch den Grossrat und Unternehmer Otto Wild. Der Kirchenbaufonds war so weit gefüllt, dass durch das Architekturbüro Dubach und Gloor aus Bern die Kirche in den Jahren 1954 und 1955 errichtet werden konnte. Die Einweihung fand am 2. Oktober 1955 statt. Durch einen grossen Bazar wurde das Geld zum Kauf und Bau der Orgel gesammelt, die im Jahre 1967 eingeweiht werden konnte. In den Jahren 1978/79 wurde die Kirche einer Aussenrenovation unterzogen und 1993 einer Innenrenovation.

Chorraum

Im Chorraum findet sich eine im Jahre 1994 von der Luzerner Kunstmalerin Irma Ineichen-Meier gestaltete Chorraumwand, die die vier Elemente, die mit den Symbolen der vier Evangelisten verbunden sind, darstellt. Der Abendmahlstisch, das Lesepult und zwei Stühle stammen vom Murianer Architekten Benni Frey und wurden 1993 gestaltet. Die Taufschale von 2007 stammt vom Holzbildhauer Hansruedi Steiner aus Aarau.

Siehe auch

Commons: Reformierte Kirche Muri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Immanuel Leuscher: Vom Glaubenskrieg zum ökumenischen Zusammenleben. Reformierte Kirchgemeinde Muri im Freiamt. Muri 1994.

Koordinaten: 47° 16′ 21″ N,  20′ 53″ O; CH1903: 668821 / 236145

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