Die reformierte Kirche Sils-Maria im gleichnamigen Dorfquartier von Sils im Engadin ist ein evangelisch-reformiertes Gotteshaus unter dem Denkmalschutz des Kantons Graubünden.

Geschichte und Ausstattung

In der Nähe der heutigen Kirche befand sich im Mittelalter ein 1496 ersturkundlich bezeugter Sakralbau unter dem Patrozinium des Erzengels Michael. Im Jahr 1597 erfolgte der Neubau, einer der ersten protestantischen Kirchenbauten in Graubünden, nachdem Sils i. E./Segl 1552 die Reformation angenommen hatte. 1764 wurde die Kirche einer umfassenden Renovation unterzogen.

Bis Ende 2009 wurde die Kirche als Offene Kirche Sils-Maria von der gleichnamigen ökumenischen Stiftung geführt und war ein kulturelles Zentrum des Dorfes.

Glocken

Im Kirchturm hingen früher zwei Glocken von Gaudentz Hempel in Chur (1668) und von einem unbekannten Giesser gegossen im Jahre 1550. Heute hängen drei Glocken im Turm, gegossen 1888 von Theus Felsberg. Friedrich Nietzsche war 1888 Zeuge des Glockenaufzuges und der Inbetriebnahme der neuen Theus-Glocken. Er hat darüber in Briefen an seinen Vater berichtet: Der Klang ist sehr schön (2.8.1888) - ein schöner weicher melodischer Klang (11.8.1888) - deren Klang sehr weich und voll ist (13.8.1888).

Kirchliche Organisation

Die Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden führt Sils-Maria als eine Predigtstätte der fusionierten Kirchgemeinde Sils/Silvaplana/Champfèr innerhalb des Kolloquiums VII Engiadin'Ota-Bregaglia-Poschiavo-Sursès. Sils-Baselgia gehört zur regionalen kirchlichen Vereinigung Il Binsaun.

Commons: Reformierte Kirche Sils-Maria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erwin Poescehl: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden. Hrsg.: Gesellschaft für schweizerische Kunstgeschichte. Band 3. Verlag Birkhäuser, Basel 1940, S. 408.
  2. Gebrüder Theus: Verzeichniss der Glocken aus der Giesserei Theus in Felsberg bei Chur (1899). In: www.baselgias-engiadinaisas.ch. Walter Isler, Oktober 2022, abgerufen am 29. Dezember 2022.
  3. Hans Batz: Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden. Hrsg.: Hans Batz. Band 1. Casanova Druck und Verlag, Chur 2003, ISBN 3-85637-287-3, S. 14.
  4. Mitteilung von Prof. Brian Pines, University of San Franciso

Koordinaten: 46° 25′ 44,3″ N,  45′ 48,6″ O; CH1903: 778677 / 144605

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