Reinhardsachsen Stadt Walldürn | |
---|---|
Koordinaten: | 49° 38′ N, 9° 21′ O |
Höhe: | 399 m |
Fläche: | 5,55 km² |
Einwohner: | 250 |
Bevölkerungsdichte: | 45 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 74731 |
Vorwahl: | 06286 |
Blick auf Reinhardsachsen |
Reinhardsachsen ist ein Stadtteil von Walldürn im Neckar-Odenwald-Kreis im Norden Baden-Württembergs.
Geografische Lage
Reinhardsachsen liegt etwa sieben Kilometer nördlich der Kernstadt als Streusiedlung im Tal des Kaltenbachs, unmittelbar südlich der Grenze zu Bayern und dem Landkreis Miltenberg. Der Ort liegt in einem Teil der Gegend, die – ohne feste geografische Zuordnung – auch als Madonnenländchen bezeichnet wird. Der Naturpark Neckartal-Odenwald beinhaltet Teile der Gemarkung.
Geschichte
Von der Anwesenheit der Römer zeugt der Obergermanisch-Raetische Limes, der etwa 1 km südwestlich vom heutigen Ort in fast schnurgerader Linie von Nordwesten nach Südosten verläuft. Reste des Kleinkastells Haselburg, zwischen Reinhardsachsen und Gerolzahn, und ehemaliger römischer Wachposten sind im Boden verborgen.
Die hochmittelalterliche Rodungssiedlung wurde erstmals 1294 als „Reinhartisahen“ erwähnt, als Ruprecht von Dürn die Zent an den Mainzer Erzbischof verkaufte. Der Ort gehörte zur Vogtei des Klosters Amorbach und gelangte 1803 im Rahmen der Säkularisation an das Fürstentum zum Fürstentum Leiningen, danach 1806 zum Großherzogtum Baden.
Von 1935 bis 1945 gehörte Reinhardsachsen zur Gemeinde Glashofen. Am 1. Juli 1971 erfolgte die Eingemeindung nach Walldürn. Es besteht eine Ortsgemeinschaft mit Kaltenbrunn.
Ehemaliges Wappen
1909 nahm die Gemeinde auf Vorschlag des Generallandesarchivs folgendes Wappen an: „In Rot eine gold-(gelbe)-bordierte silberne (weiße) Mitra, durch diese pfahlweise gesteckt ein goldener (gelber) Krummstab.“ Das Wappen erlosch mit der Eingemeindung nach Walldürn.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Reinhardsachsen war in der Vergangenheit an Land- und Forstwirtschaft orientiert, die aber heute nur noch im Nebenerwerb ausgeübt werden. Die Milchproduktion ist völlig eingestellt.
Seit den 1970er Jahren widmet sich der Ort dem Fremdenverkehr und trägt seit 1987 das Prädikat „Erholungsort“. Im Ferienpark „Madonnenländchen“ stehen über 100 Ferienhäuser. Ein Hotel, Tennisplätze und ein Reiterhof ergänzen das Angebot.
Verkehr
Als Teilabschnitt des Deutschen Limes-Wanderwegs durchquert der Limes-Wanderweg des Schwäbischen Albvereins den Stadtteil. Von Miltenberg bis Osterburken wird dieser Weg als Östlicher Limesweg vom Odenwaldklub betreut.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmale
Jakobuskirche
Der Hochaltar der barocken Filialkirche St. Jakobus von 1725/26 stammt aus der Wallfahrtskirche Walldürn. Die Orgel ist ein Werk des Würzburger Orgelbauers Johann Philipp Seuffert.
Weblinks
- Reinhardsachsen auf der Webseite von Walldürn
Einzelnachweise
- ↑ Stadtteil Reinhardsachsen. www.wallduern.de, abgerufen am 18. Februar 2015.
- ↑ Verordnung des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Umwelt und Forsten Baden-Württemberg über den Naturpark „Neckartal-Odenwald“ vom 6. Oktober 1986 (GBl. v. 23. Dezember 1986, S. 446). § 2, Abs. 2. LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, abgerufen am 13. März 2015.
- ↑ Reinhardsachsen. LEO-BW, Landeskunde entdecken online, abgerufen am 28. Februar 2015.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 474.
- ↑ Die Wappen von Walldürn und seinen Stadtteilen. (Nicht mehr online verfügbar.) Webseite von Walldürn, archiviert vom am 26. Februar 2015; abgerufen am 28. Februar 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.