René Schlott (* 1977 in Mühlhausen in Thüringen) ist ein deutscher Historiker, Publizist und Journalist. Er war von 2014 bis 2022 Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung.

Leben

René Schlott wurde 1977 in Mühlhausen in Thüringen geboren. Nachdem er zwischen 1997 und 2001 eine Berufsausbildung sowie ein Diplom in Volkswirtschaft absolviert hatte, studierte er ab 2001 Geschichte, Politik und Publizistik an der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Genf. 2006 beendete er das Studium mit dem Magister. Von 2007 bis 2011 war Schlott Stipendiat des Graduiertenkollegs Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart an der Universität Gießen. 2011 erfolgte seine Promotion mit einer medienhistorischen Arbeit („Papsttod und Weltöffentlichkeit seit 1878: die Medialisierung eines Rituals). Danach war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Medien und Interaktivität tätig. Zwischen 2012 und 2019 hatte er Lehraufträge an verschiedenen Universitäten. Von 2014 bis 2017 war Schlott Koordinator der Nachwuchsförderung am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, danach (bis 2022) Wissenschaftlicher Mitarbeiter. Seit Dezember 2022 verbleibt er dem ZZF als Assoziierter Wissenschaftler.

René Schlott war zwischen 2017 und 2022 Habilitationsstipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Publizistische Tätigkeit

Seit 2008 ist Schlott als freier Autor für Spiegel online tätig. Seit 2017 schreibt er außerdem Buchkritiken für verschiedene Zeitungen, darunter die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und Die Zeit. Während der COVID-19-Pandemie trat er vermehrt auch als Interviewgast für verschiedene Medien (u. a. Deutschlandfunk, Die Welt, WDR) und als kritischer Kommentator der Corona-Politik hervor. In diesem Zusammenhang (mit-)initiierte er verschiedene Aktionen, darunter das Manifest für die offene Gesellschaft und die Initiative Grundgesetz a casa.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Monografien

  • Die Friedensnote Papst Benedikts XV. vom 1. August 1917: eine Untersuchung zur Berichterstattung und Kommentierung in der zeitgenössischen Berliner Tagespresse (= Schriftenreihe Studien zur Zeitgeschichte. Band 57). Kovač, Hamburg 2007, ISBN 978-3-8300-2688-4.
  • Die WBG, ein Unikat der Verlagslandschaft: eine kleine Geschichte der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft. Wiss. Buchges., Darmstadt 2009, ISBN 978-3-534-23101-0 (Mit Fotografien von Klaus Mai).
  • Papsttod und Weltöffentlichkeit seit 1878: die Medialisierung eines Rituals. Schöningh, Paderborn 2013, ISBN 978-3-506-77361-6 (Zugleich Dissertation an der Universität Gießen, 2011).

Beiträge in Sammelwerken

  • Der Papst als Medienstar. in: Aus Politik und Zeitgeschichte 52, 2008.
  • „Ein schockierend vorzeitiger Tod“. Das Ende von Papst Johannes Paul I. und seine medialen Deutungen. In: Historical Social Research. Band 34, Nr. 4, 2009, S. 298–315.
  • Gipfeltreffen am Grab: Die Politisierung des Papsttodes. in: Melanie und Mariano Barbato, Johannes Löffler (Hrsg.): Wege zum digitalen Papsttum: Der Vatikan im Wandel medialer Öffentlichkeit. Campus, Frankfurt a. M. 2018, S. 49–66.
  • Beiträge in: Kai Rogusch, Christoph Lövenich (Hrsg.): Bürger oder Untertan?: Über den Abbau unserer Freiheitsrechte (= Novo. Band 132). Novo Argumente, 2020.
  • Ablehnung und Anerkennung. Raul Hilberg und das Institut für Zeitgeschichte. in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 69, 2021, S. 85–119.
  • Autor, Kritiker und Aufklärer. Raul Hilberg in den deutschen Vergangenheitsdebatten. in: Frank Bösch u. a. (Hrsg.), Public Historians. Zeithistorisch Interventionen nach 1945. Wallstein, Göttingen 2021, ISBN 978-3-8353-5032-8, S. 237–246.

Herausgeberschaften

  • (zusammen mit Walter H. Pehle) Raul Hilberg, Anatomie des Holocaust. Essays und Erinnerungen. S.Fischer, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-10-002505-0
  • Raul Hilberg und die Holocaust-Historiographie (= Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus. Band 35). Wallstein, Göttingen 2019, ISBN 978-3-8353-3530-1.

Belege

  1. René Schlott. In: wallstein-verlag.de. Abgerufen am 19. Dezember 2022.
  2. Martin Nejezchleba (Interview mit René Schlott): "Mir geht das zu weit". In: zeit.de. Abgerufen am 19. Dezember 2022.
  3. René Schlott: Papsttod und Weltöffentlichkeit seit 1878 : die Medialisierung eines Rituals. Hrsg.: Schöningh. 2013, S. 269 (d-nb.info [abgerufen am 28. August 2023]). ISBN 978-3-506-77361-6
  4. René Schlott. In: zzf-potsdam.de. Abgerufen am 19. Dezember 2022.
  5. Medienspiegel Corona-Krise. (PDF) Abgerufen am 7. Oktober 2023.
  6. Austausch von Argumenten statt vergiftetem Diskurs. In: deutschlandfunkkultur.de. 24. März 2021, abgerufen am 19. Dezember 2022.
  7. René Schlott: Um jeden Preis! (siehe unten bei der Autoreninformation). In: freitag.de. Abgerufen am 19. Dezember 2022.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.