Repit in Hieroglyphen
Ideogramm

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Reput / Repit
Rpwt / Rpyt
vornehme Frau / Dame
Griechisch Θριφις (Triphis)

Repit (altägyptisch Rpwt, Rpyt) ist eine löwenköpfige Göttin der ägyptischen Mythologie, die ihren Hauptkultort im oberägyptischen Athribis hatte.

Namen

Der Name Repit bedeutet „vornehme Frau“ und war anfangs ein Ehrentitel für die Göttinnen Hathor, Isis und Nephthys. Für Hathor ist der Name seit dem Mittleren Reich belegt. Er wurde häufig in der Spätzeit benutzt, vor allem wurde ihre Kultstätte in Dendera oftmals als „Haus der Repit“ bezeichnet.

Isis und Nephthys wurden zuweilen als „die beiden vornehmen Damen“ (rpw.tj) zusammengefasst. Repit wurde dann bereits im Mittleren Reich zu einem Eigennamen für eine Löwengöttin aus dem 9. oberägyptischen Gau, die allerdings hauptsächlich erst in späterer Zeit überliefert ist. Im vulgären Sprachgebrauch wurde der Name mit Artikel zu T-Repit und bei den Griechen dann zu Triphis.

Kultorte und Mythologie

Der Hauptkultort der Repit befand sich im oberägyptischen Athribis, im westlichen Teil des Min-Gaues, weshalb ihr häufiger Beiname auch „Horusauge auf der Westseite von Achmim“ lautete. Dort bildete sie mit Min und Kolanthes eine Götterdreiheit, die im heute weitestgehend zerstörten Haupttempel und im Tempel des Ptolemaios XII. verehrt wurde. Mitunter verschmolz sie dort auch mit der Löwengöttin Sachmet. In Achmim verschmolz Repit mit der Göttin Aperetiset und bekam dort den Beinamen „Aperetiset im Mondhaus“, der zuweilen zu ihrem eigentlichen Namen wurde. Aperetiset („die mit bereitetem Sitz“) war eine menschengestaltige Göttin mit Hathorkrone und Federpaar und wurde mit Repit im Gefolge des Min dargestellt. Eine weitere Verehrung mit Min und Kolanthes erfolgte in Ptolemais Hermiu.

Mythologisch wurde die Göttin mit dem Auge des Re identifiziert und (wie Min) mit dem sagenumwobenen Punt in Verbindung gebracht. In der Erzählung Die Heimkehr der Göttin tritt sie als Sopdet und Tefnut auf.

Siehe auch

Literatur

Anmerkungen

  1. Thesaurus.
  2. Adolf Erman, Hermann Grapow: Wörterbuch der ägyptischen Sprache. Band 2.2: Belegstellen zu W.B. Band II. Akademie-Verlag, Berlin 1971, S. 415, 2, 3, 20.
  3. Hermann Junker: Die Stundenwachen in den Osirismysterien, nach den Inschriften von Dendera, Edfu und Philae (= Österreichische Akademie der Wissenschaften -Wien; Philosophisch-Historische Klasse.). Hölder, Wien 1910, S. 77, 118, 121.
  4. Hans Ostenfeldt Lange, Heinrich Schäfer: Catalogue général. Grab- und denksteine des mittleren reichs. Band I, Reichsdruckerei, Berlin 1902, S. 341 (Volltext online).
  5. Hans Bonnet: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Berlin 2000, S. 838–839, → Triphis.
  6. Kolanthes, das Kind trug als Beinamen unter anderem Sa-Aset-Usir („Sohn der Isis und des Osiris“) und Iua-wer-tepi-en-Min („Großer erster Erbe des Min“).
  7. Flinders Petrie: Athribis. Quaritch, London 1908, Tafel 16/7.
  8. 1 2 Alexander Scharff: Ein Denkstein der römischen Kaiserzeit aus Achmim. In: Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde. (ZÄS) Nr. 62, Leipzig 1926, S. 91.
  9. Das „Mondhaus“ war vermutlich ein Teil des Tempels von Achmim.
  10. Henri Gauthier: La déesse Triphis. In: Bulletin de l'Institut Français d'Archéologie Orientale. (BIFAO) Nr. 3, 1903, S. 165ff.
  11. Alexandre Moret: Le jugement des morts en Égypte et hors d'Égypte Conférences faites au Musée Guimet par G. Lafaye [u. a.] In: Annales du Musée Guimet, Bibliothèque de vulgarisation. Nr. 32, Paris 1909, Nr. 42.
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