Film
Originaltitel Reuber
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2013
Länge 72 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Axel Ranisch
Drehbuch Dennis Pauls
Heiko Pinkowski
Axel Ranisch
Peter Trabner
Produktion Dennis Pauls,
Heiko Pinkowski,
Axel Ranisch
Kamera Dennis Pauls
Schnitt Milenka Nawka,
Guernica Zimgabel
Besetzung
  • Tadeus Ranisch: Robby Reuber
  • Heiko Pinkowski: Rüdiger Reuber
  • Peter Trabner: Stefan, der Zauberer
  • Sibylla Rasmussen: Franziska
  • Lena Zipp: Pauline Pilz
  • Ruth Bickelhaupt: Sehr gute Fee

Reuber ist ein deutscher Kinderfilm von Axel Ranisch aus dem Jahr 2013.

Handlung

Die Geburtstagsfeier von Robby endet völlig chaotisch, nachdem er mit seinem Vater und dessen Bruder drei Stunden zu spät und völlig überdreht nach Hause kommt. Als kleinen Ausgleich erzählt ihm sein Vater eine Gutenachtgeschichte:

Robby soll auf seine kleine Schwester aufpassen, die jedoch nicht zu schreien aufhört. So lässt er sie vor dem Supermarkt stehen und als er wieder herauskommt, ist sie verschwunden. Vor Angst läuft er mit seinem Akkordeon in den Wald und beschließt, Räuber zu werden.

Vor dem Wald trifft er Pauline Pilz, die sein Akkordeon haben möchte, doch er kann sie austricksen und verschwindet im Wald. Dort trifft er zunächst Stefan, den Zauberer, der ihm erklärt, er müsse nur eine Nacht schlafen, um auf den Räuber zu treffen.

Robby folgt den Anweisungen und tatsächlich trifft er am nächsten Tag auf den Räuber, der ihn jedoch fortjagt. Stefan nimmt den Jungen unter seine Fittiche, gewinnt sein Vertrauen und lässt ihn einen verheerenden Vertrag über einen Körpertausch unterschreiben. Stefan verspricht dem Jungen, dessen Schwester zu finden und zurückzubringen. Doch der Vertrag enthält einiges an Kleingedrucktem. Stefan macht sich aus dem Staub und lässt den Jungen verängstigt zurück.

Rüdiger Reuber hat jedoch die Lunte gerochen. Er nimmt Robby in die Lehre auf und bringt ihm bei, wie man ein richtiger Räuber wird. Gemeinsam klauen sie den Vertrag, müssen jedoch feststellen, dass alles noch schlimmer ist: Der Körpertausch wird bei Vollmond vollzogen und gilt für immer, außer der Räuber verlässt den Wald. Doch Rüdiger weigert sich. Bei Vollmond verwandelt sich Stefan schließlich wirklich in Robby und vice versa.

Rüdiger beschließt, den Zauberer zur Rede zu stellen. Vor Ort stellt er fest, dass Robbys Mutter ihm nicht glaubt. Die kleine Schwester ist längst zurück in der Familie. Zu seinem Entsetzen muss er auch feststellen, dass ihm Robbys Mutter nicht fremd ist. Es stellt sich heraus, dass Rüdiger Robbys Vater ist. Nach einigem Zögern beschließt er, für seinen Sohn den Wald zu verlassen. Damit ist der Bann gebrochen. Doch die erneut aufgeflammte Beziehung zwischen Rüdiger und Robbys Mutter ist nicht von langer Dauer.

Bei einem Raubzug durch den örtlichen Supermarkt wird er vom Kaufhausdetektiv erwischt, der sich als Stefan entpuppt. Die beiden beschließen, gemeinsam wieder in den Wald zu ziehen.

Hintergrund

Der Film wurde 2011 innerhalb einer Woche im brandenburgischen Wald gedreht. Wie bei Ranischs Debütfilm Dicke Mädchen (2011), den er kurz vorher fertigstellte, ist der Film dem Genre German Mumblecore zuzuordnen. Der Film entstand ohne festes Drehbuch, die meisten Szenen sind improvisiert. Die jugendliche Hauptrolle wurde durch Ranischs Neffen Tadeus Ranisch besetzt. Heiko Pinkowski und Peter Trabner übernahmen wie bei Dicke Mädchen erneut die weiteren Hauptrollen. Auch Ranischs Großmutter Ruth Bickelhaupt übernahm eine weitere Rolle.

Seine Premiere hatte der Film am 3. Juli 2013 beim Kinderfilmfest München 2013. Am 27. November 2015 wurde er über Indigo/Missing Films als DVD veröffentlicht.

Kritiken

Beim Kinofest Lünen wurde er als „Bester Kinderfilm“ mit der Rakete prämiert.

Rudolf Worschech lobte den Film auf epd-film.de und vergab vier von fünf Sternen: „Reuber ist ein Familienfilm im besten Sinne: Man muss kein Kind sein, um ihn zu mögen.“

Der Filmdienst resümiert: „Der amateurhaft und betont ‚dilettantisch‘ inszenierte, ohne festes Drehbuch entstandene Kinderfilm lebt von seinem anarchischen Humor sowie der Spielfreude und Spontaneität seiner Darsteller. Versatzstücke aus Märchen werden so zu einer originell aus Kindersicht erzählten Geschichte verknüpft, die freilich gewöhnungsbedürftig ist, vor allem weil die Improvisation zu Lasten der Dramaturgie geht.“

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Reuber. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, November 2015 (PDF; Prüf­nummer: 149 105 V).
  2. Reuber in der Online-Filmdatenbank; abgerufen am 23. April 2019.
  3. Bisherige Preisträger. Kinofest Lünen, abgerufen am 23. April 2019.
  4. Rudolf Worschech: Kritik zu Reuber. Epd Film, 17. April 2015, abgerufen am 23. April 2019.
  5. Reuber. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 22. Februar 2020.
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