FFH-Gebiet „Rheinniederung von Breisach bis Sasbach“
Lage Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Landkreis Emmendingen, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche 10,139 km²
Kennung DE-7911-342
WDPA-ID 555522049
Natura-2000-ID DE7911342
Geographische Lage 48° 6′ N,  36′ O
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Regierungspräsidium Freiburg
f6

Das FFH-Gebiet Rheinniederung von Breisach bis Sasbach in Baden-Württemberg wurde 2005 durch das Regierungspräsidium Freiburg angemeldet. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Freiburg zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 25. Oktober 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019) wurde das Schutzgebiet ausgewiesen.

Lage

Das 10,1 km² große Schutzgebiet Rheinniederung von Breisach bis Sasbach liegt in den Naturräumen Markgräfler Rheinebene und Kaiserstuhl. Es liegt zu 64 % im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit den Gemeinden Breisach am Rhein und Vogtsburg im Kaiserstuhl und zu 36 % im Landkreis Emmendingen mit der Gemeinde Sasbach.

Beschreibung

Das Gebiet liegt in der Rheinaue, die durch die Rheinkorrektur stark überformt wurde. Naturnahe Relikte des früheren Auesystems sind aufgrund der fehlenden Dynamik nur noch vereinzelt vorhanden. Das Gebiet ist überwiegend bewaldet. Die zahlreichen Altwasserarme und die als Gießen bezeichneten Quellwasseraustritte prägen das Gebiet. Südwestlich von Burkheim befindet sich ein großer Baggersee im Gebiet.

Schutzzweck

Lebensraumtypen

Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet vor:

EU
Code
* Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung
3140 Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen Kalkreiche, nährstoffarme Stillgewässer mit Armleuchteralgen
3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions Natürliche nährstoffreiche Seen
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutender Wasservegetation
6210 * Naturnahe Kalk-Trockenrasenund deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) (*besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen) Kalk-Magerrasen – orchideenreiche Bestände*
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Magere Flachland-Mähwiesen
8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald Galio-Carpinetum Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald
91E0 * Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide

Arteninventar

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse sind für das Gebiet gemeldet:

Bild EU
Code
* Art wissenschaftlicher Name Artengruppe
1016 Bauchige Windelschnecke Vertigo moulinisana Schnecken
1042 Große Moosjungfer Leucorrhinia pectoralis Libellen
1044 Helm-Azurjungfer Coenagrion mercuriale Libellen
1078 * Spanische Flagge Callimorpha quadripunctaria Schmetterlinge
1083 Hirschkäfer Lucanus cervus Käfer
1096 Bachneunauge Lampetra planeri Fische und Rundmäuler
1134 Bitterling Rhodeus sericeus Fische und Rundmäuler
1149 Steinbeißer Cobitis taenia Fische und Rundmäuler
1166 Kammmolch Triturus cristatus Amphibien
1193 Gelbbauchunke Bombina variegata Amphibien
1304 Große Hufeisennase Rhinolophus ferrumequinum Säugetiere
1321 Wimperfledermaus Myotis emarginatus Säugetiere
1323 Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Säugetiere
1324 Großes Mausohr Myotis myotis Säugetiere

Spanische Flagge, Bachneunauge, Wimperfledermaus und Große Hufeisennase konnten im Gebiet bei den Erfassungen für den Managementplan im Jahr 2015 allerdings nicht aktuell nachgewiesen werden.

Zusammenhängende Schutzgebiete

Folgende Naturschutzgebiete liegen ganz oder teilweise innerhalb des FFH-Gebiets:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Regierungspräsidium Freiburg (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet „Rheinniederung von Breisach bis Sasbach“ sowie das Vogelschutzgebiet „Rheinniederung von Breisach bis Sasbach mit Limberg“. bearbeitet von INULA, Dr. Holger Hunger & Dr. Franz-Josef Schiel. 30. August 2016 (242 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).
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