Riedenhof (Siedlung)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Mödling (MD), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Mödling
Pol. Gemeinde Achau
Ortschaft Achau
Koordinaten 48° 5′ 10″ N, 16° 24′ 25″ Of1
Höhe 170 m ü. A.
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
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Riedenhof oder Am Riedenhof ist ein Siedlung in der Gemeinde Achau im Bezirk Mödling in Niederösterreich.

Geografie

Der nordöstlich von Achau liegende Riedenhof befindet sich knapp unterhalb des Zusammenflusses von Schwechat, Mödlingbach, Krottenbach und Triesting an jener Stelle, wo die Wassermassen gesammelt und seit dem 18. Jahrhundert kanalisiert als Mitterbach zur Donau abgeleitet werden. Das ehemalige Flussbett der Schwechat, das durch den Riedenhof verläuft, wird seitdem wie ein Werkskanal genutzt und ist an der Ausleitung aus dem Mitterbachkanal mittels einer Wehranlage gesichert.

Am 1. April 2020 umfasste die Siedlung 12 Gebäude.

Geschichte

Der Riedenhof stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert und wurde früh zur wehrhaften Anlage ausgebaut, wie ein außenseitig aufragender Wehrturm zeigt. Der Name leitet sich vermutlich von Rüdenhof ab und verweist auf jene Zeit, als die Laxenburger Schlossherrn hier ihre Hundemeute hielten. Im Jahr 1661 zählte die mit fünf Mahlgängen ausgestattete Riedenmühle zu den größten Niederösterreichs. Bis 1732 bildete Riedenhof eine eigene Herrschaft kam danach an die Herrschaft Achau, die die Gutsherren von Moser innehatten. Am Beginn des 20. Jahrhunderts errichtete der Besitzer der 1879 gegründeten Ersten österreichisch-ungarischen Filzfabrik (später Ersten Wiener Filzfabrik), Adolf Duschnitz, am Werkskanal ein langgestrecktes, dreigeschossiges Fabrikgebäude. Die Filzfabrik war fortan in der Gemeinde der größte Arbeitgeber und erzeugte vorwiegend technische Filze, doch auch Güter des täglichen Bedarfes wie Hausschuhe.

Während des Zweiten Weltkrieges, als der Riedenhof ein Teil von Groß-Wien war, befand sich hier ein Arbeitslager für russische Zwangsarbeiter eingerichtet.

Aktuelle Nutzung

Bekannt ist der Riedenhof heute vor allem durch das Landestierheim Gut Riedenhof, das sich, obwohl es 2014 vom Land zum Landestierheim erhoben wurde, donnoch aus privaten Spenden finanzieren muss.

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Achau bis Furth. Mechitaristen, Wien 1832, S. 1 (RiedenhofInternet Archive – 2., ganz unveränderte Auflage).
  • Josef Kogler: Unsere Heimat Achau, Eigenverlag der Pfarre, Achau 2003.

Einzelnachweise

  1. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  2. Carl von Gochnat: Niederösterreichischer Dominien-Schematismus für das Jahr 1848, Mechitaristen, Verlag bei Edlen von Schmidbauer und Holzwarth, Wien 1848, S. 10 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Katalog der NS-Opferorte in Österreich, PDF, 3.6MB; in: NS-Opferorte in Österreich auf bda.gv.at, abgerufen am 7. August 2022.
  4. Österreichs einziges Tierheim für Großtiere auf orf.at.
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