Rik De Lisle, bürgerlich Richard De Lisle (* 25. Februar 1947 in Milwaukee, Wisconsin), ist ein US-amerikanischer Hörfunkmoderator.

Leben

Richard „Rik“ De Lisle wurde 1947 als Enkel deutsch- und französischstämmiger Einwanderer in Milwaukee geboren. Im Alter von 17 Jahren meldete er sich zur Armee. Dort wurde er Discjockey beim Soldatensender AFN für Asien, Portugal und die Bundesrepublik Deutschland. Seine erste Radiostation war KTFM in San Antonio, Texas. 1978 wurde er nach West-Berlin versetzt und moderierte dort das Radio-Frühprogramm. Bekannt wurde er mit seinem Weckspruch „I’m Air Force Sergeant Rik de Lisle – reminding you, that Rock’n Roll is just a state of mind“.

1984 wechselte er zum RIAS 2. Unter seiner tätigen Mithilfe wurde dieser Sender ab 1985 zum Ganztags-Musiksender erweitert. De Lisle moderierte bei RIAS 2 auch das Frühprogramm. Dort waren sein starker amerikanischer Akzent und sein Wortwitz seine Markenzeichen. Morgens um 5 Uhr – die Sendung hieß „Frühstart“ – weckte er seine Zuhörer mit dem Spruch „und jetzt kommt die Dr. Zimmermann mit die gelbe kleine Quietscheentchen. Es ist fuuunf Uhr“. Typische Ansage war „Hi, icke bin's, alter Ami Rik De Lisle“.

Als Rias 2 1992 in das Privatradio rs2 umgewandelt wurde, bekam De Lisle den Posten als Programmdirektor und half dabei, die Hörerzahl erheblich zu steigern.

Von Juni 1997 bis Dezember 2007 war De Lisle Europachef bei der internationalen Rundfunkberatungsfirma Alan Burns & Associates. Seit dem 5. August 2008 ist De Lisle Aushängeschild des hessischen Senders Radio Bob. Zunächst moderierte er täglich ab 09:00 Uhr die Sendung Bob’s Vormittag per Voicetracking, mittlerweile produziert er dort Bob’s amerikanischen Nachmittag von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Zudem ist er wieder täglich bei rs2 zu hören.

Rik De Lisle wird als Werbe- und Synchronsprecher von der Agentur speaker-search.de vermittelt.

Von November 2011 bis März 2013 hatte De Lisle die Position des Programmverantwortlichen bei Radio PSR inne. Im April 2014 wurde er Programmdirektor von 94,3 rs2.

Seit dem 14. Januar 2017 ist Rik De Lisle samstags beim Berliner Rundfunk 91.4 zu hören.

Rik De Lisle hat einen Sohn und eine Tochter: Sein Sohn, Bill De Lisle, arbeitet für die dänische Firma Radioanalyzer, Heather De Lisle (* 1976) arbeitet als Journalistin.

Musik

Rik De Lisle arbeitete an der Rockoper Spliff Radio Show mit, die am 2. Mai 1980 im Kant-Kino live uraufgeführt wurde. Die LP erreichte eine Auflage von gut 100.000 Stück. DeLisle schrieb die Jingles und Pseudowerbungen (u. a. „wysocki college“). Im Jahr 1981 schrieb De Lisle die Texte für die Teens-Single Rock and Roll is Just a State of Mind. Ursprünglich wurde der Song als Zugabetitel für die Spliff Radio Show geschrieben.

LPs

  • Disco Radio Action, 1978
  • Network, Global DeeJays, 2006

Solo-Singles

  • Space Survivor/Walk On the Wild Side, 1981 (Network feat. Rik DeLisle)
  • Riks Rapp, 1982
  • Radio Waves, 1984

Radiosendungen (Auswahl)

  • 1976–1984: Old Gold Retold
  • 1984–1991: Rias 2 Frühstart
  • seit 2009: Rik De Lisle auf 94,3 rs2
  • 2009–2010: Bobs Amerikanischer Feierabend auf Radio Bob
  • seit 2010: BOBs Vormittag mit retired Airforce Sergeant Rik de Lisle auf Radio Bob
  • seit 2011: Rik De Lisle’s Rikipedia auf Radio Nora

Fernsehen

  • 1978: Musiksendung Rock Scene ’78
  • 1979–1983: AFN Midday
  • 1991: Elf 99/RTL

Literatur

  • Bernd Oertwig: Rik DeLisle – Der Alte Ami erzählt seine Radiogeschichten. Holzinger-Verlag, Berlin 1997, ISBN 978-3-926396-42-6.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Richard de Lisle. In: kress.de. Abgerufen am 2. Januar 2015.
  2. Rik De Lisle – Der erste Ami im deutschen Rundfunk. (Nicht mehr online verfügbar.) In: studio89.de. 26. Februar 1947, archiviert vom Original am 2. Januar 2015; abgerufen am 2. Januar 2015.
  3. Heather De Lisle: AMILAND: Eine Streitschrift für die Weltmacht USA, Hamburg 2010, Seite 3.
  4. Die Radionauten: Radiogeschichten: Zeitreise und Exkursionen in die Berliner RadioWelten. ISBN 3-8334-2438-9, Seiten 38, 121, 138.
  5. Zitty. Zitty Verlag, 2006, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Heather De Lisle: Ist der Ruf erst ruiniert. In: The European. Das Debatten-Magazin. 22. Mai 2011. Abgerufen am 5. Januar 2022.
  7. Frank Junghänel: Der alte Ami quittiert den Dienst. In: Berliner Zeitung, 1. Juli 1997
  8. 1 2 3 4 5 Stephanie Graeber: Der amerikanische Einfluss auf die Rolle des Radios in Nachkriegsbayern. 2010, ISBN 978-3-640-59161-9, S. 27.
  9. 1 2 3 European Radio Awards. In: european-radio-awards.com. 30. März 2009, abgerufen am 2. Januar 2015.
  10. Rik De Lisle Moderator beim Berliner Rundfunk 91,4. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 9. April 2018; abgerufen am 8. April 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. Alexander Osang: Ankunft in der neuen Mitte: Reportagen und Porträts. Ch. Links Verlag, 1999, ISBN 3-86153-175-5, S. 72.
  12. Rik DeLisle (Memento vom 26. September 2008 im Internet Archive) In: initiative-amerika-haus-berlin.org
  13. Rik De Lisle bei der Agentur speaker-search.de. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 28. Mai 2010; abgerufen am 18. Oktober 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  14. Sendeschluss für PSR-Chef! bild.de, 4. April 2013
  15. Rik De Lisle neuer Programmdirektor von 94,3 rs2. radioszene.de, 9. April 2014
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