Strukturformel
Allgemeines
Name Rimsulfuron
Andere Namen
  • 1-(4,6-Dimethoxy-2-pyrimidinyl)-3-[3-(ethylsulfonyl)-2-pyridylsulfonyl]harnstoff
Summenformel C14H17N5O7S2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 122931-48-0
EG-Nummer (Listennummer) 602-908-8
ECHA-InfoCard 100.128.295
PubChem 91779
ChemSpider 82876
Wikidata Q22808894
Eigenschaften
Molare Masse 431,44 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

172 °C

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Achtung

H- und P-Sätze H: 319410
P: 305351338
Toxikologische Daten

>5000 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Rimsulfuron ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe. Es wird von Corteva (ehemals DuPont) vermarktet und in der Landwirtschaft als Herbizid eingesetzt.

Verwendung

Produkte mit dem Wirkstoff Rimsulfuron werden im Ackerbau verwendet. Sie eignen sich zur Bekämpfung von Unkräutern im Mais- und Kartoffelanbau. Zielorganismen sind die Kriech-Quecke, einjährige monokotyledone Unkräuter und einjährige dikotyledone Unkräuter.

Zudem ist darauf zu achten, dass aufgrund der hohen Toxizität gegenüber Wasserorganismen Rimsulfuron nicht in Gewässer gelangen sollte.

Wirkung

Rimsulfuron zählt zu der Gruppe der ALS-Hemmer B. Es wird über die Blätter und den Wurzeln der Unkräuter aufgenommen. Nach Aufnahme wird Rimsulfuron über die Leitbündel transportiert, bis es an dem Zielort, die meristematischen Gewebe, gelangt. Rimsulfuron hemmt das Enzym Acetolactat-Synthase, die innerhalb verschiedener Stoffwechselwege chemische Reaktionen enzymatisch katalysiert. Die Hemmung hat zur Folge, dass die Aminosäuren Valin, Leucin und Isoleucin von den betroffenen Geweben nicht mehr synthetisiert werden können. Bis die betroffene Pflanze abstirbt, kann es mehrere Wochen dauern. Die Nährstoffkonkurrenz zur angebauten Kulturpflanze endet jedoch nach Kontakt des Zielorganismus mit Rimsulfuron.

Zulassung

Rimsulfuron ist seit dem 1. Februar 2007 in der EU zugelassen. Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich.

Handelsnamen

In Deutschland sind neben weiteren folgende Produkte erhältlich, in denen der Wirkstoff Rimsulfuron verwendet wird:

  • Arigo, Cato, Cirontil, Principal, Task, Titus

Einzelnachweise

  1. 1 2 Datenblatt Rimsulfuron bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 14. Januar 2018 (PDF).
  2. 1 2 3 4 5 6 Eintrag zu Rimsulfuron in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 14. Januar 2018.
  3. CATO®- Sicherheitsdatenblatt (Memento des Originals vom 18. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., von DuPont; abgerufen am 14. Januar 2018.
  4. 1 2 3 Cato®- Produktinformationsblatt. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) DuPont, ehemals im Original; abgerufen am 14. Januar 2018. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  5. M. Schulte: Transgene herbizidresistente Kulturen. Rückblicke und Ausblicke nach 8 Jahren internationaler Anbaupraxis. In: Gesunde Pflanzen, Springer-Verlag, 2015, DOI:10.1007/s10343-005-0066-y, S. 42.
  6. Hans-Walter Heldt, Birgit Piechulla: Pflanzenbiochemie. Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 2015, DOI:10.1007/978-3-662-44398-9, S. 281–283.
  7. Durchführungsverordnung (EU) Nr. 540/2011 der Kommission vom 25. Mai 2011 zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der Liste zugelassener Wirkstoffe, abgerufen am 13. Januar 2018, S. 42.
  8. 1 2 Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Rimsulfuron (aka renriduron) in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs (Eingabe von „Rimsulfuron“ im Feld „Wirkstoff“) und Deutschlands, abgerufen am 6. April 2023.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.