Rita Fromm, geb. Klemp, (* 1. Mai 1944 in Josefshof, Kreis Schlochau) ist eine deutsche Politikerin (FDP).
Leben und Beruf
Rita Fromm ist im Westteil von Berlin aufgewachsen, hat dort eine Lehre als Industriekauffrau / Fachgruppe Bau abgeschlossen und in verschiedenen kaufmännischen Bereichen des Baustoffgroßhandels, der Baustoffspedition, des Textilgroßhandels und auch als Tennis-Übungsleiterin gearbeitet. Die unruhigen 67er und 68er Jahre, das Aufbegehren der jungen Generation gegen eine verkrustete Nachkriegsgesellschaft, das Entstehen einer revolutionären Bewegung, die außerparlamentarische Opposition, die „Neue Frauenbewegung“ und 1971 die Freiburger Thesen der FDP wirkten auf sie ein. Dem Slogan der Frauenbewegung ‚Das Private ist politisch‘ folgend engagierte sie sich für die FDP und übernahm Parteifunktionen auf Bundes- und Landesebene sowie in Karlsruhe. Mit ihrem inzwischen verstorbenen Ehemann, dem Dipl.-Ing. Detlef Fromm, lebt sie seit 1976 in Karlsruhe. Aus dem besonderen Interesse an der Frauengeschichte und Politik entwickelte sie im Laufe der Jahre ihre freiberufliche Tätigkeit in der Erwachsenenbildung und schreibt Textbücher für literarisch-musikalische Lesungen, szenische Interpretationen, fiktive Dialoge und Features.
Publikationen (Auswahl)
Aufsätze
- Dimensionen einer Freundschaft – ein literarischer Wortwechsel mit Wilhelm Fraenger und seinem Freundeskreis. Eine gemeinschaftliche Veröffentlichung mit Dr. Petra Weckel in: Die Kunst des Vernetzens, Hrsg.: Brachmann Botho, Knüppel Helmut, Leonhard Joachim-Felix, Schoeps Julius H., Band 9, Verlag für Berlin-Brandenburg, 2006, S. 271. ISBN 3-86650-344-X
- „Nach der Charta des Himmels einen Freiheitsbrief für die Erde“* entwickeln… Eine Zeittafel der Geschichte der Frauenemanzipation und Gleichstellung. Hrsg.: Liberale Frauen Mittelbaden, Rita Fromm unter Mitarbeit von Gisela Geckler, Stand 6/2005, 32 S. * Zitat von Louise Aston-Meier (1814–1871).
- „Wir wollen unser Theil verdienen“* – Auszüge aus Briefen, Protokollen, Denkschriften und Reden zur Geschichte der Frauenerwerbsarbeit aus dem 19. und 20. Jahrhundert, Dokumentation der Lesung zum Begleitprogramm der Ausstellung ‚Nägel mit Köpf(ch)en‘ des Büros für Frauenfragen der Stadt Bruchsal 1992.* Zitat von Louise Otto-Peters (1819–1895). Hrsg.: Gertrud Megerle, Verlag der Jugendwerkstatt Östringen e. V., 1992. ISBN 3-925699-17-1
- Soldatin – ein Beruf wie jeder andere? – eine politische Auseinandersetzung zum Thema Frauen in der Bundeswehr, Stand 1983, Rita Fromm in: Frauen in der Politik. Die Liberalen. Frei sein, um andere frei zu machen, Hrsg.: Funcke, Liselotte mit einem Vorwort von Walter Scheel, Seewald Verlag Stuttgart Herford 1984, S. 271. ISBN 3-512-00707-4
Politische Tätigkeit
Rita Fromm war von 1980 bis 1983 Mitglied des Deutschen Bundestages. 1989 bis 2014 war sie Stadträtin im Gemeinderat Karlsruhe. Zeitweise als stellvertretende Fraktionsvorsitzende und ab 2008 Fraktionsvorsitzende. Stadtplanung, Bauen, Verkehr und eine frauenrelevante Politik waren neben der Kulturpolitik ihre Arbeitsschwerpunkte.
Auszeichnungen
- 23. Juni 2009: Ehrennadel des Städtetages Baden-Württemberg für 20-jährige Mitgliedschaft im Karlsruher Gemeinderat
- 1. Mai 2014: Ernennung zur Ehrenvorsitzenden der FDP-Fraktion im Karlsruher Gemeinderat
- 19. September 2014: Ehrenmedaille der Stadt Karlsruhe
Literatur
- Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 1: A–M. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 233.