Robert Charles Goff (* 28. Juli 1837 in Irland; † 1. Juli 1922 in La Tour-de-Peilz, Kanton Waadt, Schweiz) war ein englischer Maler, Radierer und Aquarellist.
Goff wurde zuerst Berufssoldat, ging aber 1878 als Oberst von den Coldstream Guards, einem Gardegrenadierregiment, ab, um sich ganz der Kunst zu widmen. Er Lebte zuerst in London, später abwechselnd in Florenz und in Hove (Sussex).
Als Radierer stand Goff unter dem Einfluss von James McNeill Whistler. Am bekanntesten von seinen Aquarellen und Pastellen wurden die 75 Blatt für das Buch Florence and some Tuscan cities (London, Verlag A. & C. Black, 1905), zu dem seine Frau Clarissa Goff den Text schrieb. Die Medici Society in London gab zahlreiche dieser Bilder im Aquarelldruck auf Postkarten heraus. Sein erstes radiertes Blatt hieß Old Putney Bridge. Bis zum 1. Juli 1913 hatte er 239 Radierungen geschaffen, keine über das Format 30:24 cm hinausgehend, die Mehrzahl weit kleiner. Seine Motive sind Landschaften und Städtebilder aus englischen und italienischen Orten wie Assisi, Fiesole, Florenz, Perugia, Rom oder Venedig, aber auch aus Aachen, Ägypten, Holland, Paris u. a. m. Einer seiner Lieblingsvorwürfe ist das Abendzwielicht (Hotel Metropole, Brighton; Twilight, Redbridge; Letzte Sonnenstrahlen). „Seine Nadel ist überaus feinfühlig und zart, ohne je weichlich zu werden. Er drängt immer bis zu den äußersten Grenzen eines reinen graphischen Stils, ohne sie je zu überschreiten.“
Goff wurde 1887 Fellow (Vollmitglied) der Royal Society of Painter-Etchers and Engravers; die Akademien zu Florenz und Mailand wählten ihn zum Ehrenmitglied. Unter dem Motto Robert Goff: An Etcher in the Wake of Whistler stellten Brighton Museum & Art Gallery, die eine umfangreiche Sammlung von Goff besitzen, von November 2011 bis April 2012 etwa 50 seiner Werke aus.
Literatur
- Hans Wolfgang Singer: Goff, Robert Charles. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 14: Giddens–Gress. E. A. Seemann, Leipzig 1921, S. 329 (Textarchiv – Internet Archive).
- Kenneth M. Guichard: British etchers 1850-1940. 2. Auflage. Garton, London 1981, ISBN 0-906030-09-9
- Christine Rohrschneider: Goff, Robert Charles. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 57, Saur, München u. a. 2008, ISBN 978-3-598-22797-4, S. 148.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hans Wolfgang Singer: Goff, Robert Charles. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 14: Giddens–Gress. E. A. Seemann, Leipzig 1921, S. 329 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Robert Goff: An Etcher in the Wake of Whistler (Memento des vom 1. Dezember 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.