Robert Daum (* 8. Januar 1889 in Elberfeld; † 6. Mai 1962 in Bad Gastein) war ein deutscher Sozialdemokrat.
Leben
Daum wurde als Sohn eines Fuhrunternehmers geboren. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er den Beruf des Hausdieners. Später war er Handelsarbeiter. 1908 begann seine Karriere in der Transportarbeitergewerkschaft: zunächst als Mitglied des Elberfelder Vorstandes, seit 1914 als hauptamtlicher Angestellter und seit 1932 als Bezirksleiter. Daum nahm von 1914 bis 1918 als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. 1933 zerstörten die Nationalsozialisten seine wirtschaftliche Existenz. Er baute sich ein neues Standbein als Grundstücksmakler auf, blieb aber auf Unterstützungen seiner Töchter angewiesen. Mehrfach nahm ihn die Geheime Staatspolizei für kürzere Zeit in Schutzhaft. 1943 wurde er als Metallarbeiter dienstverpflichtet.
Partei
Daum trat 1907 der SPD und der Gewerkschaft bei. Seine politische Karriere begann nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg. 1922/23 absolvierte er die Akademie der Arbeit. Außerdem bekleidete er Positionen in Organisationen des SPD-Umfelds: So war er von 1923 bis 1933 Vorsitzender des Allgemeiner-Deutscher-Gewerkschaftsbund-Ortsausschusses Elberfeld-Barmen / Wuppertal, von 1927 bis 1933 Aufsichtsratsvorsitzender der Bergischen Bauhütte und von 1931 bis 1933 Vorsitzender des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold Wuppertal. Daum beteiligte sich 1945 bis 1949 am Wiederaufbau der Gewerkschaften und war ab September 1945 Gründungsvorsitzender der Ortsgruppe Wuppertal des Deutschen Gewerkschaftsbundes.
Abgeordneter
Daum wurde 1924 in den Stadtrat von Elberfeld gewählt. Nach Gründung der Stadt Wuppertal 1929 gehörte er bis 1933 dem Wuppertaler Stadtrat an. Er war als Nachrücker für wenige Monate von April bis Juli 1932 Mitglied des Reichstages. In der Nachkriegszeit in Deutschland gehörte er von 1946 bis 1947 dem Landtag Nordrhein-Westfalen sowie 1948 bis 1949 dem Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes an. Er saß von 1953 bis 1957 im 2. Deutschen Bundestag.
Öffentliche Ämter
Von 1946 bis 1948 und von 1949 bis 1951 war er Oberbürgermeister von Wuppertal. Seine Amtszeiten waren gekennzeichnet von der Bekämpfung der Folgen des Zweiten Weltkriegs, wie dem Hunger in der Wuppertaler Bevölkerung, der Beseitigung von rund fünf Millionen Kubikmetern Trümmer sowie der Erstellung von neuem Wohnraum.
Gedenken
Nach Daum ist der Robert-Daum-Platz in Wuppertal-Elberfeld benannt, der wiederum Namensgeber einer Station der Wuppertaler Schwebebahn ist.
Weblinks
- Robert Daum beim Landtag Nordrhein-Westfalen
- Biografie von Robert Daum. In: Wilhelm H. Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1876–1933 (BIOSOP)
- Biografie von Robert Daum. In: Heinrich Best, Wilhelm H. Schröder: Datenbank der Abgeordneten in der Nationalversammlung und den deutschen Reichstagen 1919–1933 (Biorab–Weimar).
- Robert Daum. In: Datenbank Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages 1949–2009 (Bumast)
Einzelnachweise
- ↑ SPD-Wuppertal.de (Memento vom 5. Juli 2007 im Internet Archive) (PDF; 2,3 MB), 140 Jahre SPD in Wuppertal, Zugriff August 2009