Robert Kuhn (* 3. Mai 1905 in Posen; † 1999 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer, Maler und Graphiker.
Leben
Nach einer Lehre als Holzbildhauer in Berlin holte Kuhn sich künstlerische Inspirationen in Süddeutschland, Holland, Österreich und in der Schweiz. Ab 1928 studierte er an der Kunstgewerbeschule Berlin-Charlottenburg (KGS), Fachrichtung Bauplastik. Nach Beendigung des Studiums 1929 bekam er eine Anstellung im Atelier von Ernst Böhm und arbeitete von 1931 bis 1933 als Werbegrafiker für John Heartfield und Erwin Piscator. 1933 wurde er von der SA wegen illegaler Herstellung von Flugblättern verhaftet und erhielt von 1933 bis 1943 ein Berufsverbot. 1943–1945 wurde er im berüchtigten Strafbataillon der Wehrmacht als Soldat in Griechenland eingesetzt.
Nach Kriegsende wurde Kuhn Referent in der neugeschaffenen Verwaltung für Volksbildung in Berlin und konnte ab 1946 wieder als Gebrauchsgraphiker beim Verlag Volk und Wissen arbeiten. 1950–1970 lehrte er am Institut für Kunsterziehung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ab 1971 arbeitete Kuhn freischaffend als Maler und Graphiker. Er war Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR. Schüler von Robert Kuhn war Reinhard Dietrich.
Werke (Auswahl)
- Freude in der Großstadt (Aquarell, 1949; ausgestellt 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)
- Herbstlicher Park (Aquarell, 1950; ausgestellt 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)
- Chemiearbeiter (Sepia-Zeichnung, 1953; ausgestellt 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)
Ausstellungen
- 1953 und 1958/1959: Dresden, Deutschen Kunstausstellung
- 1954, 1957, 1960, 1975 und 1979; Berlin, Bezirkskunstausstellung
- 1976: Karl-Marx-Stadt, Städtische Museen („Jugend und Jugendobjekte im Sozialismus“)
Auszeichnungen
- 1983 Verdienstmedaille der DDR
- 1986 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze
Literatur
- Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 499.
- Kuhn, Robert. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 175.