Robert Vogt (* 4. Oktober 1978 in Hildesheim) ist ein deutscher Wissenschaftler, Anglist und Gesamtschullehrer. Er ist einer der wenigen deutschsprachigen Spezialisten zum unzuverlässigen Erzählen.

Leben

Robert Vogt hat nach seinem Studium als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Anglistik an der Justus-Liebig-Universität gearbeitet und in dieser Zeit das Doktorandenprogramm koordiniert. Seinen Doktortitel hat er an den Universitäten Gießen und Helsinki erworben.

Sein Referendariat absolvierte er am Eichsfeld-Gymnasium in Duderstadt. Seit 2019 ist er an der Neuen IGS Göttingen und seit 2023 Fachbereichsleiter für Deutsch und Koordinator für den Projekttag sowie Ganztag.

Forschungsschwerpunkte

Robert Vogt schlägt eine neue Typologie für unzuverlässiges Erzählen vor und liefert ein Modell zur Beschreibung der narrativen Konstellation bei Unzuverlässigkeit. Es gelingt ihm, die Unzuverlässigkeits-Forschung durch Ansätze der possible-worlds-Theorie anzureichern. Seine Modellanalysen gelten durchgehend als erhellend.

Laut Janina Hacke zeichne sich seine Arbeit durch ihre ausführlichen kognitionswissenschaftlichen Erklärungen der Funktionsweise unzuverlässigen Erzählens aus uns stelle sich so als lohnende Lektüre dar.

Mit seiner Forschung zum unzuverlässigen Erzähler hat Robert Vogt es in das Lexikon der Filmbegriffe geschafft.

Zu seinen weniger bekannten Schwerpunkten gehört Heimkehr. Sarah Mohi-von Känel schreibt dazu, dass Vogt in seinem Beitrag zu Ambrose Bierce’ „An Occurrence at Owl Creek Bridge“ einen Vorschlag unterbreite, um Heimkehrinszenierungen wieder politisch relevant werden zu lassen.

Schriften

  • Vogt, Robert, Kann ein Zuverlässiger Erzähler Unzuverlässig Erzählen? Zum Begriff der Unzuverlässigkeit in Literatur- und Filmwissenschaft , in: Kaul, Susanne , Palmier, Jean-Pierre , Skrandie, Timo (Hg.), Erzählen im Film transcript Verlag, Göttingen 2009, ISBN 978-3-83-941134-6.
  • Vogt, Robert, Beitrag zu Ambrose Bierce’ „An Occurrence at Owl Creek Bridge“ , in: Juterczenka, Sünne, Sicks, Kai Marcel (Hg.), Figurationen der Heimkehr. Die Passage vom Fremden zum Eigenen in Geschichte und Literatur der Neuzeit. Wallstein Verlag, 2009, ISBN 978-3-83-530742-1.
  • Vogt, Robert, Anti-War Stories, Horror Stories, and Tall Tales: Ambrose Bierce’s “An Occurrence at Owl Creek Bridge” and “Oil of Dog” , in: Basseler, Michael, Nünning, Ansgar (Eds.), A History of the American Short Story Wissenschaftlicher Verlag Trier, Trier 2011, ISBN 978-3-86821-302-7.
  • Vogt, Robert, "If the Stranger hadn't been there! But he was!" Causal, Virtual and Evaluative Dimensions of Turning Points in Alternative Histories, Science-Fiction Stories and Multiverse Narratives, in: Nünning, Ansgar, Sicks, Kai Marcel (Eds.), Turing Points De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-029694-5.
  • Vogt, Robert, Theorie und Typologie narrativer Unzuverlässigkeit am Beispiel englischsprachiger Erzählliteratur. De Gruyter, Berlin 2018, ISBN 978-3-11-055679-7.

Einzelnachweise

  1. Janina Hacke: Narrative Unzuverlässigkeit erklärt. 20. Mai 2019, abgerufen am 16. September 2023.
  2. Dominik Orth: unzuverlässiger Erzähler. Abgerufen am 16. September 2023.
  3. Sarah Mohi-von Känel: Von Gleichem und Anderem bei der Heimkehr. Abgerufen am 24. September 2023.
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