Ein Rodungsmesser ist ein passives Anbaugerät für Bagger. Es wird bei der Wurzelstockrodung zur vollständigen Entfernung von Baumstubben benutzt, indem der Wurzelstock abgetragen wird.

Es kann an schwierigen Rodungsstellen, umgeben von Steinen und Bauwerken, sowie an relativ kleinen Baggern benutzt werden, die dickeres Holz nicht mit einem Zweischalengreifer abtrennen können. Tieflöffel sind stumpf und können Wurzeln ab einer gewissen Dicke nicht durchtrennen oder abreisen.

Geschichte

Das Rodungsmesser ist ein Patent des Baumpflegers Hartmut Neidlein aus dem Jahr 2008. Es steht im Wettbewerb zu Stubbenfräsen und Rodungsbohrern. Nach eigenen Aussagen entwickelte er das Rodungsmesser um einzelne Bäume, selbst Tiefwurzler nach DIN 18320, auch in bebautem Umfeld, vollständig zu Roden um holzzersetzenden Baumpilzen und Fäulnis keinen Nährboden zu geben, die eine Neupflanzung schädigen könnten. Dabei wird die Funktionalität des Baggers genutzt, wie die Arbeitstiefe und der bei kleineren Baggern vorhandene Schwenkblock. Nach der 2015 überarbeiteten ATV DIN 18320 „Landschaftsbauarbeiten“ sind Rodungsarbeiten definiert, dass der Wurzelstock vollständig und 20 cm der Wurzelanläufe sowie die Starkwurzeln über 10 cm Durchmesser zu entfernen sind.

Funktionsweise

Beseitigung durch Abtragen und Abschaben des Baumstumpfes/Stubbens. Abspalten des Holzes entlang des natürlichen Faserverlaufs. Entfernung von Grob- und Starkwurzeln. Dabei wird der Arbeitsradius stark erweitert, was den Boden unter Erhalt des Mutterbodens für Neupflanzung lockert.

Form und Größe

Aufgrund der Kräfte, die an einem Rodungsmesser wirken, werden hochwertigere Stähle für die Herstellung der Schweißkonstruktion benutzt. Rodungsmesser gibt es in unterschiedlichen Größen für Bagger bis etwa 30 Tonnen.

Commons: Rodungsmesser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Musche, Ekkehard: Handbuch Pflegegeräte. Einkauf, Betrieb, Wartung. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-8001-3381-9, S. 155.
  2. Hartmut Neidlein: Rodungsmesser. EP2252139 B1, 5. September 2012 (google.com [abgerufen am 8. Juli 2017]).
  3. Hädicke, J.: Mit Biss: Stubbenrodung mit der Wurzelratte. In: Agrartechnik. Ausgabe 5. Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH, Hannover 2011, S. 89.
  4. Zeitner, J.: Schneiden, Bohren, Fräsen. Baumstubben kraftvoll beseitigen. In: DEGA GALABau. Ausgabe 11. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2015, S. 32–35.
  5. Musche, Ekkehard: Stubbenfräsen kompakt. In: grün + raum. Edition Speciale, Ausgabe 1. Verlag dergartenbau, Zuchwil 2015.
  6. Neidlein, H.: Wurzeln müssen vollständig raus. In: campos. Ausgabe 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2011, S. 1213.
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