Ein Rope Dart oder Shéng Biāo (chinesisch 繩鏢 / 绳镖, Pinyin shéngbiāo  „Seilwurfeisen, Seilspeer“) ist eine flexible Waffe chinesischen Ursprungs.

Rope Dart
Angaben
Waffenart: Schlagwaffe
Bezeichnungen: Shéng Biāo, Rope Dart
Verwendung: Wushu, Feuertanz
Ursprungsregion/
Urheber:
China
Verbreitung: Ostasien
Gesamtlänge: Bis 500 cm
Besonderheiten: Flaggen hinter dem Gewicht
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Beschreibung

Der Rope Dart besteht aus einem bis zu 5 Meter (historisch bis zu 10 Meter) langen Seil mit Metallringen am Ende, an denen ein spitzes Metallgewicht (der „Dart“) befestigt ist. An den Metallringen, meist am Vordersten, kann aus optischen oder Balancegründen eine Flagge fixiert werden. Der Meteorhammer ist eine stumpfe Variante des Rope Dart.

Anwendung

Der Rope Dart ist eine der 18 Standardwaffen der Kampfsportart Wushu. Er kann vielseitig zum Würgen, Schlagen, Schießen, Hebeln und Fesseln verwendet werden. Die Waffe wird in weiten Bewegungen geschwungen und aus diesen heraus auf das Ziel zugeschleudert. Häufig wird das Gewicht auch mit dem Fuß nach vorn geschossen. Die Länge des Seils erschwert typische Schwungbewegungen erheblich, weshalb das Seil meist um verschiedene Gelenke gewickelt wird, etwa Hand und Schultern, sodass die Reichweite nach Bedarf verlängert oder verkürzt werden kann, ohne durch das lose Seil behindert zu werden.

Moderne Rezeption

Der Rope Dart hat über die Popularität fernöstlicher Kampfsportarten Einzug in die westliche Popkultur gehalten. Er kommt in der Videospielreihe Assassin’s Creed (als Waffe von Shao Jun, Connor, Edward und Shay Patrick Cormac) sowie in Staffel 1 von Lego Ninjago: Masters of Spinjitzu (versteckt in Sensei Wus Ärmel) zur Verwendung. Der Rope Dart ist auch immer wieder in Martial-Arts-Filmen zu sehen, zum Beispiel im philippinischen Animationsfilm Lakas ng Lahi oder im Marvel-Film Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings (durch Xialing, die jüngere Schwester des Protagonisten).

Der Rope Dart wird als Werkzeug im modernen thailändischen Feuertanz eingesetzt. Die Kampfkunst mit der Waffe gilt als einer der Vorläufer dieser Tanzform.

Literatur

  • John O’Bryan: Rope Dart & Meteor Hammer. In: Crossbows, Caltrops, Catapults & Lots of Other Things that Can Seriously Mess You Up. Chronicle Books, 2013, ISBN 1-4521-2420-5, S. 81 (englisch).
  • Gary Toy: The Mysterious Wushu Rope Dart. In: Black Belt. Band 23, Nr. 3. Active Interest Media, Inc., März 1985, ISSN 0277-3066, S. 80–82 (englisch, google.de).
  • Keqin Li, Xingdong Li: Soft Weapons: Nine Section Whip and Rope Dart. Foreign Languages Press, Beijing 1996, ISBN 978-7-119-01883-6 (englisch).

Einzelnachweise

  1. Wang Guangxi: Chinese Kung Fu. Cambridge University Press, Cambridge 2012, ISBN 978-0-521-18664-3, S. 39 ff. (englisch, google.de [abgerufen am 26. August 2022]).
  2. Li Xukui: Chinese Martial Arts. In: Aspect of Chinese Culture. Tsinghua University Press, Tsinghua 1991, ISBN 978-7-302-12632-4, S. 38 (google.de [abgerufen am 26. August 2022]).
  3. Leo Schmidt: Sequenz 11, Erinnerung 03: Alles ist erlaubt... In: GIGA. 23. Februar 2014, abgerufen am 26. August 2022.
  4. Maria Paulina P Florentino: Re-animating Philippine Cinema: For Filipinos, By Filipinos. In: The Reflective Practitioner. Band 3. University of the Philippines Manila, Manila 20. Juli 2018, S. 45 (edu.ph [abgerufen am 26. August 2022]).
  5. Tiffany Rae Pollock: Frictions and Flows: Affective Economies of Fire Dance in the Thai Tourism Industry. York University, Toronto 21. November 2018, S. 35 (yorku.ca [abgerufen am 26. August 2022]).
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