Rose et Colas ist eine Opéra comique („Comédie en un Acte, prose et musique“) in einem Akt von Michel-Jean Sedaine mit Musik von Pierre-Alexandre Monsigny, die am 8. März 1764 im Theater des Hôtel de Bourgogne, Paris, uraufgeführt wurde.
Rollen
Handlung
Rose, die Tochter des Bauern Mathurin, und Colas, der Sohn des Bauern Pierre Leroux, lieben einander und wollen heiraten. Da die Väter seit Jahren gut befreundet sind, scheint dem jungen Glück nichts im Weg zu stehen. Da die Heiratswilligen für ihre Väter aber äußerst wichtige Helfer bei der Ernte und der sonstigen Arbeit auf den Höfen darstellen, befürchten die Bauern, dass sie von dem jungen verliebten Paar im Stich gelassen werden könnten. Daher geraten sie heftig aneinander, zumindest versuchen sie, den Anschein zu erwecken, dass sie unversöhnlich sind. Die Mère Bobi, eine bewährte Heiratsvermittlerin, sorgt jedoch dafür, dass sowohl bei den alten Herren als auch bei Rose und Colas alle Hindernisse aus dem Weg geräumt werden können.
Rezeption
War dem Stück anfangs nur ein Achtungserfolg beschieden, bewirkte nicht zuletzt eine Empfehlung durch Voltaire, dass zahllose Einstudierungen vorgenommen wurden und das Werk zu einem der populärsten im späten 18. Jahrhundert wurde.
In André-Ernest-Modeste Grétry erweckte das Studium einer Partitur von Rose et Colas den Wunsch, fortan in Paris als Opernkomponist zu wirken.
Johann Heinrich Faber legte 1771 eine sorgfältige und in den Ensembles synchron gedruckte Übersetzung der 17 Szenen vor. Folgende Rollen sind verzeichnet: Colas, Röschens Liebhaber. – Röschen, Tochter des Mathies. – Mathies, ein Pachter. – Peter Rothkopf, Vater des Colas. – Mutter Anne. Hier heißt es: „Der Schauplatz ist in dem Hause des Mathies.“
Zu einer anderen zeitgenössischen deutschen Übersetzung findet man im Almanach der deutschen Musen: auf das Jahr 1773 folgende Erläuterung: „Hänschen und Gretchen, eine Operette nach dem Französischen des Sedaine. Der prosaische Theil dieser Operette ist eine rechte gute Uebersetzung von Rose et Colas; die Arien sind dem Inhalt und der Zahl nach den französischen auch gleich; sie haben übrigens einen leidlichen komischen Ausdruck und Leichtigkeit, einige Elisionen ausgenommen.“
In der Kurzgeschichte Une Double famille (1830) erwähnt Honoré de Balzac das Werk: Der Herr von Granville ist ein starker Geist, der in der Kathedrale von Bayeux eine Melodie summt: „Trotz der Heiligkeit des Ortes summte er, während er Weihwasser nahm, eine Melodie aus der Oper von Rose und Colas und führte seinen Sohn durch die Seitengalerien des Kirchenschiffs ...“
1838 erschien von den Herren Saint Yves, Léon de Villiers und Victor Ratier die Comédie-Vaudeville en deux Actes Rose et Colas, ou une pieçe de Sedaine, ein Stück, in dem sowohl die Autoren Sedaine und Monsigny auftreten als auch die Protagonisten der Handlung.
2023 wurde Rose et Colas sowie eine andere Oper von Monsigny von der Neuburger Kammeroper einstudiert.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters, Bd. 4, S. 233f.
- ↑ Röschen und Colas eine Operette in einem Aufzuge. Mannheim, bey C. F. Schwan, Churfürstl. Hofbuchhändler 1771.
- ↑ Rose et Colas, ou une pieçe de Sedaine
- ↑ „Vergebliche Vorsicht“ (On ne s’avise jamais de tout) und „List oder und Vernunft“ (Rose et Colas)