Die Rote Kreuz-Medaille wurde am 10. August 1907 durch Großherzog Friedrich August II. von Oldenburg gestiftet für „Männer und Frauen, die sich in freiwilliger Krankenpflege (in Kriegs- oder in Friedenszeiten) oder in sonstiger Betätigung gemeinnütziger Bestrebungen besondere Verdienste erworben haben.“
Mit einer Verfügung vom 9. Juni 1908 wurde der Kreis der Verleihungsmöglichkeit auf Personen ausgedehnt, die sich „in der Leitung von Kranken- und anderen gemeinnützigen Anstalten besondere Verdienste erworben oder solche Zwecke als Mitglieder von Vereinen oder öffentlichen Körperschaften in hervorragender Weise gefördert haben.“
Aussehen und Trageweise
Das Ordenszeichen war zunächst in der Ursprungsfassung ein Bronzevergoldetes ovales Medaillon mit aufgelötetem emailliertem Schild, das das Rote Kreuz auf weißem Grund zeigt. Mittig die verwobenen Initialen des Stifters. Die erste Fertigungsserie von 50 Stück wurde vom Hofgoldschmied Bernhard Knauer aus Oldenburg gefertigt. Die nachfolgenden Exemplare waren – wohl aus Materialproblemen (ab 1916 durfte kriegsbedingt keine Bronze mehr verwendet werden) – Silbervergoldet (950er Silber) hergestellt.
Getragen wurde die Auszeichnung an einem dunkelblauen Band mit zwei zinnoberroten Seitenstreifen von je 2,5 mm Breite. Frauen trugen auf dem zur Schleife geformten Band den gekrönten und vergoldeten Schriftzug „E“ der Großherzogin Elisabeth von Oldenburg.
Die früheren Angaben von Beyreiß, wonach bis zum 22. Oktober 1918 nur insgesamt 18 Verleihungen belegt seien, kann nicht aufrechterhalten werden. So wurden ausweislich einer in der Zeitung veröffentlichten Bekanntmachung allein im April 1916 insgesamt 178 Personen mit der oldenburgischen Rote Kreuz-Medaille geehrt, darunter 30 Männer. Unter den Empfängerinnen und Empfängern dieser Verleihung befanden sich nach Angaben im Tätigkeitsbericht des Oldenburgischen Roten Kreuzes 120 Schwestern, Hilfsschwestern, Pfleger und Kolonnenmitglieder der Organisation.
Preisträgerinnen
- Mathilde von Horn (1917)
- Willa Thorade (1917)
Verwandte Auszeichnungen
Neben dieser Auszeichnung trug auch das 1871 nach dem Deutsch-Französischen Krieg gestiftete oldenburgische Verdienstkreuz für Aufopferung und Pflichttreue in Kriegszeiten das Rotkreuz-Zeichen.
Da nach den Statuten der oldenburgischen Rote Kreuz-Medaille eine Verleihung an freiwillige Spendensammlerinnen und Lazaretthelferinnen des Roten Kreuzes, die nicht zur eigentlichen Krankenpflege gehörten, nicht in Betracht kam, stiftete der Großherzog im November 1916 eine oldenburgische Kriegsverdienstmedaille für Frauen und Mädchen, die solche Dienste über ein volles Jahr geleistet hatten.
Literatur
- Friedhelm Beyreiß: Der Hausorden und die tragbaren Ehrenzeichen des Großherzogtum Oldenburg 1813–1918. Militair-Verlag Klaus D. Patzwall. Norderstedt 1997, ISBN 3-931533-31-X.
- Werner Heinz, K. P. Christian Spath: Die Rote-Kreuz-Medaille des Großherzogtums Oldenburg unter besonderer Berücksichtigung der Verleihungen im Fürstentum Birkenfeld. In: Orden und Ehrenzeichen. 15. Jg., Nr. 85, Juni 2013.
Einzelnachweise
- ↑ Werner Heinz, K. P. Christian Spath: Die Rote-Kreuz-Medaille des Großherzogtums Oldenburg unter besonderer Berücksichtigung der Verleihungen im Fürstentum Birkenfeld. In: Orden und Ehrenzeichen. 15. Jg., Nr. 85, Juni 2013, S. 156.
- ↑ Oldenburgische Anzeigen. Nr. 93, 19. April 1916, S. 477 f.
- ↑ Die Kriegstätigkeit des Roten Kreuzes Oldenburg von 1914–1919. Oldenburgischer Landesverein vom Rothen Kreuz, Berlin o. J. [1920], S. 25.
- ↑ Die Kriegstätigkeit des Roten Kreuzes Oldenburg von 1914–1919. Oldenburgischer Landesverein vom Rothen Kreuz, Berlin o. J. [1920], S. 31.