Ein Rotzlöffel, abgeleitet von Laffe, ist ein Schimpfwort für eine Person (meistens ein Kind oder Jugendlicher), die frech, dreist, arrogant bzw. unbelehrbar auftritt, aber auch wehleidig, widerspenstig und weinerlich. Vergleichbar etwa mit einem Lümmel und einer Göre. Man kann den Begriff auch als liebevoll verwendetes Kosewort nutzen. Das ergibt sich aus dem Kontext, in dem der Begriff verwendet wird.

Rotznase (abgeleitet von laufender Nase) ist ein Scheltwort, das ein freches, vorlautes und unverschämtes Kind beschreibt. Rotzlöffel ist demgegenüber eine eher pejorative Bezeichnung.

Literatur

  • Klaus Müller: Lexikon der Redensarten. Bertelsmann Lexikon Verlag, 1994.ff

Einzelnachweise

  1. Hermann Hirt: Etymologie der neuhochdeutschen Sprache; Darstellung des deutschen Wortschatzes in seiner geschichtlichen Entwicklung. 1921, S. 270.
  2. 1 2 Muttersprache. Band 67, Gesellschaft für Deutsche Sprache, Wiesbaden, 1958, S. 384 (Original in: Muttersprache. März 1958, S. 58.)
  3. Esskultur und Sprache. Deutschlandradio Kultur, 2006.
  4. Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. dtv, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, S. 1141.
  5. Variantenwörterbuch des Deutschen: die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. de Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-016574-0, S. 642.
Wiktionary: Rotzlöffel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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