Rudolf Harlaß (* 31. August 1892 in Kappel bei Chemnitz; † 6. Dezember 1944 in Chemnitz) war ein deutscher KPD-Funktionär und antifaschistischer Widerstandskämpfer.
Harlaß war Eisendreher von Beruf und Leiter des Militärapparates der KPD im Erzgebirge/Vogtland.
Während des Zweiten Weltkrieges liefen bei den Kommunisten Rudolf Harlaß und Ernst Enge die Verbindungsfäden der Chemnitzer Widerstandskämpfer zu den großen Widerstandsgruppen in Berlin, Leipzig und Dresden zusammen. Beide leiteten das Netz der antifaschistischen Widerstandsgruppen in den Chemnitzer Betrieben und unterhielten die Verbindung zu dem sowjetischen Widerstandskomitee in der Stadt, mit dem sie gemeinsame Flugblätter in russischer Sprache herstellten und unter den Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern verbreiteten. Sie wurden im Herbst 1944, im Zuge der Aktion Gewitter, verhaftet und mit weiteren 70 Chemnitzer Widerstandskämpfern von den Nationalsozialisten ermordet.
Ehrungen
- Eine Polytechnische Oberschule (POS) und eine Eisengießerei (VEB Gießerei „Rudolf Harlaß“) trugen in Karl-Marx-Stadt, im Stadtteil Kappel, seinen Namen bis zur Wende
- In der Ortschaft Wittgensdorf wurde die Rudolf-Harlass-Straße nach ihm benannt
- Die Barbarossastraße, die über den Kaßberg führt, hieß bis Dezember 1990 Rudolf-Harlaß-Straße
- In der Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde wird Rudolf Harlass gemeinsam mit 326 anderen Frauen und Männer des Antifaschistischen Widerstands geehrt
Literatur
- SED-Kommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung (Hrsg.): Revolutionäre Kämpfer. Biographische Skizzen: Heft 2: Johanna Claus bis Kurt Zierold. Herausgegeben von der Bezirksleitung der SED. 1. Auflage. Karl-Marx-Stadt 1972.
- Lutz Heydeck, Günther Hoppe, Jürgen John (Hrsg.): Historischer Führer – Stätten und Denkmale der Geschichte in den Bezirken Leipzig, Karl-Marx-Stadt. Urania Verlag, Leipzig 1981.
- Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten e.V. (Hrsg.): Gegen das Vergessen. Chemnitzer Stätten der Erinnerung und des Gedenkens an Opfer der faschistischen Diktatur von 1933–1945. Radebeul 2000.
- Von Alberti bis Zöppel. 125 Biografien zur Chemnitzer Geschichte. Ed. Reintzsch Verlag, Radebeul 2000, ISBN 3-930846-22-5.