Rudolf Maria Everhard Hohe (* 7. September 1837 in Bonn; † 29. Dezember 1877 ebenda) war ein deutscher Maler, Lithograph und Zeichenlehrer.

Leben

Er war der Sohn des Universitätszeichenlehrers Nicolaus Christian Hohe (1798–1868) und Adelheid Sieben und Bruder von Carl Leonhard Hohe (1847–1882). Seit dem 15. Oktober 1869 war er mit Maria Odenkirchen verheiratet. Zusammen hatte das Paar drei Kinder.

Als Soldat gehörte er dem preußischen „Rheinischen Fußartillerie-Regiment Nr. 8“ an und nahm am Deutschen Krieg von 1866 in Luxemburg teil.

Rudolf Hohe war einer der Schüler seines Vaters Nicolaus Christian Hohe. Eine weitere künstlerische Ausbildung ist unbekannt. Er war als Gehilfe seines Vaters bei dessen Tätigkeit als Kopist mittelalterlicher Monumentalmalereien im Rheinland beteiligt. Durch ein Skizzenbuch in Privatbesitz lassen sich Wanderungen im Siebengebirge und dem Rheintal im Jahr 1859 zusammen mit weiteren Schülern Christian Hohes (u. a. Charles Valentine Riley) belegen. Durch eine Serie von sechs Bleistiftzeichnungen in einem Skizzenbuch ist ein Aufenthalt in Luxemburg während des Deutschen Krieges von 1866 als Soldat nachweisbar. Er war von 1867 bis 1869 Teilhaber des Photographischen Ateliers Hess & Hohe, dass sich sowohl auf Lithographien mit Landschaftsansichten als auch auf die Porträtfotografie spezialisierte hatte. Teilhaber war der Porzellanmaler und Photograph Friedrich Hess in Bonn.

Literatur

  • Heinrich Gerhartz: Christian Hohe. Ein Beitrag zur Geschichte der rheinischen Malerei im 19. Jahrhundert. In: Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein 128, 1936, S. 108–109.
  • Sabine Gertrud Cremer: Nicolaus Christian Hohe (1798–1868). Universitätszeichenlehrer in Bonn (= Bonner Studien zur Kunstgeschichte Bd. 16). Münster 2001, S. 18–19, 110, 213–214;
  • Sabine Gertrud Cremer: Neue Erkenntnisse über den Universitätszeichenlehrer Nicolaus Christian Hohe (1798–1868). In: Bonner Geschichtsblätter, Bd. 53/54, 2004, S. 315–317.
  • Sabine Gertrud Cremer: Hohe, Rudolf. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 74, de Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-023179-3, S. 189 f.
  • Sabine Gertrud Cremer: Die Künstlerfamilie Hohe. Maler über drei Generationen im 19. Jahrhundert. Heidelberg 2017, S. 60–67(Internetpublikation).

Einzelnachweise

  1. Bonn, Standesamt I: Genealogische Angaben zu der Familie Nicolaus Christian Hohe und Adelheid Sieben (Auskunft vom 24. März 1998).
  2. Bonn, Stadtarchiv, Personenstandregister (Auskunft vom 1. August 2017): Aus der Ehe zwischen Rudolf Maria Everhard Hohe und Maria Sophia Odenkirchen gingen 3 Kinder hervor. Paula Maria Magdalena, geboren am 14. August 1872; Anna Ella, geboren am 23. Juli 1874 und Carl Rudolph, geboren am 28. Januar 1877. Die Familie wohnte in der Meckenheimer Str. 32 (heute Thomas-Mann-Str. 32).
  3. Siehe Sabine Gertrud Cremer, 2001, S. 268–269, W.-Nr. 4.15: Skizzenbuch von Christian & Rudolf Hohe, Blatt 42: Rudolf Hohe, Luxemburg, Bleistiftzeichnung, 20,8 x 27,8 cm, Bez. u.l.: "Aussicht v. Eichthor/ Luxemburg 10.7.66./ Wehrmann Rud[olf] Hohe d. 8. Comp[amie] d[es] 8. Reg[iments]."
  4. Heinrich Gerhartz 1936, S. 108, Anm. 32; Sabine Gertrud Cremer 2001, S. 207, Anm. 6, W.-Nr. 7.35.
  5. W. Conner Sorensen/ Edward Smith: Charles Valentine Riley: art training at Bonn, 1858–1860. In: American Entomologist 1997, S. 97; Sabine Gertrud Cremer 2004, S. 316.
  6. Sabine Gertrud Cremer 2001, S. 269, W.-Nr. 4.15.
  7. Vergleiche die Eröffnungsanzeige in der Bonner Zeitung vom 9. Juli 1867: „Photographie. Wir beehren uns hiermit ergebenst anzuzeigen, dass wir hier eine Photographische Anstalt errichtet haben und in allen Zweigen des Portraitfaches, wie auch im landschaftlichen Gebiete Aufträge übernehmen. Bonn, 9. Juli. Hess & Hohe, Koblenzerstrasse Nr. 12“. Siehe das Bonner Adressbuch 1867, S. 92 (= Hess & Hohe, Friedrich Hess & Rud. Hohe, Photographisches Atelier, Coblenzerstr. 12). Die gemeinsame Firma Hess & Hohe ist unter der Adressangabe Koblenzerstraße 12 in Bonn angegeben.
  8. Bonner Adressbuch von 1867, S. 92 (= Hess, Friedr., Porzellanmalerei u. Theilhaber der Firma Hess & Hohe, Coblenzerstrasse 12).
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