Rudolf Kner (* 24. August 1810 in Linz; † 27. Oktober 1869 in Wien) war ein österreichischer Zoologe, Geologe, Paläontologe und Ichthyologe.
Leben und Werk
Kner studierte zunächst Medizin und promovierte in diesem Fach. Anschließend nahm er eine Stellung am Wiener k.u.k. Hof-Naturalienkabinett ein, wo er u. a. mit Johann Jakob Heckel zusammenarbeitete, wechselte aber 1841 als Professor für Naturgeschichte und Landwirtschaftslehre an die Universität Lemberg und kehrte 1849 zunächst als Supplent der Mineralogie, dann als Professor für Zoologie an der Universität (Ernennung 16. November 1849) nach Wien zurück. Sein Forschungsschwerpunkt war die beschreibende Fischkunde. Daneben war er auch ein begeisterter Paläontologe bzw. Geologe und verfasste auch ein Lehrbuch zu diesem Thema (1851).
Ehrungen
1863 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt.
Schriften
- Leitfaden zum Studium der Geologie. Wien 1851, 2. Auflage 1855.
- Lehrbuch der Zoologie. Wien 1849, 2. Auflage 1855, 3. Auflage 1862.
- mit Heckel: Die Süßwasserfische der österreichischen Monarchie. Leipzig 1858.
- Betrachtungen über die Ganoiden, als natürliche Ordnung. In: Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Band 54, Wien 1866, S. 519–536 (zobodat.at [PDF]).
- Die Fische der bituminösen Schiefer von Raibl in Kärnthen. In: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Band 53, Wien 1866, S. 152–197, Tafel I–VI (zobodat.at [PDF]).
- Die fossilen Fische der Asphaltschiefer von Seefeld in Tirol. In: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Band 54, 1866, S. 303–334, 6 Tafeln (zobodat.at [PDF]).
- I. Nachtrag zur fossilen Fauna der Asphaltschiefer von Seefeld in Tirol. In: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Band 56, 1867, S. 898–909, Tafel I–III.
- II. Noch ein Nachtrag zur Kenntniß der fossilen Fische von Raibl in Kärnthen. In: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Band 56, 1867, S. 909–913, Tafel IV.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Kner, Rudolph. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 12. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1864, S. 143–145 (Digitalisat).
- Wilhelm Heß: Kner, Rudolf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 279 f.
- Kner Rudolf. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 436.
- Luitfried Salvini-Plawen, Maria Mizzaro: 150 Jahre Zoologie an der Universität Wien. In: Verhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Österreich. Band 136, Wien 1999, S. 1–76 (zobodat.at [PDF]).
- Luitfried Salvini-Plawen, Matthias Svojtka: Fische, Petrefakten und Gedichte: Rudolf Kner (1810–1869) – ein Streifzug durch sein Leben und Werk. In: Denisia. Band 24, Linz 2008, S. 1–132 (zobodat.at [PDF]).
Weblinks
- Univ.-Prof. Dr. med. Rudolf Kner. In: ZOBODAT.at. OÖ Landes-Kultur GmbH
- Eintrag zu Rudolf Kner im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Matthias Svojtka (2006): Rudolf Kner und sein Beitrag zu den Erdwissenschaften. Berichte der Geologischen Bundesanstalt (Wien), 69, S. 73–75.
- Matthias Svojtka (2007): Eindrücke aus der Frühzeit der geologischen Erforschung Ostgaliziens (Ukraine): Leben und erdwissenschaftliches Werk von Rudolf Kner (1810–1869). In: Geo.Alp (Innsbruck), Sonderband 1, S. 145–154.
- Naturhistorisches Museum Wien: Geschichte der Fischsammlung
Einzelnachweise
- ↑ Leben und erdwissenschaftliches Werk von Rudolf Kner (1810–1869) Geology, Innsbruck abgerufen am 4. April 2009
- ↑ Mitgliedseintrag von Rudolf Kner (mit Bild) bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 9. Februar 2016.