Rudolf Leberl (* 25. April 1884 in Hochsemlowitz, Böhmen; † 3. September 1952 in Sulzbach an der Donau) war ein deutsch-böhmischer Komponist und Musikpädagoge.
Leben
Rudolf Leberl wurde als Sohn von Franz Leberl und seiner Frau Franziska, geb. Mühlbauer geboren. Nach Absolvierung des Lehrerseminars studierte er an den Universitäten Prag und Wien. Als gefeierter Interpret Beethovenscher Klaviermusik konnte er sich damals schon einen begeisterten Zuhörerkreis sichern. Mehr als 20 Jahre wirkte er an den Lehrerbildungsanstalten in Budweis und Prachatitz. 1945 wurde er von den tschechoslowakischen Behörden zunächst verhaftet, konnte aber im darauffolgenden Jahr fliehen und fand schließlich in Sulzbach an der Donau eine neue Heimat.
Er komponierte sinfonische Werke, Kammermusik, und Musik für Klavier und Blasinstrumente. Vor allem ist er für seine Kompositionen für die Gitarre bekannt. Daneben beschäftigte er sich mit der Aufzeichnung, Erhaltung und Wiederbelebung von Volksliedern aus dem Böhmerwald.
Werke (Auswahl)
- Zehn Lieder zur Gitarre nach Gedichten von Justinus Kerner (Lwv 22)
- Spielmannslieder für Singstimme und Gitarre (Lwv 28)
- Streichquartett B-Dur („Das Bayerische“) (Lwv 1343)
- Quartett F-Dur für Oboe, Klarinette, Waldhorn, Fagott (Lwv 1345)
- Streichquartett C-Dur („Böhmerwaldquartett“) (Lwv 1346)
Literatur
- Thomas Englberger: Systematisch-chronologisches Verzeichnis der Werke von Rudolf Leberl. Sudetendeutsches Musikinstitut, Regensburg 1994.
Weblinks
- Literatur von und über Rudolf Leberl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rudolf Leberl im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
- Über sein Leben auf der Website Kohoutí kříž/’s Hohnakreiz (tschechisch) der Südböhmischen Wissenschaftlichen Bibliothek (Jihočeská vědecká knihovna) in Budweis. Abgerufen am 22. Februar 2019.
- Pressemitteilung des Bezirks Oberpfalz: Ein fast vergessener Komponist wird wieder gespielt (Memento vom 21. Februar 2019 im Internet Archive)