Rudolf von Stülpnagel (* 8. April 1831 in Berlin; † 8. Dezember 1900 in Sandberg, Zauch-Belzigscher Kreis, Regierungsbezirk Potsdam) war ein deutscher Verwaltungsbeamter, Rittergutsbesitzer und Parlamentarier.

Leben

Rudolf von Stülpnagel stammte aus der genealogischen Linie Stülpnagel-Taschenberg. Seine Eltern waren Florentine Seidemann und der Gutsherr Ferdinand von Stülpnagel-Taschenberg. Der Vater war kgl. preuß. Regierungspräsident, der Großvater Wolf Friedrich von Stülpnagel Gutsbesitzer auf Taschenberg und Lindhorst, Leutnant a. D. sowie Ritterschaftsrat. Er selbst studierte an der Georg-August-Universität Göttingen. 1850 wurde er im Corps Brunsviga Göttingen recipiert. Nach dem Studium trat er in den preußischen Staatsdienst ein. Von 1861 bis 1897 war er Landrat des Landkreises Zauch-Belzig. Von Stülpnagel war Rittergutsbesitzer in Sandberg bei Belzig. Er vertrat 1867–1873 und nach einer Nachwahl von 1882 bis zu seinem Tod den Wahlkreis Potsdam 7 (Westhavelland, Zauch-Belzig) im Preußischen Abgeordnetenhaus. Er gehörte der Fraktion der Konservativen Partei an.

Verheiratet war er mit Margarete von Rochow-Golzow (1850–1919). Aus dieser Ehe ging die nach der Mutter benannte und unvermählt gebliebene Tochter Margarete (1870–1964) und drei Söhne hervor: Major Rudolf (1873–1914), der Offizier Conrad (1875–1917) und Hauptmann Wichard (1881–1916). Die drei Söhne hatten alle eine eigene Familie mit Nachfahren. Die Kinder Elisabeth, Wulff, Sidonie und Wolf starben 1871, 1872, 1879 und 1883 im Geburtsjahr oder wenig später. Das Herrenhaus-Mitglied Wichard von Rochow-Golzow war sein Schwager.

Rudolf von Stülpnagel besaß kurzzeitig einen Anteil des nicht kreistagsfähigen 66 ha Rittergutes Sandberg I bei Belzig, seinem Wohnsitz. Die Nachfahren, alle aktive Offiziere, führten den Besitz nicht weiter. Die Witwe lebte mit ihrer Tochter lange in Liegnitz.

Ehrungen

Siehe auch

Literatur

  • Werner von Kieckebusch: Geschichte des Geschlechts von Stülpnagel. Druck Berliner Börsenzeitung GmbH, Verlag "DW" GmbH, Berlin 1938, S. 124 ff. (Mit Portrait), S. 173 ff. (Kinder)
  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien. Band 3), Droste, Düsseldorf 1988, S. 380. ISBN 3-7700-5146-7.
  • Bernd Kroemer, Karl-Heinrich von Stülpnagel: Conrad von Stülpnagel – Der Berufssoldat. In: Mitteilungen Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft, Band 58, Windhoek 2017, S. 22–35. ISSN 0036-2069

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser 1917, 18. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1916, S. 847 f.
  2. 1 2 3 Kösener Corpslisten 1960, Hrsg. Otto Gerlach. Im Selbstverlag des Verbandes Alter Corpsstudenten, Druck C. L. Mettcker & Söhne Jever, Kassel 1961, (Corps) 40/ (lfd. Nr. dort) 424.
  3. Landkreis Zauch-Belzig Verwaltungsgeschichte und Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)
  4. Bernd Kroemer, Karl-Heinrich von Stülpnagel: Conrad von Stülpnagel – Der Berufssoldat. In: Mitteilungen Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft, Band 58, Windhoek 2017, S. 22 f. ISSN 0036-2069
  5. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 232–233, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de).
  6. Karl Heinrich von Stülpnagel: Geschichte des Geschlechts von Stülpnagel, Band 2, AZ Druck Kempten, Markkleeberg 2009, S. 155 ff. ISBN 978-3-00025430-7.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.