Rudolph Schulz (* 7. Januar 1827 in Booßen; † 9. Januar 1899 ebenda) war ein deutscher Rittergutsbesitzer, Jurist und Reichstagsabgeordneter.

Leben

Schulz war ein Sohn der Pauline Lohde (* 1800; † 1878) und des Grundbesitzers Ferdinand Schulz (* 1787; † 1877). Der Vater war Gutsherr u. a. auf Heinersdorf, Genshagen, Petershagen, Podelzig und Goray sowie Geheimer Justizrat. Die Elter teilten den Besitz auf ihre Nachfahren auf und waren das Gründerehepaar der Schulz-Heinersdorf`schen Familienstiftung.

Rudolph besuchte das Köllnische Gymnasium in Berlin und studierte in Berlin und Bonn Rechtswissenschaft. 1849 wurde er Mitglied des Corps Palatia Bonn. Nach dem Studium trat er als Auskultator in den Staatsdienst und nahm 1855 als Referendar den Abschied, um sich der Landwirtschaft auf seinen Rittergütern Groß-Drewitz im Kreis Guben und Booßen im Kreis Lebus zu widmen.

Von 1874 bis 1879 war er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und von 1874 bis 1877 des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Frankfurt 7 (Guben, Lübben) und die Nationalliberale Partei.

1856 heiratete Rudolph Schulz in Landberg a. d. Warthe seine Bertha von Ricaud-Tiregale (* 23. Juli 1834 in Landsberg an der Warthe; † 22. Februar 1922 in Booßen), Tochter des Oberstleutnant von Ricaud-Tiregale, Vicomte d'Almanon, und der Karoline Gebhard. Bertha und Rudolph hatten acht Kinder, die teils verschiedene Nebengüter erhielten oder eigene Güter erwarben. Tochter Wanda wiederum liierte sich mit dem Hofdrucker Eugen Trowitzsch aus Frankfurt a. d. O. Tochter Frida heiratete den späteren Generalleutnant Carl von Jacobi. Auch die jüngste Tochter Gertrud wählte mit August von Rospatt einen adelige Ehepartner.

Siehe auch

Literatur

  • Hermann Kalkoff (Hrsg.): Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage. Schriftenvertriebsstelle der nationalliberalen Partei Deutschlands, Berlin 1917.
  • Kurt Winckelsesser, Harald Richert (Mitwirkung): Deutsches Geschlechterbuch 1969. Brandenburger Band, in: Gesamtreihe DGB, Brandenburger Band 2, Einzeldruck der Stammfolge, in: Schulz 3, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1969, S. 480–482.
  • Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918, in: Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3, Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7.

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1798 bis 1910, Hrsg. Karl Rügemer, Verlag der Academischen Monatshefte, Druck Carl Gerber München, Starnberg 1910, 25 Corps/ 175.
  2. Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, S. 357. ISBN 3-7700-5146-7.
  3. Die Mitglieder des deutschen Reichstags (Nach G. Hirth's Parlamentsalmanach zusammengestellt). In: Illustrirte Zeitung. Band LXII, Nr. 1605. Leipzig 4. April 1874, S. 259 (onb.ac.at).
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