Rudolph Woldemar von Bodenhausen (* 10. Mai 1826 in Pöhl; † 23. September 1900 ebenda) war ein königlich-sächsischer Oberleutnant von der Artillerie, Rittmeister, Rittergutsbesitzer und Landtagsabgeordneter.

Leben und Wirken

Bodenhausen stammte aus einem alten, ursprünglich niedersächsischen Adelsgeschlecht. Sein Vater war Hans Burghard von Bodenhausen (1795–1845), Herr auf Brandis und Pöhl. Seine Mutter war eine Bürgerliche.

Nach dem Tod des Vaters übernahm er dessen Rittergut Pöhl, ferner war er Herr auf Helmsgrün.

Rudolph Woldemar von Bodenhausen war bis 1900 neben Gustav von Metzsch als auf Lebenszeit gewählter Abgeordneter der Rittergutsbesitzer verantwortlich für den Vogtländischen Kreis in der I. Kammer des Sächsischen Landtages.

Er führte Tagebuch, das heute Teil des Archivs der Grundherrschaft Pöhl ist und als serielle Quelle für soziale Kontakte innerhalb der mitteldeutschen Adelslandschaft genutzt werden kann.

Familie

Am 22. August 1857 heiratete er Charlotte von Trützschler aus dem Hause Dorfstedt. Aus der Ehe gingen zwei Töchter und der 1865 geborene Gustav von Bodenhausen hervor.

Literatur

  • Arthur von Bodenhausen: Stammtafeln der Familie von Bodenhausen mit Belegen. Dieterich, Göttingen 1865. (Digitalisat)
  • Genealogisches Handbuch des Adels, 1973, S. 60
  • Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952. Sächsischer Landtag 2001.
  • Elvira Döscher, Wolfgang Schröder: Sächsische Parlamentarier 1869–1918. Die Abgeordneten der II. Kammer des Königreichs Sachsen im Spiegel historischer Photographien. Ein biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-5236-6

Einzelnachweise

  1. Arthur von Bodenhausen: Stammtafeln der Familie von Bodenhausen mit Belegen. Dieterich, Göttingen 1865, Tafel IX.
  2. Curt von Raab: Das Rittergut Pöhl und seine früheren Besitzer. In: Mitteilungen des Altertumsvereins zu Plauen, 6. Jg., S. 43–64.
  3. Eckart Conze u. a.: Adel und Moderne. Deutschland im europäischen Vergleich im 19. und 20. Jahrhundert, 2004, S. 242.
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