Ruisui
瑞穗鄉

Lage Ruisuis im Landkreis Hualien
Staat: Taiwan Republik China (Taiwan)
Landkreis: Hualien
Koordinaten: 23° 32′ N, 121° 24′ O
Fläche: 135,5862 km²
 
Einwohner: 11.665 (März 2018)
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner je km²
Zeitzone: UTC+8 (Chungyuan-Zeit)
Telefonvorwahl: (+886) (0)3
Postleitzahl: 978
ISO 3166-2: TW-HUA
 
Gemeindeart: Landgemeinde ()
Gliederung: 11 Dörfer ()
Bürgermeister: Chen Jinguang (陳進光) (KMT)
Webpräsenz:
Ruisui

Ruisui (chinesisch 瑞穗鄉, Pinyin Ruìsuì Xiāng) ist eine Landgemeinde im Landkreis Hualien in der Republik China (Taiwan).

Geografie und Klima

Ruisui liegt im mittleren bis nördlichen Abschnitt des Huatung-Tals, eines langgestreckten Tals, das sich parallel zu Ostküste Taiwans erstreckt. Die beiden das Tal begrenzenden Gebirge, das Zentralgebirge im Westen und das Haian-Gebirge im Osten, bilden auch die natürlichen geografischen Grenzen der Gemeinde Ruisui. Quer durch Ruisui verläuft der nördliche Wendekreis und das Klima Ruisuis liegt damit definitionsgemäß auf der Grenze von Tropen und Subtropen. Der Jahresniederschlag liegt bei über 2000 mm und die regenreichsten Monate sind Mai bis Oktober (Maximum im September). Die Jahresmitteltemperatur beträgt 23,9 °C mit einer Minimaltemperatur von 12,5 °C im Januar und einer Höchsttemperatur von 34,4 °C im Juli. Die Nachbargemeinden sind Guangfu im Norden, Fengbin im Osten, Yuli im Süden, Zhuoxi im Südwesten und Wanrong im Westen.

Geschichte

Die ursprünglichen Bewohner der Gegend gehörten austronesische Ethnien an. Eine erste dauerhafte chinesische Ansiedlung wurde zur Regierungszeit des Qing-Kaisers Xianfeng (1850–1861) gegründet. Während der Zeit der japanischen Herrschaft (1895–1945) wurde die Region systematisch durch den Bau der Eisenbahn und von Straßen erschlossen. Im Jahr 1946, ein Jahr nach der Übertragung Taiwans an die Republik China, wurde die Gemeinde Ruisu im Rahmen einer Verwaltungsneuordnung neu gebildet.

Bevölkerung

Nach der offiziellen Statistik von Ende 2017 wohnten 4702 Angehörige indigener Völker in Ruisui, entsprechend einem Bevölkerungsanteil von 40 %. Ganz überwiegend handelte es sich um Amis.

Gliederung von Ruisui

a: Ruisui 瑞穗村
b: Ruimei 瑞美村
c: Ruiliang 瑞良村
a
b
c
Ruibei
瑞北村
Ruixiang
瑞祥村
Maihe
舞鶴村
Fuxing
富興村
Fuyuan
富源村
Fumin
富民村
Hegang
鶴岡村
Chimei
奇美村

Verwaltungsgliederung

Ruisui ist in 11 Dörfer (, Cūn) aufgeteilt: Ruisui (瑞穗村), Ruimei (瑞美村), Ruiliang (瑞良村), Ruibei (瑞北村), Ruixiang (瑞祥村), Maihe (舞鶴村), Fuxing (富興村), Fuyuan (富源村), Fumin (富民村), Hegang (鶴岡村), Chimei (奇美村).

Landwirtschaft

Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Angebaut werden vorwiegend Reis, Wendan (文旦)-Pampelmuse, Ananas, Tee, Wassermelone, Papaya, Zuckerrohr und verschiedene Gemüse (vor allem Kürbisse und Bittermelone). Außerdem wird Milchwirtschaft und Aquakultur betrieben. Der zur Zeit der japanischen Kolonialherrschaft bedeutende Tabakanbau ist seit den 1970ern stark zurückgegangen und an seine Stelle ist Rinderhaltung getreten.

Verkehr

Durch Rusui verläuft die Taitung-Linie (花東線) der Taiwanischen Eisenbahn. Es gibt zwei Bahnhöfe: Fuyuan (富源) und Ruisui (瑞穗). Weitgehend parallel zur Bahnlinie verläuft die Provinzstraße 9 und am östlichen Talrand zieht die Kreisstraße 193 entlang.

Tourismus

Ein historisches Zeugnis sind die beiden Megalithen von Satokoay. Sie sind Überreste der spätsteinzeitlichen Beinan-Kultur, die sich vor etwa 3000 Jahren in Ost-Taiwan abspielte.

Zu den touristischen Sehenswürdigkeiten zählt die Wuhe-Teeplantage. Seit 1973 wird hier Tee angebaut (meist halbfermentierter Oolong). Eine Spezialität ist der preisgekrönte Honig-Schwarztee (蜜香紅茶), der ein charakteristisches süß-aromatisches Aroma hat und durch die Verarbeitung von Teeblättern, die durch kleine grüne Zikaden angefressen wurden, hergestellt wird. Als sehenswert gilt auch der buddhistische Qinglian-Tempel (青蓮寺) im Dorf Ruimei, der 1924 anstelle eines vorherigen Holztempels errichtet wurde und durch Renovierungen (zuletzt 1986) seither mehrfach sein Erscheinungsbild geändert hat. Im Pampelmusen-Obstgarten (文旦觀光果園) im Dorf Hegang können Touristen in einem 20 Hektar großen Areal selbst die Zitrusfrüchte pflücken.

Im Walderholungsgebiet Fuyuan (富源森林遊樂區, Fùyuán Guójiā Sēnlín Yóulè Qū) im gleichnamigen Dorf sind Kampferbaumbestände und eine reiche Schmetterlingsfauna zu erleben.

Von Rusui aus hat man auch Zugang zu den Ruisui-Hongye-Thermalquellen. Diese Quellen liegen nicht mehr im Gemeindegebiet von Ruisui, sondern im Dorf Hongye der westlichen Nachbargemeinde Wanrong.

Partnergemeinde

Ruisui hat ein Partnerschaftsabkommen mit der japanischen Kleinstadt Misato in der Präfektur Akita abgeschlossen.

Commons: Ruisui – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 自然環境 („Natürliche Umwelt“). Webseite von Ruisui, abgerufen am 2. Juli 2018 (chinesisch).
  2. 歷史沿革 („Geschichtliche Entwicklung“). Webseite von Ruisui, abgerufen am 2. Juli 2018 (chinesisch).
  3. 原住民戶數及人數 Households and Persons of Indigenous People. (xls) Taiwanisches Innenministerium, abgerufen am 19. Mai 2018 (chinesisch/englisch).
  4. 社會結構 („Soziale Zusammensetzung“). Webseite von Ruisui, abgerufen am 2. Juli 2018 (chinesisch).
  5. 行政區域 ("Verwaltungsbereich"). Webseite von Ruisui, abgerufen am 1. Juli 2018 (chinesisch).
  6. Ian Bartholomew: Mid-Autumn Fruit. Taipei Times, 3. Oktober 2015, abgerufen am 1. Juli 2018 (chinesisch).
  7. Satokoay Historical Site. Tourismusbüro Taiwans, abgerufen am 2. Juli 2018 (englisch).
  8. Wuhe Tourist Tea Plantation. 花東縱谷國家風景區 (Nationales Landschaftsgebiet Huatung-Tal), abgerufen am 1. Juli 2018 (englisch).
  9. Ruisui Qinglian Temple. 花東縱谷國家風景區 (Nationales Landschaftsgebiet Huatung-Tal), abgerufen am 1. Juli 2018 (englisch).
  10. Hegang Pomelo Tourist Orchard. 花東縱谷國家風景區 (Nationales Landschaftsgebiet Huatung-Tal), abgerufen am 1. Juli 2018 (englisch).
  11. Fuyuan Forest Recreation Area. 花東縱谷國家風景區 (Nationales Landschaftsgebiet Huatung-Tal), abgerufen am 1. Juli 2018 (englisch).
  12. Ruisui-Hongye Hot Springs. 花東縱谷國家風景區 (Nationales Landschaftsgebiet Huatung-Tal), abgerufen am 1. Juli 2018 (englisch).
  13. 姊妹鄉鎮 ("Schwesterstadt"). Webseite von Ruisui, abgerufen am 1. Juli 2018 (chinesisch).
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