Rum Sodomy & the Lash
Studioalbum von The Pogues

Veröffent-
lichung(en)

5. August 1985

Label(s) Stiff Records
MCA Records

Format(e)

CD, LP, MC

Genre(s)

Irish Folk, Celtic Rock, Folk-Punk

Titel (Anzahl)

12

Länge

42:54

Besetzung

Produktion

Elvis Costello, Philip Chevron (A Pistol for Paddy Garcia)

Chronologie
Red Roses for Me
(1984)
Rum Sodomy & the Lash Poguetry in Motion
(1986)

Rum Sodomy & the Lash ist das zweite Studioalbum der britischen Folk-Band The Pogues und wurde 1985 veröffentlicht. Es erreichte in den britischen Album-Charts den dreizehnten Platz.

Geschichte

Der Titel des Albums wurde einem Zitat des zu der Zeit First Lord of the Admiralty und späteren britischen Premierministers Winston Churchill entnommen: „Don’t talk to me about naval tradition. It’s nothing but rum, sodomy and the lash.“ („Erzählen sie mir nichts über Marinetradition. Das ist nichts anderes als Rum, Analverkehr und die Peitsche.“) Nach Angaben von Shane MacGowan wurde der Titel von Schlagzeuger Andrew Ranken vorgeschlagen. Das Cover basiert auf dem Gemälde Das Floß der Medusa (Le radeau de la Méduse) des französischen Malers Théodore Géricault, wobei die Gesichter der Bandmitglieder die der Männer auf dem Floß ersetzen.

Rum, Sodomy & the Lash wurde auf mehreren Listen der besten Alben genannt. Das Q-Magazin listete es auf Platz 93 der besten britischen Alben aller Zeiten. Im Jahr 2003 rangierte das Album auf Platz 445 der vom Rolling-Stone-Magazin zusammengestellten Liste der 500 beste Alben aller Zeiten. Pitchfork Media listete es auf Platz 67 der 100 besten Alben der 1980er Jahre.

Als Singleauskopplungen wurden A Pair of Brown Eyes, Sally MacLennane und Dirty Old Town (mit den B-Seiten Whiskey You’re The Devil, Muirshin Durkin, Wild Rover und The Leaving Of Liverpool) veröffentlicht. Sie erreichten in den britischen Charts die Plätze 72, 51 und 62.

The Sick Bed of Cúchulainn basiert auf der irischen Sage Serglige Con Chulainn, im Song werden die Tenöre John McCormack und Richard Tauber genannt. Der ebenfalls vorkommende Frank Ryan war ein Mitglied der IRA (Irish Republican Army) und starb in Deutschland. The Old Main Drag wurde im Film My Private Idaho verwendet.

I’m a Man You Don’t Meet Every Day ist ein schottisches Traditional, das von der Bassistin Cait O’Riordan gesungen wird. Als Gastmusiker sind Henry Benagh auf der Fiddle und Tommy Keane am Dudelsack vertreten.

A Pair of Brown Eyes verwendet die Melodie des traditionellen Wild Mountain Thyme, der Text dazu stammt von MacGowan. Die Textzeile „A Thing Called Love“ bezieht sich auf ein Album des US-amerikanischen Country-Musikers Johnny Cash.

Dirty Old Town wurde vom schottischen Musiker Ewan MacColl geschrieben, es existiert ebenfalls eine Version der Dubliners. MacColl war der Vater Kirsty MacColls, die einige Songs (z. B. Fairytale of New York) mit den Pogues aufnahm. Die Handlung des Songs findet in der britischen Stadt Salford statt.

Jesse James bezieht sich auf die Überfalle der James-Younger-Bande, deren Mitglieder unter anderem Jesse und Frank James, Charly und Robert Ford und Cole Younger waren. Der Song wurde auch von z. B. Pete Seeger, Woody Guthrie, Warren Zevon, Chris Barber, Bruce Springsteen und Van Morrison aufgenommen. Geschrieben wurde das Lied von Desmond Child und Diane Warren.

And the Band Played Waltzing Matilda wurde vom australischen Folksänger Eric Bogle geschrieben und z. B. von den Dubliners und Joan Baez gecovert. Die Version der Pogues ist dabei wohl die bekannteste. Im letzten Refrain wird eine Textzeile aus dem australischen Volkslied Waltzing Matilda zitiert. Als Gastmusiker tritt Dick Cuthell am Waldhorn auf.

Titelliste

  1. The Sick Bed of Cúchulainn (Shane MacGowan) – 2:59
  2. The Old Main Drag (MacGowan) – 3:19
  3. Wild Cats of Kilkenny (MacGowan, Jem Finer) – 2:48
  4. I’m a Man You Don’t Meet Every Day (traditionell) – 2:55
  5. A Pair of Brown Eyes (MacGowan) – 4:54
  6. Sally MacLennane (MacGowan) – 2:43
  7. A Pistol for Paddy Garcia(1) (Finer) – 2:31
  8. Dirty Old Town (Ewan MacColl) – 3:45
  9. Jesse James (traditionell) – 2:58
  10. Navigator (Phil Gaston) – 4:12
  11. Billy’s Bones (MacGowan) – 2:02
  12. The Gentleman Soldier (traditionell) – 2:04
  13. And the Band Played Waltzing Matilda (Eric Bogle) – 8:10
1 
A Pistol for Paddy Garcia war erstmals in der Wiederveröffentlichung aus dem Jahr 1989 enthalten und wurde in späteren Veröffentlichungen als Bonustrack hinzugefügt.

Wiederveröffentlichung aus dem Jahr 2004

  1. The Sick Bed of Cúchulainn (Shane MacGowan) – 2:59
  2. The Old Main Drag (MacGowan) – 3:19
  3. Wild Cats of Kilkenny (MacGowan, Jem Finer) – 2:48
  4. I’m a Man You Don’t Meet Every Day (traditionell) – 2:55
  5. A Pair of Brown Eyes (MacGowan) – 4:54
  6. Sally MacLennane (MacGowan) – 2:43
  7. Dirty Old Town (Ewan MacColl) – 3:45
  8. Jesse James (traditionell) – 2:58
  9. Navigator (Phil Gaston) – 4:12
  10. Billy’s Bones (MacGowan) – 2:02
  11. The Gentleman Soldier (traditionell) – 2:04
  12. And the Band Played Waltzing Matilda (Eric Bogle) – 8:10
  13. A Pistol for Paddy Garcia(2) (Finer) – 2:31
  14. London Girl(3) (MacGowan) – 3:05*
  15. Rainy Night in Soho(3) (MacGowan) – 5:36*
  16. Body of an American(3) (MacGowan) – 4:49*
  17. Planxty Noel Hill(3) (Finer) – 3:12*
  18. The Parting Glass (2) (traditional) – 2:14
2 
Auf der Originalversion nicht enthalten.
3 
In diese Version des Albums wurden die vier Songs der EP Poguetry in Motion (1986) inkludiert.

Rezeption

Quelle Bewertung
Allmusic
Laut.de

Mark Deming schrieb in seiner Rezension für den Allmusic Guide:

“this album captures all the sweat, fire, and angry joy that was lost in the thin, disembodied recording of the band's debut, and the Pogues sound stronger and tighter without losing a bit of their edge in the process. (…) Rum Sodomy & the Lash falls just a bit short of being the Pogues best album, but was the first one to prove that they were a great band, and not just a great idea for a band.”

„dieses Album fängt all den Schweiß, das Feuer und die wütende Freude ein, die in der dünnen, körperlosen Aufnahme des Debuts der Band verloren gegangen waren, und die Pogues klingen stärker und straffer, ohne ein bisschen ihrer Ecken und Kanten verloren zu haben. (…) Rum Sodomy & the Lash erreicht nicht den Status, das beste Album der Pogues zu sein, aber es war das erste, um zu beweisen, dass sie eine großartige Band waren, und nicht nur eine großartige Idee für eine Band.“

Deming bewertete das Album mit viereinhalb von fünf Sternen.

Robert Christgau schrieb in seiner Rezension:

“Shane MacGowan never lets go of it for a second: he tests the flavor of each word before spitting it out.”

„Shane MacGowan lässt ihn (den Song ‚And the Band Played Waltzing Matilda‘) nicht für eine Sekunde aus den Augen: er testet den Geschmack jedes einzelnen Wortes, bevor er es ausspuckt.“

Einzelnachweise

  1. Review von Mark Deming auf allmusic.com (abgerufen am 3. Dezember 2017)
  2. Review von Kai Butterweck auf laut.de (abgerufen am 3. Dezember 2017)
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