Russikon | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Pfäffikon |
BFS-Nr.: | 0178 |
Postleitzahl: | 8322 Gündisau 8322 Madetswil 8332 Rumlikon 8332 Russikon |
UN/LOCODE: | CH MDL (Madetswil) CH RSS (Russikon) |
Koordinaten: | 701096 / 250277 |
Höhe: | 608 m ü. M. |
Höhenbereich: | 544–820 m ü. M. |
Fläche: | 14,21 km² |
Einwohner: | 4511 (31. Dezember 2022) |
Einwohnerdichte: | 317 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 13,5 % (31. Dezember 2022) |
Gemeindepräsident: | Philip Hirsiger (parteilos) |
Website: | www.russikon.ch |
Lage der Gemeinde | |
Russikon ist eine politische Gemeinde im Bezirk Pfäffikon des Kantons Zürich in der Schweiz. Zu Russikon gehören auch die Ortschaften Rumlikon und Madetswil sowie die Weiler Sennhof, Wilhof, Gündisau, Ludetswil. Der Mundartname für Russikon ist Rusike, für Madetswil Madetschwiil.
Wappen
- In Gold ein steigender, widersehender schwarzer, rotbewehrter Löwe
Geographie
Die Gemeinde Russikon liegt zwischen dem Kempttal und dem Tösstal an der Verbindungsstrasse Fehraltorf–Turbenthal in der hügeligen Landschaft des Zürcher Oberlands. Mit seiner Lage auf der Allmenkette des Tössberglands liegt es auch auf der Höhenstrassen-Längsachse Wald–Bäretswil–Hittnau–Russikon–Weisslingen–Kyburg ZH.
Die Gemeindefläche dient zu 49,4 % der Landwirtschaft, 35,9 % sind bewaldet, 9,8 % sind Siedlungs- und 3,5 % Verkehrsfläche, 0,1 % sind Gewässer und 1,3 % unproduktive Fläche (Stand 2018).
- Fläche 1'427 ha, davon 512 ha Wald (Stand 2018)
- Höchster Punkt: Tämbrig/Hochwacht, 820 m ü. M.
- Tiefster Punkt: Tobelbach, 545 m ü. M. an der Grenze zum Bezirk Winterthur
Russikon weist mit Ausnahme hoher Nagelfluhfelsen (Gubel) alle landschaftlichen Merkmale des Tössberglandes auf: bewaldete Bergrücken, gerodete Hänge und sanfte Tälchen, Moore, Weiher, tief eingeschnittene Tobel. Besiedelung mit verschiedenen Weilern als Tal-, Hang- und Terrassensiedlungen rund um den Hauptort und Einzelhöfen im Streusiedlungsgebiet dazwischen.
Das Gemeindegebiet entwässert sich auf beide Seiten der Allmenkette: mit Furtbach und Mülibach-Tobelbach nach Nordosten in die Töss, mit Rohrbach-Staldenweiher-Wildbach gegen Südwesten in die Kempt, die ihrerseits vor der Winterthurer Stadtgrenze auch in die Töss mündet. Das Abwasser wird im Zweckverband mit der Gemeinde Fehraltorf in der ARA Fehraltorf-Russikon vor der Einleitung in die Kempt gereinigt.
Geschichte
Auf dem Plateau des Furtbüels haben 1991 archäologische Sondierungen eine bronzezeitliche Wallanlage nachgewiesen mit einer grossen Menge von Keramikscherben, Knochenresten und Schlacke, datiert auf ca. 1300 v. Chr. Auch der Fund einer Bronzenadel unterstützt die Datierung einer so frühen Besiedlung Russikons.
Bevölkerung
Jahr | Einwohner |
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1634 | 512 |
1710 | 981 |
1850 | 1876 |
1900 | 1272 |
2000 | 3886 |
2005 | 3862 |
2010 | 4096 |
2015 | 4282 |
2020 | 4409 |
2022 | 4511 |
Wirtschaft
- Anzahl Beschäftigte (Stand 2021): 1'243 Personen
- Anzahl Landwirtschaftsbetriebe (Stand 2021): 28
- Arbeitslose (Stand 2021): 31
Verkehr
Öffentlicher Verkehr
Die Gemeinde Russikon wird von mehreren Postautolinien bedient:
825 Pfäffikon ZH — Russikon, Dorf — Madetswil — Ehrikon — Wildberg — Turbenthal
826 Pfäffikon ZH — Russikon, Gemeindehaus — Rumlikon — Theilingen
831 Pfäffikon ZH — Russikon, Gemeindehaus — Rumlikon — Fehraltorf
832 Fehraltorf — Russikon, Gemeindehaus — Rumlikon — Theilingen — Weisslingen — Kollbrunn
Ab den Bahnhöfen Pfäffikon ZH und Fehraltorf besteht Anschluss an folgende S-Bahn-Linien:
S 3 (Bülach –) Hardbrücke – Zürich HB – Stadelhofen – Effretikon – Wetzikon
S 19 (Koblenz – Baden –) Dietikon – Zürich HB – Wallisellen – Effretikon (– Pfäffikon ZH)
Ab den Bahnhöfen Turbenthal und Kollbrunn an folgende S-Bahn-Linien:
S 11 Aarau – Lenzburg – Dietikon – Zürich HB – Stettbach – Winterthur – Seuzach/Sennhof-Kyburg (– Wila)
S 26 Winterthur – Bauma – Rüti ZH
Individualverkehr
Durch Russikon führt die Hauptstrasse 354 Hegnau ZH–Tägerschen TG, die den Ort mit Fehraltorf im westlichen Kempttal und im Osten mit dem Tösstal in Turbenthal verbindet. In dieser Richtung bestehen auch Verbindungen über Schalchen nach Wila und Saland. Als Dorf auf der Allmenkette liegt Russikon auch an deren Längsachse, an der Höhenstrasse Kyburg–Bäretswil–Bachtel.
Politik
Gemeindepräsident war von 2006 bis 2014 der parteilose Eugen Wolf und von 2014 bis 2022 Hans Aeschlimann (SVP). Seit 2022 ist Philip Hirsiger (parteilos) als Gemeindepräsident gewählt. Vizepräsidentin ist Barbara Schmid (SVP).
Bei der Nationalratswahl 2019 erreichten die Parteien folgende Wähleranteile: SVP 40,27 %, FDP 15,21 %, glp 13,77 %, Grüne 8,62 %, SP 8,27 %, EVP 4,16 %, CVP 2,97 %, EDU 2,68 %, BDP 2,28 % und andere (8) 1,78 %.
Museum
Im Weiler Gündisau steht ein landwirtschaftliches Museum mit einer Sammlung von Traktoren der Jahrgänge 1922 bis 1961. Sie wurde vom Eigentümer Stefan Stähli aufgebaut und während 20 Jahren stets erweitert. Primär handelt es sich um Schweizer Fabrikate wie Hürlimann, Bührer, Vevey, Meili, aber auch weniger bekannte Exponate der Marken Grunder und Bösch. Als Exoten gelten die zwei amerikanischen Cletrac-Exponate, einer davon mit Raupenantrieb. Alle ausgestellten Traktoren sind fahrtüchtig. Die Sammlung enthält auch Motorsägen aller Epochen, Einachser-Mäher und viele Handgeräte. Ein öffentlich zugängliches Ortsarchiv oder Ortsmuseum gibt es in Russikon nicht.
Sehenswürdigkeiten
Gubel und Giessen
Mülibach-Giessen im Steinland Schalchen, Fallhöhe 10 m, Koord. 703605/252170
Tobelbach-Giessen
- Oberer, 9 m, Koord. 703099/253121
- Unterer, 4,5 m, Koord.703065/252170
Schürhof-Giessen Madetswil, 4 m, Koord. 701780/252470
Persönlichkeiten
- Johann Jakob Wolfensberger (1797–1850), Maler
- Lukas Rüegg (* 1996), Radrennfahrer
Literatur
- Hans Martin Gubler: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Band III: Die Bezirke Pfäffikon und Uster. Russikon (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 66). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1978, ISBN 978-3-7643-0991-6, S. 246–267 (Digitalisat).
- Hans Keller: Chronik der Gemeinde Russikon. Teil 1: Urzeit bis 1798. Gemeinde Russikon
- Fritz Hauswirth: Chronik der Gemeinde Russikon. Teil 2: 1798 bis 1997. Gemeinde Russikon
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch (= Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allg. verständl. Darstellung, begleitet vom Verein Schweizerdeutsch. Band III). 1. Auflage. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 669–670.
- ↑ Gemeindeporträts. Russikon. Flächen. Statistisches Amt des Kantons Zürich, 2018.
- ↑ ARA Fehraltorf-Russikon, Fehraltorf. (PDF; 204 kB) Kanton Zürich, Baudirektion, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft, 2019, abgerufen am 30. Januar 2022.
- ↑ Gianna F. Schaeren: Höhensiedlungen der Bronzezeit und der Hallstattzeit auf dem Furtbüel bei Russikon. Hrsg.: Direktion der öffentlichen Bauten des Kantons Zürich, Abteilung Kantonsarchäologie. Nr. 13. Fotorotar, Zürich/Egg ZH 1996, ISBN 3-905647-66-4, S. 153–192.
- ↑ 1634/1710: HLS, 1850–1960: Eidgenössische Volkszählungen, danach: Gemeindeporträts. Russikon. Bevölkerung (Personen). Statistisches Amt des Kantons Zürich, 1962–2022.
- ↑ Gemeinderat. Website der Gemeinde Rissikon.
- ↑ Nationalratswahl 2019. Kanton Zürich, abgerufen am 1. Oktober 2023.
- ↑ Geschichte der Aussenwachten. Website der Gemeinde Russikon, abgerufen am 1. Oktober 2023.
- ↑ Rudolf Bolliger: Giessen im Tösstal. 1. Auflage. Eigenverlag, Weisslingen ZH 2020, ISBN 978-3-03307989-2, S. 45, 98–99, 125.