Russula subsect. Laricinae

Russula nauseosa ist die Typusart der Untersektion Laricinae.

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: unsichere Stellung (incertae sedis)
Ordnung: Täublingsartige (Russulales)
Familie: Täublingsverwandte (Russulaceae)
Gattung: Täublinge (Russula)
Untersektion: Russula subsect. Laricinae
Wissenschaftlicher Name
Russula subsect. Laricinae
(Romagn.) Bon

Russula subsect. Laricinae ist eine Untersektion aus der Gattung Russula, die innerhalb der Sektion Tenellae steht. Das Taxon wurde von H. Romagnesi definiert und von Bon weitestgehend so übernommen. Die wichtigsten Merkmale dieser Untersektion sind: 1. Die Vertreter haben dottergelbes Sporenpulver. 2. Das Fleisch und der Stiel gilben nicht, sondern grauen eher und 3. die Täublinge bilden Mykorrhizen mit verschiedenen Nadelbäumen.

Merkmale

Wie für die Sektion Tenellae typisch handelt es sich um kleine bis mittelgroße Arten, die meist wein- bis fleischrote oder violette Hüte haben. Die Mitte ist oft bräunlich oder olivgrün gefärbt. Der meist zerbrechliche, weißliche Stiel verfärbt sich im Alter schmutzig weißlich bis bräunlich, im durchwässerten Zustande manchmal auch schwach graulich. Er wird schon bald hohl. Das Fleisch schmeckt mild oder etwas schärflich, besonders in den Lamellen. Der Geruch ist nur schwach ausgeprägt, aber meist wenig angenehm. Die Fruchtkörper riechen nie süßlich nach Obstkompott. Das Sporenpulver ist ockergelb bis dunkel dottergelb. Inkrustierte Primordialhyphen kommen nicht vor.

Die Mykorrhizen sind durch mehr oder weniger stark ineinandergreifende Mantelzellen und Sulfovanillin-positive gloeoplere Zellen gekennzeichnet, wie es für die Arten der Sektionen Tenellae und Insidiosinae typisch ist.

Täublingsarten der Untersektion Laricinae
ArtnameBeschreibung
Kiefern-Weich-Täubling
Russula cessans A.Pearson (1950)
Die Sporen messen 7,5–10 × 6,5–8,5 µm und sind gratig bis (unterbrochen) netzig verbundenen. Ihre mehr oder weniger stumpfen Warzen messen 0,75–1 × 1 µm. Der variabel gefärbte Hut kann lebhaft karminrot, schmutzig lila, rötlich mit kupferfarbenen oder purpurnen Mischtönen, weinfarben oder violettlich gefärbt sein. Er hat oft eine hellere oder bräunlich gefärbte Mitte. Der Täubling wächst meist unter Kiefern, selten auch unter Fichten, die Fruchtkörper erscheinen meist erst spät im Jahr.
Lärchen-Weich-Täubling
Russula laricina Velen. (1920)
Die Sporen 8–9,5 × 6,2–7,5 und haben ein Ornament aus unverzweigten perlschnurartigen Graten, die weder netzig, noch rein isoliert-stachelig sind. Der Täubling wächst meist unter Lärchen, aber auch bei Fichten und Tannen.
Geriefter Weich-Täubling
Russula nauseosa (Pers.) Fr. (1838)
Die fast völlig isoliert-stachelig ornamentierten Sporen messen 7–10 × 6,2–8 µm und tragen 1–1,2 µm hohe, dornige Warzen. Der Hut wird 2,5–6,5 breit und kann violett, weinbraun, purpurn, weinrötlich bis grünoliv gefärbt sein. Der Täubling wächst überwiegend im Bergland meist unter Fichten, aber auch bei Tannen. Er bevorzugt frische bis feuchte und neutrale bis alkalische Böden.
Karminroter Weich-Täubling
Russula ruberrima Romagn. (1950)
 

Einzelnachweise

  1. Monographic Key to European Russulas (1988). (PDF (1,4 MB)) In: The Russulales Website w3.uwyo.edu. S. 54, archiviert vom Original am 28. Juli 2010; abgerufen am 6. Juli 2011 (englisch, Übersetzung von M. Bons Russula-Schlüssel).
  2. Russulas. (DOC) Micologia.biz Web de micología Europea, S. 131, abgerufen am 6. Juli 2011 (spanisch).
  3. Russula subsect. Laricinae. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Russulales News / mtsn.tn.it. Archiviert vom Original am 13. Dezember 2014; abgerufen am 6. Juli 2011 (englisch, Lateinische Originaldiagnose).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Russula Teil 8: Milde Gelbsporer Teil 1. Der Tintling 98, Ausgabe 1/2016, S. 35–43
  5. Ludwig Beenken: Die Gattung Russula: Untersuchungen zu ihrer Systematik anhand von Ektomykorrhizen. (PDF, 27MB) Dissertation, LMU München: Fakultät für Biologie (2004). Abgerufen am 6. Juli 2011.
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