Ruth Hieronymi (* 8. November 1947 in Bonn) ist eine deutsche Politikerin der CDU und war von 1999 bis 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments. Von 2009 bis 2016 war sie Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats.
Hieronymi studierte Geschichte und Soziologie an der Universität Köln und schloss 1977 mit dem Magister-Examen (M.A.) ab. 1971 trat sie der CDU bei. Von 1978 bis 1981 war sie Abteilungsleiterin in der CDU-Bundesgeschäftsstelle und von 1975 bis 1990 Mitglied des Rates der Stadt Bonn. Von 1985 bis 1999 war sie Mitglied des Landtages von Nordrhein-Westfalen, von 1990 bis 1997 stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion NRW, außerdem von 1990 bis 1999 Sprecherin der CDU-Fraktion im Hauptausschuss. Sie war Mitglied des Kulturausschusses des Europäischen Parlaments, stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Beschäftigung. Ihr Arbeitsschwerpunkt im Europäischen Parlament war der Kulturausschuss: Berichterstatterin des EU-Programms MEDIA Plus, Bildungspolitik und Jugendpolitik. Arbeitsschwerpunkte im Wahlkreis Mittelrhein waren Telekommunikation, Verkehrspolitik und Verbraucherschutz.
Am 2. Dezember 2009 wurde sie mit 30 von 42 Stimmen vom Rundfunkrat zur neuen Vorsitzenden des WDR-Rundfunkrats als Nachfolgerin des aus Altersgründen ausgeschiedenen Reinhard Grätz gewählt. Nach 25-jähriger Tätigkeit und siebenjährigem Vorsitz wurde sie im November 2016 aus dem Rundfunkrat verabschiedet.
Im August 2015 wurde ihr Zensur vorgeworfen, als sie die später zurückgenommene Löschung einer Sendung von hart aber fair aus der Mediathek wegen Beschwerden für angemessen hielt.
Hieronymi ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Mitgliedschaften
Hieronymi ist Mitglied der Europa-Union Deutschland, einer auf ehrenamtlichen Strukturen basierenden Bürgerinitiative für Europa.
Weblinks
- Website von Ruth Hieronymi
- Ruth Hieronymi in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen Parlaments
- Ruth Hieronymi beim Landtag Nordrhein-Westfalen
Einzelnachweise
- ↑ Ruth Hieronymi verabschiedet sich aus dem WDR-Rundfunkrat. In: Unternehmen WDR. Westdeutscher Rundfunk Köln, 17. November 2016, abgerufen am 17. November 2016.
- ↑ Michael Hanfeld: Der WDR setzt auf Zensur. In: Frankfurter Allgemeine Feuilleton. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, 23. August 2015, abgerufen am 17. November 2016.