Die Sächsisch-Böhmische Eisenbahngesellschaft mbH (SBE) war eine private Eisenbahngesellschaft in Sachsen.

Sie hatte ihren Sitz in Zittau und war eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der HWB Verkehrsgesellschaft in Hermeskeil im Hunsrück. Die weiteren Gründer, die Böhmische Nordbahn und die Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft (SOEG), sind 2005 ausgeschieden. Zusammen mit der ebenfalls zur Hochwald-Gruppe gehörigen Bahnbetriebswerk Zittau GmbH hatte die SBE ihren Standort im 15-ständigen Zittauer Ringlokschuppen, der 2004 erworben wurde.

Die SBE war Mitglied im Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland (TBNE).

Geschichte

Die SBE betrieb von Dezember 2002 bis Dezember 2010 den Schienenpersonennahverkehr auf der Strecke ZittauMittelherwigsdorfVarnsdorfSeifhennersdorfEibau (Mandaubahn) im Auftrag des Zweckverbandes Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON). Nachdem dieser 2005 den Abschnitt Seifhennersdorf–Eibau abbestellt hatte, wurde noch bis Ende 2006 versucht, den Verkehr eigenwirtschaftlich aufrechtzuerhalten. Seither ist dieser Abschnitt ohne Schienenpersonenverkehr.

Im Fahrplan 2007/2008 wurden werktäglich vier Zugpaare der Mandaubahn von Zittau nach Liberec verlängert.

Mehrmals jährlich wurden mit einem Schienenbus Sonderfahrten von Zittau nach Prag und anderen Zielen in Tschechien durchgeführt.

Die von drei ÖPNV-Aufgabenträgern erstmals durchgeführte deutsch-tschechische Ausschreibung für den weiteren Betrieb auf der Dreiländerbahn Liberec–ZittauVarnsdorf–Rybniště/Seifhennersdorf ab 12. Dezember 2010 hatte die SBE aufgrund der gestellten Anforderungen (Neufahrzeuge mit mindestens 100 km/h Höchstgeschwindigkeit, hohe finanzielle Sicherheiten) nicht gewinnen können. Stattdessen hatte der ZVON Anfang 2009 die zum Netinera-Konzern gehörige Vogtlandbahn (heute Länderbahn) mit der Durchführung des Betriebs für zehn Jahre beauftragt, wobei Triebwagen vom Typ Desiro eingesetzt werden.

Das Unternehmen Sächsisch-Böhmische Eisenbahngesellschaft mbH wurde zum 12. Dezember 2010 aufgelöst. Die Mitarbeiter wechselten in das Mutterunternehmen HWB Verkehrsgesellschaft bzw. in andere Firmen.

Fahrzeuge

Triebfahrzeuge der SBE
SBE-BezeichnungFahrzeugregisternummerUrsprungsbaureiheHerkunftBemerkung
VS 32DB-Baureihe VS 98DB 996 658Steuerwagen
VS 34DB-Baureihe VS 98DB 998 908Steuerwagen
VT 41 ZittauDB-Baureihe ETA 150DB 515 511Umbau als Dieseltriebwagen RBG-Baureihe VT 515-U bei Regentalbahn (VT 09)
VT 42DB-Baureihe ETA 150DB 515 523Umbau als Dieseltriebwagen RBG-Baureihe VT 515-U bei Regentalbahn (VT 10)
VT 4395 80 0626 043-3 D-SBENE 81KVG VT 80
VT 51 VarnsdorfDB-Baureihe VT 98DB 796 757
VT 52 Seifhennersdorf DB-Baureihe VT 98DB 796 785
VT 53DB-Baureihe VT 98DB 796 724
VT 56DB-Baureihe VT 98DB 798 576
VT 57 GroßschönauDB-Baureihe VT 98DB 798 808
VT 58DB-Baureihe VT 98DB 798 751
Commons: Sächsisch-Böhmische Eisenbahngesellschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Fahrplan gültig ab 9. Dezember 2007. (PDF; 279 kB) Abgerufen am 18. Februar 2011.
  2. Sonderfahrten 2008. Archiviert vom Original am 28. Dezember 2008; abgerufen am 18. Februar 2011.
  3. Siehe Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien, „Dreiländerbahn Liberec – Zittau – Varnsdorf – Rybniště/Seifhennersdorf langfristig gesichert. Vogtlandbahn GmbH erhält einen 10-Jahres-Vertrag“, Pressemitteilung. (pdf) 17. Februar 2009, abgerufen am 21. Februar 2009.
  4. Fahrzeuge der Mandaubahn - http://www.roter-brummer.de/
  5. Fahrzeuge der Mandaubahn - http://www.privat-bahn.de/HWB_Service.html
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