Sägeschnabel-Schattenkolibri

Sägeschnabel-Schattenkolibri

Systematik
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Unterfamilie: Eremiten (Phaethornithinae)
Gattung: Ramphodon
Art: Sägeschnabel-Schattenkolibri
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Ramphodon
Lesson, 1830
Wissenschaftlicher Name der Art
Ramphodon naevius
(Dumont, 1818)

Der Sägeschnabel-Schattenkolibri (Ramphodon naevius) oder auch Sägeschnabel-Eremit ist ein Vogel aus der Familie der Kolibris (Trochilidae) und die einzige Art der somit monotypischen Gattung Ramphodon. Er lebt an den Osthängen der Bergwälder entlang der Küste des Atlantischen Ozeans in Südostbrasilien. Die Art gilt als „nicht gefährdet“ (Least Concern).

Beschreibung

Die Gesamtlänge des Männchens beträgt etwa 15 cm, die des Weibchens etwa 14 cm. Das Gewicht beträgt rund 11 g, die Länge des kräftigen und wenig gebogenen Schnabels etwa 3,5 cm. Während der Oberschnabel schwarz ist, hat der Unterschnabel eine gelbliche Färbung mit schwarzer Spitze. Die Art zeigt einen Sexualdimorphismus.

Das Männchen ist an seiner Oberseite dunkel oliv-braun, vom Auge bis zum Nacken zieht sich ein cremefarbener Streifen. Die Kehle ist hell rostbraun und hat in der Mitte einen schwarz gestrichelten Längsstreifen, während Brust und Bauch schwarz und weiß gestrichelt sind. Der schwarze Schwanz mit violettem Schimmer ist gerundet. Die äußeren drei Paare der Steuerfedern haben cremefarbene Spitzen, die nach außen hin größer werden.

Das Weibchen ist kleiner als das Männchen. Der Schnabel zeigt eine etwas stärker ausgeprägte Biegung. Der Kehlstreifen ist allenfalls angedeutet.

Schutzstatus

Der Sägeschnabel-Schattenkolibri galt bis zur letzten Schätzung 2021 als „potenziell gefährdet“ (Near Threatend). Die IUCN und BirdLife International listen ihn aktuell als „nicht gefährdet“ (Least Concern). Begründet wir dies mit dem recht großen Verbreitungsgebiet von etwa 380.000 km² und einer geschätzten Anzahl von 175.000-1.710.000 adulten Individuen.

Systematik

Heute ist der Sägeschnabel-Schattenkolibri die einzige Art innerhalb der Gattung Ramphodon, zu der früher auch der Bronzeschwanz-Schattenkolibri zählte. Obwohl er in die Unterfamilie Phaethornithinae (Schattenkolibris oder Eremiten) klassifiziert ist, zeigt er Ähnlichkeiten mit den Eigentlichen Kolibris (Unterfamilie Trochilinae). Eine Reihe von Autapomorphien wie beispielsweise der ungewöhnliche Schnabel lässt die Vermutung zu, dass er zu den urtümlichsten Arten innerhalb der Abstammungslinie der Schattenkolibris zählt.

Etymologie und Forschungsgeschichte

Charles Dumont de Sainte Croix beschrieb den Kolibri unter dem Namen Trochilus nævius. Als Fundort gab er den Berg Corcovado in Brasilien an. Erst 1830 mit seiner vierten Lieferung zu Traité d’ornithologie wurde die Art von René Primevère Lesson der neuen Gattung Ramphodon zugeordnet. Dieses Wort stammt vom griechischen Wort ῥαμφος rhamphos für „Schnabel“ und ὀδούς, ὀδών odoús, odṓn für „Zahn“ ab. Naevius ist das lateinische Wort für „gepunktet, gefleckt, getupft“.

Literatur

  • Helmut Folger: Kolibris. Ihre Lebensweise und Haltung. Ulmer, Stuttgart 1982, ISBN 3-8001-7073-6.
  • C. Hinkelmann: Saw-billed Hermit. In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal (Hrsg.): Handbook of Birds of the World. Volume 5: Barn-owls to Hummingbirds. Lynx Edicions, Barcelona 1999, ISBN 84-87334-25-3, S. 537, Tafel 45.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Charles Dumont de Sainte Croix in mehrere Autoren: Dictionnaire des sciences naturelles, dans lequel on traite méthodiquement des différens êtres de la nature, considérés soit en eux-mêmes, d'après l'état actuel de nos connoissances, soit relativement à l'utilité qu'en peuvent retirer la médecine, l'agriculture, le commerce et les artes. Suivi d'une biographie des plus célèbres naturalistes. Ouvrage destiné aux médecins, aux agriculteurs, aux commerçans, aux artistes, aux manufacturies, et tous ceux qui ont intérêt à connoître les productions de la nature, leurs caractères génériques et spécifiques, leur lieu natal, leurs propriétés et leur usages. Par Plusieurs Proffeseurs du Jardin du Roi, et des principales Écoles de Paris. Band 10. F.G. Levrault, Straßburg 1818 (online [abgerufen am 11. August 2014]).
  • René Primevère Lesson: Traité d’ornithologie, ou, Tableau méthodique des ordres, sous-ordres, familles, tribus, genres, sous-genres et races d’oiseaux: ouvrage entièrement neuf, formant le catalogue le plus complet des espèces réunies dans les collections publiques de la France. Band 1 (Lieferung 4). F.G. Levrault, Paris 1830 (online [abgerufen am 11. August 2014]).
Commons: Sägeschnabel-Eremit (Ramphodon naevius) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Charles Dumont de Sainte Croix: Dictionnaire des sciences naturelles... 1818, S. 55.
  2. René Primevère Lesson: Traité d’ornithologie... 1830, S. 545.
  3. James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. 2010, S. 330.
  4. James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. 2010, S. 265.
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