Südliche Nelkeneule

Südliche Nelkeneule (Hadena magnolii)

Systematik
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Überfamilie: Noctuoidea
Familie: Eulenfalter (Noctuidae)
Unterfamilie: Hadeninae
Gattung: Hadena
Art: Südliche Nelkeneule
Wissenschaftlicher Name
Hadena magnolii
(Boisduval, 1829)

Die Südliche Nelkeneule (Hadena magnolii), auch als Nelken-Kapseleule bezeichnet, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae).

Merkmale

Falter

Die Flügelspannweite der Falter beträgt 26 bis 35 Millimeter. Die Grundfarbe der Vorderflügeloberseite variiert von olivgrau bis zu rötlich braun. Innere und äußere Querlinie sind weißlich und stark gezackt. Sehr auffällig ist die kreisrunde, dunkle Ringmakel, die weiß umrandet ist. Die etwas schwächer ausgeprägte Nierenmakel ist ebenfalls weiß umrandet. Das Mittelfeld ist zuweilen verdunkelt, die weiße Wellenlinie stark gezackt und nach innen mit einigen schwarzen Pfeilflecken begrenzt. Der Außenrand ist abwechselnd braun und weiß gescheckt. Die Hinterflügeloberseite ist einfarbig hell graubraun, nach außen hin etwas dunkler und zeigt einen undeutlichen Mittelfleck. Die Weibchen sind mit einem kurzen, spitzen Ovipositor ausgestattet.

Raupe

Ausgewachsene Raupen sind weißgrau, gelbgrau oder blass hellbraun gefärbt. Sie besitzen dunkle, in große Flecke aufgelöste Rücken- und Nebenrückenlinien sowie weitere kleine, schwarze, punktförmige Flecke.

Puppe

Die rotbraune Puppe ist mit zwei sehr kurzen gebogenen Spitzen am Kremaster versehen.

Verbreitung und Lebensraum

Die Art ist von Nordafrika über die Iberische Halbinsel durch den Süden Europas bis nach Vorder- und Mittelasien verbreitet. Die Nordgrenze dieses Areals verläuft durch das südliche Frankreich, die Schweiz über den Südwesten Baden-Württembergs, durch Österreich und die Karpatenländer bis in die Ukraine und das angrenzende südliche Russland. In den Alpen kommt sie bis auf etwa 1500 Meter Höhe vor. Die Südliche Nelkeneule ist überwiegend auf Kalkböden anzutreffen und bevorzugt sonnige, warme Hänge, steinige Ödländereien und felsige Täler.

Lebensweise

Die Falter sind überwiegend nachtaktiv und fliegen in einer Generation pro Jahr von Mai bis Juni. Sie saugen zuweilen am Tage an den Blüten von Leimkräutern (Silene) und besuchen nachts künstliche Lichtquellen. Die Raupen leben von Juli bis August. Sie ernähren sich von den Samenkapseln, Blüten und Blättern von Nickendem Leimkraut (Silene nutans) oder Weißer Lichtnelke (Silene latifolia). Die Art überwintert als Puppe.

Gefährdung

Die Südliche Nelkeneule ist in Deutschland sehr vereinzelt in Baden-Württemberg nachgewiesen worden und wird dort auf der Roten Liste gefährdeter Arten in Kategorie 2 („stark gefährdet“) eingestuft.

Systematik und Taxonomie

Die Gattung Hadena wird von Hacker (1992; 1996) in mehrere Untergattungen aufgeteilt. Hadena magnolii wird zur Untergattung Hadena gestellt.

Quellen

Literatur

  • Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 4: Eulen. (Noctuidae). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03752-5.
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 7, Nachtfalter V. Ulmer Verlag Stuttgart 1998, ISBN 3-8001-3500-0
  • Hermann Hacker, László Ronkay & Márton Hreblay: Noctuidae Europaeae Volume 4, Hadeninae I, Entomological Press, Søro 2002, ISBN 87-89430-07-7
  • Manfred Koch: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 3: Eulen. 2., erweiterte Auflage. Neumann, Leipzig/Radebeul 1972, DNB 760072930.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Hermann Hacker, László Ronkay & Márton Hreblay: Noctuidae Europaeae Volume 4, Hadeninae I, Entomological Press, Søro 2002, ISBN 87-89430-07-7.
  2. 1 2 Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 4: Eulen. (Noctuidae). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03752-5.
  3. Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 7, Nachtfalter V. Ulmer Verlag Stuttgart 1998, ISBN 3-8001-3500-0.
  4. Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 3-89624-110-9.
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