Das Schwesterboot S 17 | ||||||||||||||||||
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S 22 war ein Großes Torpedoboot des Amtsentwurfs 1911 der Kaiserlichen Marine (sog. Lans-Krüppel). Das Boot gehörte zu einer zwölf Einheiten umfassenden Bauserie, die im Etatjahr 1912 seitens des Reichsmarineamtes an die Schichau-Werke vergeben wurde. S 22 ist am 25. März 1916 bei einem Vorstoß deutscher Seestreitkräfte nach einem Minentreffer gesunken.
Geschichte
Bau und Indienststellung
Die Schichauwerft im westpreußischen Elbing begann 1911 mit dem Bau der aus S 13 bis S 24 bestehenden Bootsserie. Das zehnte Boot mit der Baunummer 873, für das die Bezeichnung S 22 vorgesehen war, stand am 15. Februar 1913 zum Stapellauf bereit. Das Boot war bis zum Sommer des Jahres fertiggestellt und wurde von der Marine am 23. Juli in den aktiven Dienst übernommen. Der Bau kostete rund 1.600.000 Mark.
Einsätze
Das Boot bildete mit den Schwesterschiffen der gesamten Bauserie die VII. Torpedoboots-Flottille und gehörte in diesem Rahmen mit den Booten S 19 bis S 23 zur 14. Torpedoboots-Halbflottille.
Mit Kriegsbeginn wurde es im Vorpostendienst in der Nordsee und als U-Boot-Sicherung bei Vorstößen der schweren Einheiten der Hochseeflotte eingesetzt.
Verlust
Am 25. März 1916, gegen 9:30 Uhr erfolgte ein Angriff britischer Zerstörer auf den deutschen Vorposten bei List, während Flugzeuge des britischen Seeflugzeugträgers HMS Vindex die Luftschiffhallen von Tondern angreifen sollten. Deutsche Flugzeuge flogen daraufhin einen Gegenangriff vom Marinefliegerstützpunkt List aus. Dabei rammte der ausweichende britische Zerstörer HMS Lavrock den Zerstörer HMS Medusa, der daraufhin abgeschleppt und später wegen des stürmischen Wetters aufgegeben werden musste.
Die britische Aktion provozierte eine deutsche Reaktion. Die Hochseeflotte stach in See zu einem Gegenangriff auf die sich zurückziehenden britischen Schiffe. Während dieser Unternehmung lief das Torpedoboot S 22 unter Kapitänleutnant Karl Galster (1886–1916) gegen 21.30 Uhr auf eine Mine etwa 30 Seemeilen nördlich von Terschelling bei 53° 46′ N, 5° 4′ O . Das Boot brach mittschiffs auseinander. Während die vordere Hälfte sofort sank, blieb das Achterschiff noch etwa fünf Minuten lang schwimmfähig. Das Torpedoboot S 18, das sich in der Nähe befand, konnte auf Grund der extrem schlechten Wetterverhältnisse keine Hilfe leisten. Nur siebzehn Seeleute wurden gerettet. Der Kommandant und weitere 75 Besatzungsmitglieder starben.
Während derselben Aktion ging bei der nördlichen deutschen Abfanggruppe auch das Torpedoboot G 194 durch Rammstoß des britischen Kreuzers HMS Cleopatra verloren.
Die deutsche Kriegsmarine benannte ihren Zerstörer Z 20 Karl Galster nach dem gefallenen Kommandanten von S 22.
Einzelnachweise
- ↑ Archivierte Kopie (Memento des vom 27. August 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Literatur
- Harald Fock: Schwarze Gesellen, Band 2: Zerstörer vor 1914, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1981, ISBN 3-7822-0206-6.
- Harald Fock: Z-vor!, Band 1: Internationale Entwicklung und Kriegseinsätze von Zerstörern und Torpedobooten 1914 bis 1939, Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2001, ISBN 3-7822-0762-9.
- Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945 Band 2: Torpedoboote, Zerstörer, Schnellboote, Minensuchboote, Minenräumboote, Bernard & Graefe, Bonn 1998, ISBN 3-7637-4801-6.