Der Sabil Haseki Sultan (arabisch سبيل خاصکى سلطان, DMG Sabil Haseki Sultan) ist ein osmanischer Brunnen in der Altstadt Jerusalems.

Name

Den Namen سبيل خاصکى سلطان, DMG Sabil Haseki Sultan erhielt der Brunnen (Sebil), weil er sich im Hof des Haseki-Sultan-Imaret befindet. خاصکى سلطان İA Ḫāṣekī Sulṭān, deutsch Favoritin, Lieblingsgemahlin war der osmanische Titel der Hauptgemahlin des Sultans des Osmanischen Reichs Süleyman I. Ihr Name war Aleksandra Lisowska, genannt Roxelane. Sie war die Stifterin und befahl den Bau dieser Einrichtung.

Geographie

Der Sabil Haseki Sultan befindet sich im Muslimischen Viertel von Jerusalem. Er liegt im Innenhof des Haseki-Sultan-Imaret. Das Haseki Sultan Imaret steht auf der Südseite der Aqbat at-Takija, 80 m westlich ihrer Einmündung in die al-Wad-Straße. Der Nordeingang des Haseki-Sultan-Imaret befindet sich in der Straße Aqabat al-Takiyya. Der Südeingang liegt in der Straße Aqabat al-Saraya (deutsch: Platz des Regierenden).

Beschreibung

Der Sabil befindet sich im Innenhof am Ende einer breiten nach unten führenden Treppe. Er hat 4 Wasserhähne in flachen Marmor-Nischen, die in eine Mauer eingelassen sind. Diese Marmornischen sind die einzigen Verzierungen dieses Sabils. Hinter der Mauer befindet sich eine Zisterne, deren Höhe über zwei Stockwerke reicht. Der Sabil hat keine Inschrift.

Wasserversorgung

Der Brunnen wurde aus der hinter ihm liegenden Zisterne versorgt. Man nimmt an, dass diese Zisterne 14.500 Liter Wasser fasste. Für die Zisterne wurde Regenwasser gesammelt. Außerdem gab es einen Kanal vom Sultan-Becken zu dieser Zisterne. Ein weiterer Kanal verband diese Zisterne mit dem Sabil an-Nazir.

Geschichte

Der Sabil Haseki Sultan wurde 1552 zusammen mit dem Haseki-Sultan-Imaret gebaut. Er wurde als Sabil-Kuttab gebaut, d. h. als Brunnen in Verbindung mit einer Koranschule. Er hatte eine Wasserentnahmemöglichkeit im oberen Stockwerk, wo sich die Schule befand. Die unteren vier Wasserhähne am Ende der Treppe dienten als Wasserspender für die Öffentlichkeit.

Er war Teil eines größeren Systems von etwa einem Dutzend Brunnen, die während der osmanischen Periode gebaut wurden. Diese Brunnen wurden entlang des Pilgerweges zum Haram und nahe seiner Tore angelegt. Sie versorgten die Einwohner und die Pilger kostenlos mit Trinkwasser.

Literatur

  • Anthony Assetto, Cassidy Hobbs, Joshua Lessard, Judith Bing: Ottoman Sabils of Jerusalem, Drexel University, 2010 online, pdf

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 Ottoman Sabils of Jerusalem (Memento des Originals vom 24. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei drexel.edu. Abgerufen am 23. Juni 2020.
  2. Die "Osmanische Brunnen" in Jerusalem bei theologische-links.de. Abgerufen am 23. Juni 2020.
  3. Amy Singer: Serving Up Charity: The Ottoman Public Kitchen, 2005, in Journal of Interdisciplainary History, Band 35, S. 482–494 online, PDF bei mitpressjournals.org. Abgerufen am 23. Juni 2020.
  4. Oded Peri: Waqf and Ottoman Welfare Policy, The poor kitchen of Hasseki Sultan in eighteenth-century Jerusalem, 1989, in Journal of the Economic and Social History of the Orient, Vol. XXXV, S. 167–186 online, PDF, download möglich oder online und PDF-Download. Abgerufen am 23. Juni 2020.
  5. Sabil Haseki Sultan bei OSM. Abgerufen am 23. Juni 2020.
  6. Max Küchler: Jerusalem: Ein Handbuch und Studienreiseführer zur Heiligen Stadt. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, ISBN 978-3-525-50170-2, S. 536.
 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.