Sabine Keller-Busse (* 1965; heimatberechtigt in St. Gallen) ist eine schweizerisch-deutsche Bankmanagerin. In der Konzernleitung der Grossbank UBS führt sie als President die Unternehmensbereiche Personal & Corporate Banking und UBS Switzerland.

Ausbildung

Sabine Busse wuchs als Tochter eines deutschen Elektrohändlers und einer Schweizerin in Niedersachsen auf. Sie machte bei Siemens in München, unter 1500 Bewerbungen als einzige Frau ausgewählt, eine Lehre als Industriekauffrau, sah aber nach der Ausbildung keine Perspektive im Konzern. Deshalb studierte sie an der Universität St. Gallen Betriebswirtschaft und promovierte 1995 mit einer Dissertation zur Informatik. Dazwischen führte sie nach dem Tod ihres Vaters ein Jahr lang den Familienbetrieb in Gifhorn und verkaufte ihn, als der jüngere Bruder nicht die Nachfolge antreten wollte. Schon während des Doktorats in St. Gallen lernte sie ihren Mann, den Manager Christian Keller, kennen.

Karriere

Sabine Keller-Busse stieg nach der Promotion beim Unternehmensberater McKinsey ein und 2002 zur Partnerin mit Fokus auf den Finanzsektor auf. Ab 2008 sammelte sie operative Erfahrung im Banking als Chefin des Privatkundengeschäfts der Region Zürich bei der Credit Suisse. 2010 wechselte sie zur UBS, als Chief Operating Officer von UBS Switzerland bis 2014, darauf als Group Head Human Resources bis 2017 und als Group COO von UBS und Präsidentin der Geschäftsleitung von UBS Business Solutions. Im „Maschinenraum der UBS“ mit 25'000 Mitarbeitenden setzte sie sich für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Dezentralisierung des Back-Office ein, so mit einem neuen Business Solutions Center in Biel. Von 2012 bis 2021 war Keller-Busse Verwaltungsratsmitglied der SIX Group.

Ab 2016 gehörte sie der Konzernleitung an; die „faktische Nummer zwei“ galt als mögliche Nachfolgerin von CEO Sergio Ermotti. Auf den Bankchef folgte aber 2019 Ralph Hamers, und dieser machte Sabine Keller-Busse Ende 2020 – als Nachfolgerin von Axel Lehmann, der die UBS verliess – zur Chefin der Schweizer Universalbank. Die Medien sahen dies mehrheitlich nicht als Wegbeförderung, sondern als Chance für die Managerin, im Hinblick auf den Sprung an die Spitze Erfahrung im Kontakt mit den wichtigen Kunden zu sammeln. Seit der Übernahme der Credit Suisse trägt Sabine Keller-Busse denn auch die Verantwortung dafür, das Schweizer Geschäft der beiden Grossbanken zusammenzuführen.

Seit 2021 ist sie ausserdem Mitglied im Verwaltungsrat der Zurich Insurance Group.

Gesellschaftliches Engagement

Keller-Busse ist seit 2017 Stiftungsratsmitglied der USZ Stiftung des Universitätsspital Zürich. Seit 2020 ist sie Stiftungsratsmitglied des UBS International Center of Economics in Society an der Universität Zürich. Seit 2022 ist sie Stiftungsratsmitglied der Swiss Entrepreneurs Foundation.

Persönliches

Christian Keller, der Ehemann von Sabine Keller-Busse, ist Vorsitzender der Geschäftsleitung von IBM Schweiz. Das Ehepaar hat zwei Töchter.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Konzernleitung | UBS Globale Themen. Abgerufen am 16. April 2023.
  2. 1 2 Sandra Willmeroth: Mit Vollgas dabei. Inside. Mitarbeitermagazin UBS Schweiz, April 2014, abgerufen am 16. April 2023.
  3. Sabine Busse: Anforderungen und Gestaltungsregeln für eine fortschrittsfähige strategische Informationsanalyse. Bamberg 1995.
  4. Jorgos Brouzos: Vom steilen Aufstieg einer untypischen Bankerin. Tages-Anzeiger, 4. Dezember 2020, abgerufen am 16. April 2023.
  5. 1 2 3 Zoé Baches: Ist Sabine Keller-Busse die Richtige für den neuen Job? NZZ, 5. Dezember 2020, abgerufen am 16. April 2023.
  6. Der Weg von Sabine Keller-Busse an die UBS-Spitze. Abgerufen am 16. April 2023.
  7. 1 2 3 Sabine Keller-Busse. In: Zurich Insurance Group. Abgerufen am 16. April 2023.
  8. Zählen Sie auf uns. Heute mehr denn je. | UBS Schweiz. Abgerufen am 16. April 2023.
  9. Dr. Christian Keller. Abgerufen am 16. April 2023.
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